Geldrechnungsstufe und Kupfermünze im ehemaligen Kirchenstaat, welche der 10.
Teil eines Paolo oder der 100.
Teil eines Scudo
war = 4 3/8
Pf. Man hatte in Kupfer
[* 1]
Stücke zu 1 Baiocco, zu 2 Baiocco, zu ½ und zu 1/5 Baiocco oder 1 Quattrino, eine Zeit lang auch
Stücke zu 5 Baiocco. Auf der
InselSicilien führte früher der neapolit. Grano (der 100.
Teil des Ducato), gleichfalls
eine Kupfermünze, den
Namen er galt 2 sicil. Grana und entsprach 3 4/9
Pf.
(d. h. der Fahnenträger), der
BeinameMustaphas, eines der energischstenAnhänger der
Reform in der
Türkei.
[* 2] Um 1755 geb., trat er in Militärdienste und kämpfte 1806 als Pascha von Rustschuk
gegen die russ.
Armee. Nach der Janitscharenrevolution von 1807, wodurch
SultanSelim III. zu Gunsten
Mustaphas IV. vom
Throne
gestoßen war, ergriff er die Partei
Selims, setzte nach Ermordung desselben durch die
JanitscharenMustapha
IV. ab und proklamierte dessen
BruderMahmud II. als
Sultan. Bairaktár wurde nun zum Großwesir ernannt.
Als solcher setzte er den Großmufti, den Anführer der
Janitscharen und alle
Ulemas ab, die irgendwie teil an der letzten
Revolution genommen hatten; zugleich aber sorgte er kräftig für die Ruhe der Hauptstadt und verstärkte
die regelmäßige
Armee. Sein Hauptziel war die Vernichtung der
Janitscharen, die sich endlich, von dem fanatischen Pöbel
begünstigt, empörten, das Serail angriffen und die Wiedereinsetzung
Mustaphas IV. verlangten. Tapfer verteidigte
sich Bairaktár dort.
Als er aber sah, daß die Flammen den
Palast bedrohten, ließ er den gefangenen
SultanMustapha
erdrosseln, warf den Stürmenden dessen
Kopf zu und sprengte sich in die Luft.
oder
Beirâm, in der
Türkei Bezeichnung zweier Feste, einmal des nach Beendigung des Fastenmonats Ramasan auf
den Anfang des
MonatsSchewwâl fallenden
Großen und dann auch des 70
Tage später auf den 10. Dsulhiddsche
fallenden
KleinenBairâm oder Opfer- (Kurban-) Bairâm, des Opferfestes der
Wallfahrt nach Mekka. In arab.
Ländern nennt man die
Bairamfeste mit dem
Namen’Id (d. h.
Feiertag), und zwar das auf das Ramasanfasten folgende Fest
’Idal-fitr (d. h. das Fest
des Fastenbrechens), das Kurban-Bairâm:
’Idal-adhha (in
IndienBakr-’id).
(spr. bährd),SpencerFullerton, amerik. Naturforscher, geb. in Reading
(Pennsylvanien), wurde 1845 am
Dickinson-Kollegium Professor für Naturwissenschaften, 1850 Hilfssekretär, 1878 (nach dem
Tode von
Joseph Henry) erster Sekretär
[* 3] der Smithsonian Institution. Baird starb zu
WoodsHole (Massachusetts). Die Zahl seiner
Arbeiten
beträgt gegen 1300; hervorzuheben sind: Die
Übersetzung der 1.
Auflage des Brockhausschen «Bilderatlas zum
Konversations-Lexikon»
(«Iconographic Encyclopaedia», 4 Bde.
und 2 Bde.
Tafeln, Neuyork
[* 4] 1849–51). Ferner «Catalogue ofNorthAmericanMamals» (1857),
Name einiger blauen
Teerfarbstoffe aus triphenylrosanilintrisulfosauren
Salzen. ^[= im weitern Sinne eine große Gruppe chem. Verbindungen (s. Salze); im gewöhnlichen Sprachgebrauch ...]
Hermann, Landschaftsmaler, geb. 12. Juli 1846 zu
Dresden,
[* 9] ging 1868 nach
Paris
[* 10] und von da, berührt von dem Einflusse
eines
Rousseau und Dupré, 1869 nach
München,
[* 11] wo er
Lier zu seinem
Meister erwählte. Die feine
Beobachtung der koloristischen
Stimmungen, wie
sie der Wechsel der Tageszeiten und die Reflexe des Lichts hervorbringen, insbesondere
aber der klare Silberton, der gewöhnlich die Grundstimmung seiner Landschaften bildet, reiht ihn unter die hervorragendsten
SchülerLiers.
Auf der
Wiener Weltausstellung 1873 prämiiert (Morgen,
Mittag und
Abend als Landschaften mit Tierstaffage), erhielt er 1880 einen
Ruf als Professor der Landschaftsmalerei nach
Karlsruhe
[* 12] und wurde 1886 ordentliches Mitglied der
Berliner
[* 13] Akademie. Seine hervorragendsten Werke sind: Mühle bei Mondschein (1878;
Galerie zu
Stuttgart),
[* 14] Heimkehrende Herde (1879; Museum
zu
Breslau),
[* 15]
Holländische
[* 16] Kanallandschaft (1882;
DresdenerGalerie), Bei Dordrecht
[* 17] zur Ebbezeit (1884; Nationalgalerie zu
Berlin).
[* 18] Auf der
Internationalen Kunstausstellung zu
Berlin 1891 war Baisch vertreten u. a. mit: Gegen die
Brandung, Auf der Höhe
der Dünen;
oder
Bayse, linker Nebenfluß der Garonne, entspringt in einer Höhe von 560 m, auf dem Plateau von Lannemezan
im franz. Depart.
Hautes-Pyrénées, fließt als
Große Baïse oder Baise-Derrière über Trie und tritt in
das
Gers-Departement, unterhalb
Condom, von wo die Baïse auf 56 km mittels Schleusen schiffbar ist, in das Depart.
Lot-et-Garonne und erreicht bei Pascau, 3 km oberhalb der Lotmündung, nach einem durchweg südnördl. Laufe von 185–190
km in 23 m Höhe die Garonne. Die
Arbeiten zur Schiffbarmachung desFlusses sind auf 83,6 km vollendet.
Auf dem
Flusse werden besonders
Wein,
Branntwein, Getreide
[* 19] und
Baumaterialien (1887 im ganzen 161577 t) befördert.
(frz., spr. bäß), das Sinken des Kurses der
Staatspapiere,
Aktien und anderer Wertpapiere. Die darauf gerichtete
Spekulation wird
Spekulationà la baisse genannt. Derjenige Spekulant, in dessen
Vorteil jenes Sinken liegt und der absichtlich
dasselbe herbeizuführen sucht, beißt
Baissier, Kontermineur oder auch
Fixer, an der
LondonerBörseBear. Das
Mittel, Baisse herbeizuführen, besteht hauptsächlich in der Beeinflussung der Börsenmeinung. Das Interesse
des Baissiers ist darauf gerichtet, daß sich die
Börse in Täuschung über den wirklichen augenblicklichen oder wahrscheinlichen
spätern Wert der fraglichen Papiere befinde. Zu diesem Ende bedient man sich ebensowohl großartiger und mit Marktschreierei
ins Werk gesetzter Scheinverkäufe, als sog. flauer
Berichte, selbst des Ausstreuens von Gerüchten über
angebliche polit. Ereignisse u. s. w. Selbstverständlich besteht die
Spekulationà la baisse darin, daß
Geschäfte eingeleitet
werden, die nur dann Gewinn abwerfen, wenn die in der Überzeugung der
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