der Wert der Ausfuhr 9995000 M., darunter
Perlen 6157000 M.; die Einfuhr 9404000 M.
Die
Inseln waren schon den Alten bekannt. Die Portugiesen, von deren Herrschaft einige Ruinen am
Hafen zeugen, besetzten die
Insel Bahrain 1507 bald nach der Eroberung von Ormus und trieben die einträgliche Perlenfischern auf eigeneRechnung.
Nachdem ihnen Schah
Abbas I. 1622 Ormus entrissen, mußten sie auch Bahrain aufgeben, um dessen
Besitz nun
Perser (Schah Nadir
eroberte sie 1735) und
Araber stritten, bis ein
Stamm der letztern, die Athubis, sich 1784 der
Insel bemächtigten. 1867 verhinderte
England einen neuen Annexionsversuch der
Perser und nahm die Gruppe unter seinen Schutz.
Vgl. Wüstenfeld, Bahrein und Jemama, nach arab. Geographen (Gött.
1874).
Karl Friedr., Theolog der Aufklärungsperiode, geb. zu
Bischofswerda als Sohn des 1775 als Professor der
Theologie zu
Leipzig
[* 1] gestorbenen Joh. Friedr. Bahrdt. Zu
Leipzig und Schulpforta
vorgebildet, studierte Bahrdt seit 1756 zu
LeipzigTheologie und wurde dort 1762 Katechet an der Peterskirche, 1766 außerord.
Professor der biblischen
Philologie. Bahrdt lehrte und predigte mit Beifall, ward aber wegen liederlichen
Wandels aus
Leipzig entfernt. 1768 erhielt er die Professur der biblischen
Altertümer zu
Erfurt
[* 2] und wandte sich dem Nationalismus
zu, 1771 ward er Professor und Prediger in Gießen,
[* 3] aber auf Betreiben seiner orthodoxen Gegner 1775 entlassen, wirkte
darauf 14
Monate lang als Direktor eines Pbilanthropins zu Marschlins in Graubünden
und wurde dann Generalsuperintendent zu Dürkheim.
[* 4]
Hier traf ihn 1778 das
Urteil des Reichshofrats, das ihn zur
Verwaltung eines geistlichen
Amtes für unfähig erklärte und
ihm verbot, etwas drucken zu lassen. 1779 floh Bahrdt nach
Halle,
[* 5] wo er Vorlesungen über
Philosophie und alte
Sprachen hielt. Ein anonymes Pasquill auf
WöllnersReligionsedikt brachte ihm 1789 ein Jahr Festungshaft zu
Magdeburg.
[* 6] Danach
lebte er als Schenkwirt in einem
Weinberg bei
Halle, wo er starb. ein Mann ohne sittlichen Halt, zuletzt in wüste
Gemeinheit verfallen, bat Bedeutung nur als entschiedenster
Vertreter des äußersten landläufigen Nationalismus.
Er schrieb
«Briefe über die systematische
Theologie» (2 Bde., Eisenach
[* 7] 1770-72),
«Wünsche eines stummen Patrioten» (Erf.
1770),
die noch rücksichtsloser «aufklärenden» «Neuesten
Offenbarungen
Gottes in
Briefen und Erzählungen»
(Riga
[* 8] 1773; 3. Ausg., Berl. 1783),
«Briefe über die
Bibel
[* 9] im Volkston»
(Halle 1782) und während der Festungshaft zu
Magdeburg die «Geschickte seines Lebens, seiner Meinungen und
Schicksale»
(4 Bde., Berl. 1790). In einer
Schrift gegen Zimmermann von 1790 hatte Bahrdt den
Ausdruck «mit eiserner
Stirn» gebraucht, den dann
Aug. Friedr. von Kotzebue (s. d.) gegen Bahrdt anwandte.
Vgl. G.
Frank in Raumers «Histor.Taschenbuch» (Lpz., Jahrg. 1866);
el-Hule (Bahrat), das nördlichste und erste Seebecken,
das der
Jordan in seinem Lauf durch die große Erdsenkung
Palästinas mit seinem Wasser anfüllt, 5,8 km lang, 5,2 km breit;
etwa 2 m über dem Mittelmeere, jetzt
im Austrocknen begriffen. Im
Altertum hieß der See Semechonitis nach einer angrenzenden gleichnamigen Landschaft.
PaulHeinrich Emil, klassischer
Philolog, geb. zu Bayenthal bei Köln,
[* 11] studierte in
Bonn
[* 12] und
LeipzigPhilologie, habilitierte sich 1873 in
Jena
[* 13] und wurde 1877 Professor in Groningen. Er starb hier Baehrens' wissenschaftliche
Thätigkeit erstreckte sich fast außschließlich auf die lat. Dichter, um deren Textkritik
er sich besonders durch die Beschaffung und Sichtung des bandschriftlichen Materials verdient gemacht hat. Er gab u. a.
heraus: «XII Panegyrici Latini» (1874),
arab.
Name für Unterägypten (s. auch
Bahr). ^[= # oder Babri, im Arabischen soviel wie Meer oder großes Gewässer. Daher B. el-Akabah, der Meerbusen ...]
(fomentatio), Bezeichnung sowohl für den
Akt der Anwendung von feuchter Wärme
[* 14] auf einen äußern
Teil des
erkrankten Körpers zur Erreichung eines Heilzwecks, als auch die besondere Form oder Gestalt, in welcher
die feuchte Wärme angewendet wird (fomentum). Diese
Begriffe werden aber weder im gemeinen Leben noch auch von den
Ärzten
festgehalten, vielmehr der
Ausdruck Bähung auf die örtliche Anwendung von Wärme und Kälte überhaupt übertragen, und so spricht
man von feuchten und trocknen, warmen und kalten Bähung
Bei den feuchten Bähung wird die Flüssigkeit nicht unmittelbar
angewendet, sondern man tränkt damit
Tücher, Leinwand, Flanell, Schwamm, Filz und legt diese auf.
Dies nennt man im engern
Sinne baden, zum Unterschied von
Umschlägen, d. h. feucht gemachten breiigen
Substanzen
(Breiumschlägen
oder Kataplasmen). Man bereitet die Kataplasmen gewöhnlich aus Hafergrütze, Leinsamen oder Roggenkleie,
welche mit heißem Wasser zu einem Brei angerührt, fingerdick in Leinwand oder Mull eingeschlagen und auf den leidenden
Teil aufgelegt werden; ihre
Temperatur soll zwischen 30 bis 40° R. betragen und der
Umschlag sofort wieder erneuert werden,
sowie er sich abgekühlt hat.
Diese feuchtwarmen Bähung wendet man vorzugsweise als Zerteilungs- oder Zeitigungsmittel bei
Entzündungen des Unterhautzellgewebes und der oberflächlich gelegenen
Drüsen an, indem durch die von ihnen bewirkte Gefäßerweiterung
entzündliche Stasen und Infiltrationen zerteilt oder ihr Übergang in
Eiterung befördert wird. Auch als Ableitungsmittel
bei
Entzündungen innerer Organe
(Bauchfellentzündung,
Lungenentzündung u. s. w.) bedient man sich ihrer häufig mit
gutem Erfolg; doch muß gerade hier ihre Anwendung mit Vorsicht geschehen, weil bei dauernder Einwirkung leicht allgemeine
Aufregung,
Kongestion nach dem
Kopfe u. s. w. hervorgerufen werden. Bei
Blutungen aus Blutegelstichen und Einschnitten wendet
man feuchtwarme Bähung als Beförderungsmittel der
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