1)
Kreis
[* 6] im östl.
Teil des russ. Gouvernements Jekaterinoslaw, hat 9225 qkm mit 200177 E., meist
Kleinrussen, und bedeutenden Mineralreichtum. 1887 wurden gewonnen 49½ Mill. Pud
Steinkohlen, 11½ Mill. Pud
Steinsalz, 3911 Pud
Quecksilber. - 2) Kreisstadt im
Kreis an der zum
Donez gehenden Bachmuta und an der Donezischen Steinkohlenbahn, hat (1885) 14630 E., 5 russ., 1 kath.
Kirche, 1
Synagoge,
Talg- und Wachssiedereien. Bachmut verdankt seine Entstehung der Entdeckung der Salzquellen
an der Bachmuta, zu deren Schutz 1703 eine hölzerne Festung
[* 7] angelegt wurde. Die bis 1782 betriebene Salzsiederei ist 1878 durch
Anlage von artesischen
Brunnen
[* 8] wieder erneuert worden; 1887 wurden 1⅓ Mill. Pud
Salz
[* 9] gewonnen.
Joh. Jak., Rechtsgelehrter, geb. zu
Basel,
[* 10] studierte die
Rechte in Basel,
Berlin
[* 11] und Göttingen,
[* 12] wurde 1841 Professor des röm.
Rechts in Basel,
schied 1843 aus und war dann Mitglied
des Appellationsgerichts daselbst. Er starb Der Geschichte
Roms und des röm.
Rechts sind gewidmet die
Schriften
«Das Nexum, die nexi und die lex Petilla»
(Bas. 1843),
«Die lex Voconia und die mit ihr zusammenhängenden
Rechtsinstitute» (ebd. 1843),
«Die Geschichte der
Römer»
[* 15] (mit Gerlach,
Bas. 1851). Durch die
Schrift «Das
Mutterrecht. Eine Untersuchung über die Gynaikokratie der
Alten Welt nach ihrer religiösen
und rechtlichen Natur» Stuttg.
1861) wurde er der Begründer der modernen rechtsvergleichenden Forschung. Von spätern
Schriften sind namentlich «Antiquarische
Briefe, vornehmlich zur Kenntnis der ältesten Verwandtschaftsbegriffe» (Bd. 1 und
2, Straßb. 1881-86) hervorzuheben. Als Fortsetzung des «Versuchs
über die Gräbersymbolik der Alten»
(Bas. 1859) erschien«Röm. Grablampen nebst einigen andern Grabdenkmälern,
vorzugsweise eigener Sammlung» (mit
Atlas,
[* 16] ebd. 1890).
[* 22] (Motacilla), Vogelgattung der
Alten Welt aus der Familie der zu den
Sperlingsvögeln gehörenden
Stelzen (Motacillidae),
welche sich durch den dünnen, geraden, pfriemenförmigen und oben kantigen Schnabel, die hohen, langzebigen, meist mit langem
Hintersporn versehenen
Beine und den langen, geraden, schmalfederigen
Schwanz, dessen zwei mittlere Federn etwas verlängert
sind, auszeichnet. Zu ihr gehören die schlanksten
Singvögel, die klein, lebhaft und gewandt sind, schnell
fliegen und laufen, mit dem
Schwänze wippen, sich gern in der Nähe des Wassers aufhalten und von
Insekten
[* 23] leben.
IhreNester
bauen sie in
Baum- oder Mauerlöcher, in Höhlungen des
Bodens oder niedrigen
Mauerwerks, gern in die Nähe
des Wassers.
Deutschland
[* 24] besitzt 3
Arten, welche Zugvögel sind. Die bekannteste
Art ist die weiße Bachstelze (Motacilla albaL.),
das
Ackermännchen, der Wasser- oder Wippsterz (s. nachstehende
[* 22]
Figur), welche
sich fast in ganz Europa,
[* 25] in Nordafrika und einem großen
TeileAsiens findet.
Sie ist obenher aschgrau;
Stirn, Unterseite und die Hälfte der äußern Schwanzfedern sind weiß,
Nacken,
Kehle,
Brust und
Schwanz schwarz.
Schon sehr zeitig im
Frühjahr kehrt sie zu uns zurück. Ihr
Nest bereitet sie in einer
Baum-
oder Mauerhöhlung aus fast jeder Art von Pflanzenstoffen, die sie kunstlos übereinander schichtet. Sie legt 5-6 weißliche,
graupunktierte
Eier
[* 26] und erzieht in jedem
Sommer 2
Bruten. Die graue oder Gebirgsstelze (Motacilla sulphureaBechst., s.
Tafel: Mitteleuropäische
Singvögel II,
[* 22]
Fig. 7, beim
ArtikelSingvögel), vorzüglich im mittlern und südl. Europa
einheimisch, ist grau, an
Brust und
Bauch
[* 27] gelb, die
Kehle im Winter und
Frühjahr schwarz, bei den Weibchen rötlichweiß. Die
gelbe Bachstelze oder Schafstelze
(BudytesflavaL.), ebenfalls in Europa weit verbreitet, ist oben olivengrünlich,
unten gelb und besonders durch den langen, schwach gebogenen
Nagel der Hinterzehe ausgezeichnet. Sie sucht sumpfige Orte und
besonders auch die Nähe von Viehherden auf. Die schwarzrückige Bachstelze (Motacilla YarelliGould) vertritt in
Großbritannien
[* 28] unsere
weiße Bachstelze.
ein unter eigenen Häuptlingen stehendes Nomadenvolt des südwestl.
Persiens von etwa 30000 Familien, in
den östl.
Thälern der
Provinzen Luristan und Chusistan, teils pers., teils kurdischer
Abstammung, ursprünglich wohl ein Hauptteil
der den Kurden nahe verwandten Luri. Die Bachtijari sprechen einen Dialekt des Kurdischen und
sind nach J. Rich reine Kurden; sie sind ein überaus kräftiger,
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