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l’Averroïsme (Par. 1852; 2. Aufl. 1860);
Werner, Der Averroismus in der christl.-peripatetischen Psychologie des spätern Mittelalters (Wien [* 1] 1881).
l’Averroïsme (Par. 1852; 2. Aufl. 1860);
Werner, Der Averroismus in der christl.-peripatetischen Psychologie des spätern Mittelalters (Wien [* 1] 1881).
Avérs
und Revérs (lat.), die Bezeichnungen für die beiden Seiten eines Münzstücks, deutsch Vorder- (Bildnis-) und Rückseite, auch Haupt- und Kehrseite.
Für Avers
gebrauchen die franz.
Numismatiker in neuerer Zeit auch den
Ausdruck droite.
ein Hochthal im
Bezirk Hinterrhein des schweiz. Kantons Graubünden,
liegt nördlich vom
Bergell, westlich von Oberhalbstein und
öffnet sich mit seiner untern
Stufe, dem Ferrerathal, unterhalb der Felsenge Rofna gegen das von der Splügenstraße durchzogene
Schamserthal (Hinterrhein).
Rings von den teilweise vergletscherten, über 3000 m hohen Bergmauern der
Oberhalbsteiner
Alpen
[* 2] (Piz Platta 3386 m, Gletscherhorn 3106 m, Blesehorn 3048 m) umgeben, mit den benachbarten
Thälern nur
durch rauhe Bergpfade (Passo della Duana 2800 m, Forcellina 2673 m, Stallerberg 2584 m) verbunden, ist das Avers
ein
stilles, wenig besuchtes Wiesenthal, ziemlich einförmig, im obern
Teile baumlos, ohne Feldbau, aber mit
üppigem Graswuchs, reich an Gemsen, Murmeltieren, Schnee- und Steinhühnern, hier und da auch von
Bären heimgesucht.
Der Thalbach, der
Averserbach oder der Avers
errhein, ein wildes Bergwasser, entspringt mit zwei
Quellen im Jufer- und im Bregagliathale,
durchfließt in tiefer Rinne zwischen den steilen Grashalden der Thalflanken das Avers
, empfängt
links den Madriserrhein und an der Grenze von und Ferrera den Leibach aus dem ital.
Valle di
Lei, durchbricht dann die Felsklüfte
des Ferrerathals, in welchen er eine Reihe prächtiger
Stromschnellen und Wasserfälle bildet, und mündet nach 30 km langem
Laufe 2,5 km oberhalb
Andeer in den Hinterrhein.
Mit seinem Seitenthale Madris zählt das in mehrern Dörfchen,
Weilern und einzelnen
Höfen 285 reform.
E. deutscher
Zunge, deren einzige Erwerbsquelle die Alpwirtschaft ist. Der Hauptort Cresta mit der Thalkirche liegt in 1949 m
Höhe auf der rechten Thalseite am Fuße des Weißbergs (3044 m) und ist eins der höchsten Pfarrdörfer
der
Alpen. Im S. von den
Italienern des
Bergells, im O. von den
Italienern und
Romanen des Oberhalbsteinerthals, im N. von den
Romanen des Ferrerathals und im W. von den
Italienern des
Val di
Lei umgeben, bilden die Averser
oder
Avner eine deutsche Sprachinsel,
deren Ursprung bald auf Einwanderung freier
Walser, bald auf eine hohenstaufische
Kolonie zum Schutz der
Pässe zurückgeführt wird.
Avérsa,
im Altertum Atella, Stadt im Kreis [* 3] Caserta der ital. Provinz Caserta, in orangen- und weinreicher, an schönen Villen reicher Gegend, an der Linie Foggia-Neapel des Adriatischen Eisenbahnnetzes, mit Straßenbahn nach Neapel, [* 4] gut gebaut, ist Sitz eines Bischofs, hat (1881) 21473E.; in Garnison die 1., 2., 5., 6. Eskadron des 19. Kavallerieregiments; eine Kathedrale mit Kuppel in normann. Stil, neun Pfarrkirchen und viele Klöster, eine treffliche Irrenanstalt (Morotrosio) und ein ausgezeichnetes Waisen- und Findelhaus (San Lorenzo).
Die Stadt ist berühmt durch ihren moussierenden Weißwein (Asprino), ihre
Früchte,
Melonen und Mandelkuchen,
durch Ölbau und Seidenzucht. – Das alte
Atella, früher von Oskern, dann von Campanern bewohnt, mußte seinen
Abfall zu
Hanibal (211
v. Chr.) schwer büßen, indem an die
Stelle der nach Calatia verwiesenen Bewohner Neubürger
aus Nuceria in Avérsa
angesiedelt
wurden. Später wurde es röm. Municipium, zuletzt
Kolonie.
Der an sich unbedeutende Ort verdankte seine
Berühmtheit den
Atellanen (s. d.). In der
Völkerwanderung wurde die Stadt zerstört. An ihrer
Stelle wurde das jetzige Avérsa
1027 von
den
Normannen auf einem ihnen vom
Herzog Sergius Ⅲ. von Neapel geschenkten Gebiet erbaut;
Kaiser Konrad Ⅱ. bestätigte ihrem
Führer Rainulf, der ihn als Lehnsherrn anerkannte, 1038 den
Titel eines
Grafen von Avérsa.
Die
Grafschaft wurde 1061 mit
dem Fürstentum
Capua vereinigt.
(vom lat. Aversum, Abfindungssumme) der Zollausschlüsse (s. d.), die Beiträge, welche die außerhalb der gemeinschaftlichen Zollgrenze liegenden Gebiete des Deutschen Reichs an Stelle der Zölle und Verbrauchssteuern nach Art. 38 der Reichsverfassung zu den Ausgaben des Reichs zu leisten haben. Die Berechnung der Avérsen erfolgt nach dem Verhältnisse der ortsanwesenden Bevölkerung [* 5] zu den Nettoeinnahmen des Reichs an Zöllen und Verbrauchssteuern, jedoch dergestalt, daß zur Ausgleichung der höhern Verbrauchsfähigkeit der städtischen Bevölkerung der Zollausschlüsse für diese noch ein Zuschlag in Ansatz kommt, der z.B. in Bremen [* 6] und Hamburg [* 7] 5 M., in Altona, [* 8] Wandsbeck, Bremerhaven, Geestemünde und Brake 3 M. für den Kopf beträgt. An dem in den Reichshaushaltsetat unter den Einnahmen einzustellenden Erträgnisse der Avérsen haben, insofern dieselben die Steuern von Bier ersetzen sollen, Bayern, [* 9] Württemberg, [* 10] Baden [* 11] und Elsaß-Lothringen [* 12] keinen Teil, weil diese Staaten in Bezug auf die genannten Objekte sich nicht in der Steuergemeinschaft befinden, wie es früher auch mit dem Branntwein der Fall war.
Averserrhein, s. Avers. ^[= # ein Hochthal im Bezirk Hinterrhein des schweiz. Kantons Graubünden, liegt nördlich vom Bergell, ...]
(lat.), das Sichabwenden von etwas;
Abneigung, Widerwille;
auch eine rhetorische [* 13] Figur, die darin besteht, daß man den Angeredeten (vgl. Apostrophe), ohne daß er die Absicht merkt, vom vorliegenden Gegenstand ablenkt.
Aversum, eine als Inhalt einer Gegenleistung bei Verträgen gedachte Geldsumme, welche, ohne nach den einzelnen Bestandteilen des dafür zu Empfangenden gemessen zu werden (per aversionem, d. h. abgewandten Gesichts), in Bausch und Bogen, [* 14] in runder Summe bewilligt wird.
Besonders wichtig ist der Kauf in Bausch und Bogen, da für diesen hinsichtlich der Gewährleistung des Verkäufers besondere Grundsätze gelten, während im übrigen noch die Partikularrechte den Aversionalkauf nicht anders als den gewöhnlichen Kauf behandeln.
s. Avers. ^[= # ein Hochthal im Bezirk Hinterrhein des schweiz. Kantons Graubünden, liegt nördlich vom Bergell, ...]
(lat.), s. Aversionalquantum ^[= Aversum, eine als Inhalt einer Gegenleistung bei Verträgen gedachte Geldsumme, welche, ohne ...] und Aversen.
Avertissement
(frz., spr. awertißmáng),
Nachricht,
Anzeige,
Bekanntmachung.
Über Avertissement
beim militär. Kommando s. d.
– Avertissem
entsposten,
Benachrichtigungsposten, im Feldwachtdienst Zwischenposten, welche aufgestellt werden, wenn der
Posten vor dem Gewehr (Schnarrposten) die Linie der Doppelposten
(Vedetten) nicht übersehen kann; sie haben den Zweck, die
in der Postenlinie bemerkten Vorgänge oder von dort her gegebene Zeichen der Feldwache mitzuteilen.
Die Anwendung von Avertissem
entsposten macht die ganze
Maschinerie sehr verwickelt und ist deshalb nur bei ganz systematisch
angeordneten, auf längere Zeit berechneten Vorpostenstellungen unter Umständen
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