Obadjah Walker:
[* 1] «An Answer to some Considerations on the Spirit of Martin
Luther and Original of
Reformation», trat in den
geistlichen
Stand und erwarb sich bald großen Ruf als Prediger. 1691 siedelte er nach
London
[* 2] über und wurde
Kaplan bei König
Wilhelm III. und dessen Gattin Maria. 1697 trat er mit «A
Letter
to aConvocation» für die
Erhaltung des zur Bedeutungslosigkeit herabgedrückten geistlichen Parlaments
(Convocation)
ein. Die
Schrift erregte großes Aufsehen und brachte ihm 1701 die
Erhebung zum Stiftsherrn der
Kathedrale von Exter. Er nahm
hervorragenden Anteil an der
Tory-Reaktion unter Königin
Anna und wirkte eifrig im
Unterhaus der Konvokation.
Auf Veranlassung der Königin verfaßte er 1711 «Representation of
Religion», worin er die Zustände sehr düster schilderte. 1713 wurde
er zugleich
Bischof von Rochester und Dechant von Westminster. Unter
Georg I. wurde er, als Führer der hochkirchlichen Partei,
zur jakobitischen Opposition gedrängt,
war in die Verschwörung von 1720 verwickelt, wurde angeklagt
und zum
Verlust seiner Würden und zu dauernder
Verbannung verurteilt. 1723 verließ er England, lebte in
Brüssel,
[* 3] dann in
Paris,
[* 4] auch in Montpellier,
[* 5] wirkte eifrig als beratender Freund des
StuartJakob III., bis es 1728 zum
Bruch mit diesem kam.
Atterbury starb und wurde in der Westminsterabtei beigesetzt.
Vgl. Williams, Memoirs and Correspondence of Francis Atterbury (2 Bde.,
Lond. 1869).
oder
Kammersee, der größte deutscb österr. See, im Attergau des ehemaligen Hausruckreises
(Österreich ob der Enns),
[* 6] 7,5. km im
SW. von
Vöcklabruck, ist von N. nach S. 18 km lang, von W. nach 0. 2-4 km breit, bis 171 m
tief und liegt 465 m
ü.
d. M. Er mißt 44,7 qkm, wird im O. durch das
Lecken- und Höllengebirge (höchster Punkt der Höllkogel, 1862 m,
am Ostrande; der vielbesuchte Kranabitsattel oder Feuerkogel 1592 m), dann durch einen niedrigen Sattel vom
Traunsee, im W.
durch niedrigere Berggruppen (höchster Gipfel Hollerberg 1134 m) vom Mond- und Zeller- oder Irrsee,
im
SW. durch die
Masse des Schafbergs vom Aber- oder St.
Wolfgangsee geschieden.
Das ganze Westufer des fischreichen Attersee umlagern rundliche, oben bewaldete, unten angebaute und bevölkerte Vorberge.
Auch sein östl. Ufer ist auf dem größtenTeil seiner Länge von Vorbergen umgeben. Der südl. Rand
erhebt sich schroff als eine höhere
Stufe, die Steinwand, der westlichste Flügel des Lechengebirges. Im
S. und
SW. des Sees
bauen sich hinter steilen, felsigen Vorstufen höhere Gebirgsmassen auf: der Leonszinken (1734 m), der Schafberg (1780 m).
An der Südwestecke nimmt der See die
Ache oder Seeache aus dem Mondsee auf, und seinem Nordende entfließt
bei Kammer die
Ager, die, mit der Vöckla vereinigt, bei Lambach in die
Traun fällt. Die mittlere Sommertemperatur des Attersee ist
an der Oberfläche 17 – 20ºC am
Grunde 4 - 4,2° C. Der See wird seit 1869 mit Dampfschiffen befahren.
Viele der an seinen Ufern gelegenen Ortschaften sind sehr häufig besuchte
Sommerfrischen, wie z. B. Kammer, Attersee,
Nußdorf,
Unter-Ach,
Burgau, Weißenbach und Weyregg.
(grch.),
Darstellung der Sage, Geschichte,
Litteratur,
Topographie von
Attika, wie sie nach dem Vorgang der Lokalgeschichten
des Hellanicus (s. d.) von den Atthidographen (Atthidenschreibern), z. B.
Philochorus, seit dem 4. Jahrh.
v. Chr. gegeben wurde.
das Streben, im reinen attischen Dialekt zu reden und zu schreiben.
Grammatiker und Schriftsteller,
die sich bemühten, in echt attischer Form zu schreiben, nannten die Alten Atticisten. Von den lexikalischen Werken dieser
Richtung waren die wichtigsten die Wörterbücher des
Älius Dionysius und Pausanias. Auch aus des Grammatikers
Phrynichus umfangreichem
Werke sind
Auszüge auf uns gekommen. Die Blütezeit des Atticismus war das 2. nachchristliche Jahrh.
Vgl. Wilh.
Schmid, Der in seinen Hauptvertretern (Bd. 1 - 3, Stuttg.
1887-93);
E.
Schwabe, Aelii Dionysii et l′ausaniae atticistarum fragmenta (Lpz. 1890).
Titus Pomponius (nach der Adoption durch seinen Oheim, 58
v. Chr., O. Caecilius Pomponianus
Atticus), röm. Schriftsteller, geb. 109
v. Chr., lebte von 86 bis 65 in
Athen
[* 8] (daher Atticus genannt), dann in
Rom und
[* 9] erwarb durch
Landwirtschaft
und
Handel, auch
Buchhandel, ein großes Vermögen. Vom Staatsleben hielt er sich fern, war aber mit den bedeutendsten Männern
seiner Zeit befreundet, besonders mit
Cicero, von dem zahlreiche vertraute
Briefe an Atticus erhalten sind.
Atticus starb 32 v.Chr. Seine Tochter
CäciliaAttica war
die erste Gemahlin des
Marcus Vipsanius
Agrippa. Von seinen
Schriften, unter
denen der «Annalis», ein kurzer Abriß der röm.
Geschichte, von den Alten mit vielem Lobe erwähnt wird, ist keine erhalten.
AußerCiceros«Epistolae ad
Atticum» in 16
Büchern ist von
Cornelius Nepos eine panegyrische Biograpbie des Atticus vorhanden.
Vgl. Hulleman, Diatribe in T. Pomponium Atticum (mit den Fragmenten des Atticus, Utr. 1838),
und
Boissier in
«Cicéron et ses amis» (7. Aufl., Par. 1884; deutsch von
Döhler, Lpz. 1869).
(spr. –injih; mittelalterlichAttinaicum), Hauptort des Kantons
Attigny (127,27 qkm, 12 Gemeinden, 6179 E.) im
Arrondissement Vouziers des franz. Depart.
Ardennes, am Zusammenfluß der
Aisne mit
dem zur Maas führenden
Ardennenkanal, an der Linie Amagne-Vouziers-Revigny der
Franz.
Ostbahn, hat (1891) 1834, als Gemeinde 1886 E.,
Post und
Telegraph,
[* 10] neues Rathaus, schöne
Kirche (13. Jahrh.),
Spuren eines alten fränk. Königspalastes;
Woll- und Flachsspinnerei, Fabrikation von
Biskuit,
[* 11] Zucker,
[* 12]
Cichorien und Leder. - Attigny war unter den
Merowingern seit Chlodwig
II. (638-56) und unter den Karolingern königl. Residenz; hier ließ sich 785 der Sachsenherzog
Widukind in Gegenwart
Karls d. Gr. taufen und unterwarf sich 822
Ludwig der Fromme öffentlicher
Kirchenbuße.
in der
Architektur eine mäßig hohe, aus
Pilastern oder rechtwinkligen Pfeilern gebildete Ordnung (s. Säulenordnung),
[* 13] von der man nach Vorgang des
Plinius annahm, daß sie in der griech. Landschaft Attika besonders beliebt gewesen
sei. Thatsächlich bietet auch
Athen das erste
Beispiel dafür im
Denkmal des Thrasyllus. Die Attika fand vorzugsweise
im
System des röm. Bogenbaues Anwendung, besonders über gewölbten
Thoren und
Triumphbogen, wo sie zum festen
Abschluß der
Masse und zur
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