Kiemen, ausgestattet.
Bei den Weibchen ist eine aus den verbreiterten Fußanhängen abbildete
Bruttasche vorhanden, während
die Männchen oft stark entwickelte Klammerfüße zum Festhalten der Weibchen besitzen. Die Asseln bewohnen das Land
wie die süßen
Gewässer und das
Meer. Von den marinen Formen leben einige parasitisch, auf Fischen angeklammert, wie die
Lausasseln (Cymothoa oestrum Leach, s.
Tafel: Krustentiere I,
[* 1]
Fig. 2) und die Garneelenasseln (Bopyrus Latr.)
auf
Krebsen. Bei letztern hat der Parasitismus völlig verkrüppelte und unsymmetrische Weibchen erzeugt. Sehr schädlich
werden die
Bohrasseln(Limnoria terebrans Leach, s. Taf. I,
[* 1]
Fig. 4) in der Nordsee
durch Zerstörung des Holzwerks an den Hafenbauten.
Von Süßwasserbewohnern lebt die gemeine Wasserassel
(AsellusaquaticusL.) in stehenden und langsam fließenden
Gewässern
von fast ganz Europa,
[* 2] die
Höhlenassel
(Asellus cavaticus Schiödte) in
Höhlen und
Brunnen.
[* 3] Zu den Landformen leiten die
Strandasseln(Ligia Fabr.) über, welche sich in ungeheuern Scharen an den
Felsküsten dicht über dem Wasserspiegel finden; ihnen schließen sich die echten
Landasseln an, bei
welchen die veränderte Lebensweise, namentlich die Luftatmung, eine Reihe abweichender Organisationsverhältnisse hervorgebracht
hat.
Hierher gehört die bekannteste aller Asseln, die Mauerassel (Oniscus murarius
Cuvier, s. Taf. I,
[* 1]
Fig. 3), überall unter
Steinen,
morschem Holz,
[* 4] in Häusern und namentlich in Gärtnereien durch ihre
Beschädigungen der
Pflanzen ein lästiges
Ungeziefer. Man fängt sie durch Köder von faulem Obst
u. dgl. unter aufgestellten
Blumentöpfen, Ziegeln und durch ähnliche
Vorrichtungen. Ihr verwandt ist die ähnlich lebende
Kellerassel(Porcellio Latr.).
Die
Arten der Gattung
Kugel-, Panzer- oder Rollassel
(Armadillo Latr.)
können sich einkugeln. Eine kleinasiat. Art
(AsellusofficinarumBrandt) diente früher unter dem
Namen
Millepedes als Heilmittel.
(Pycogonidae oder Pantopoda), auch Seespinnen, eine der merkwürdigsten Familien der
Spinnentiere
[* 5] (s. d.),
die früher allgemein, jetzt noch von einigen wenigen Forschern zu den Krustentieren gerechnet wird.
Bei den Asselspinnen ist der Hinterleib verkümmert, das Kopfbruststück vierringelig, die Freßwerkzeuge sind
zu einer Art Saugrohr umgestaltet, die
Beine sind vielgliederig und bergen in sich schlauchförmige, lange Anhangstaschen
des sehr engen
Magens, sowie in ihrem obern
Abschnitte die Geschlechtsorgane.
Atmungswerkzeuge scheinen den
Tieren zu fehlen. Die Asselspinnen leben, sich langsam bewegend, im
Meere, meist in der
Nähe der
Küsten unter
Steinen, zwischen
Tang, gelegentlich wohl auch an andere
Tiere festgeklammert; meist sind sie unscheinbar
und klein, neuerdings hat man einige ansehnlichere Formen aus dem tiefern arktischen und antarktischen
Meere kennen gelernt.
Zu den Asselspinnen gehört Ammothea pycnogonoides Quatref.
(s.
Tafel:
Spinnentiere und
Tausendfüßer II,
[* 1]
Fig. 9).
Jos.
Simon,
Orientalist, geb. 1687 zu
Tarabulus in
Syrien, aus maronitischer Familie, sammelte im
Orient, besonders
in
Ägypten
[* 6] und
Syrien (1735-38), viele orient. Handschriften für die päpstl.
Bibliothek, als deren Kustos er starb.
Seine Hauptwerke sind:
«Bibliotheca orientalis Clementino-Vaticana» (4 Bde.,
Rom
[* 7] 1719-28),
«Kalendaria ecclesiae universae» (6 Bde.,
ebd. 1755-57),
«Bibliotheca juris orientalis canonici et civilis»
(5 Bde., ebd. 1762-66; deutsch im
Auszug, 2 Bde.,
Erlangen
[* 8] 1776). Vom Nachlasse gab
Angelo Mai einiges heraus.
Der Sohn seiner Schwester,
Stephan Evodius Assemani, geb. 1707 zu
Tarabulus, seit 1768 Kustos der orient. Handschriften der
Vatikanischen Bibliothek
und Erzbischof von Apamea, gest. hat sich gleichfalls um die
Kunde des christl.
Orients verdient gemacht.
A.s Hauptwerke sind: «Catalogus codicum mss. orientalium bibliothecae Mediceo-Laurentianae
et
Palatinae» (2 Bde., Flor.
1742) und
«Acta sanctorum martyrum orientalium et occidentalium» (2 Bde.,
Rom 1748).
Ein Verwandter der vorigen,
Simon Assemani, geb. zu
Tarabulus, zu
Rom erzogen, besuchte den
Orient und
erhielt 1785 die Professur der orient.
Sprachen zu
Padua,
[* 9] wo er starb. Er erwarb sich besonders durch «Museo cufico
Naniano illustrato» (2 Bde.,
Padua 1787-88) um die ältere orient. Münzkunde Verdienste. Auch sei «Saggio
sull' origine, culto, letteratura e costumi degli
Arabi»
(Padua 1787) genannt.
(spr. assangbléh), im
Französischen jede Versammlung, auch
Volks- undStändeversammlung. Je nach dem Princip,
das für die Zusammensetzung maßgebend ist, unterscheidet man Assemblées des États und (1778-90) Assemblées provinciales
(zur Vertretung der Sonderinteressen von bevorzugten
Ständen und der
Provinzenvor der Revolution) von den Assemblées
représentatives, den konstitutionellen Kammern, die den Nationalwillen ausdrücken sollen.
Geschichtlich denkwürdig sind die 1787 von
Calonne (s. d.) berufene Assemblée des notables und ihre Nachfolgerin
seit 1789, die Assemblée constituante (Konstituierende Versammlung), zur Feststellung der neuen
VerfassungFrankreichs, die 1791 durch
die Assemblée législative (Gesetzgebende Versammlung) ersetzt wurde. Ebenso hat nach der Februarrevolution
von 1848 die Assemblée nationale constituante alle Gewalt in sich vereinigt, um
Frankreich eine neue
Verfassung zu geben; im Mai 1849 trat
eine Assemblée législative an ihre
Stelle. Nach der Revolution vom und nach der Kapitulation von
Paris
[* 10] trat eine Nationalversammlung,
Assemblée nationale, vorerst in
Bordeaux,
[* 11] dann in Versailles
[* 12] zusammen, die die
VerfassungFrankreichs
festsetzte und dann die gesetzgebende Gewalt an zwei Körperschaften, die Abgeordnetenkammer und den Senat, abgab. Nach dieser
Verfassung führt die
Vereinigung der beiden Körperschaften zu gemeinsamer
Beratung den
Namen Assemblée nationale. - Assemblée du clergé
hieß eine Versammlung von je zwei
Bischöfen und zwei Priestern aus jeder der 17 Kirchenprovinzen
Frankreichs,
die regelmäßig alle 5 Jahre zusammentrat. Sie hatte zunächst finanzielle Angelegenheiten zu erledigen, beriet aber oft
auch über andere kirchliche Fragen. Berühmt ist die Assemblée du clergé von 1682 wegen der Deklaration der vier
sog. GallikanischenArtikel. (S. Gallikanische
Kirche.)