zwischen Genf
[* 1] und
Chamonix, auf der rechten Thalseite,
Bonneville, das große Dorf Contamine mit den Ruinen des Bergschlosses Faucigny
und schon auf
Genfer Gebiet das Städtchen
Carouge. Durch das
Thal
[* 2] der Arve zieht sich die 84 km lange Poststraße von Genf
nach
Chamonix
über Annemasse,
Bonneville, Cluses, Sallanches und durch den
Tunnel
[* 3] von Châtelard.
Arveron (spr. aweróng), linker Nebenfluß der
Arve im franz. Depart. Hochsavoyen, entspringt 1125 m
hoch als Abfluß des Mer de
Glace von
Chamonix (s. d.), dessen unterer
Teil«Glacier des
Bois» heißt.
Den
Namen Arveyron führen noch
zwei kürzere Nebenflüsse der
Arve, die zur Unterscheidung von dem obigen nach den
Gletschern, wo sie
entstehen, Arveyron d’Argentière und Arveyron du
Tour benannt sind.
Adolf Ivar, schwed. Schriftsteller, geb. zu Padasjoki
in
Finland, wo sein
Vater Propst war, studierte in
Åbo und trat daselbst 1817 als
Docent der Geschichte auf, begründete 1821 das
«Åbo Morgonblad», das die russ. Regierung bald verbot. Wegen eines Zeitungsaufsatzes 1822 von
der
Universität verwiesen, wurde er bei der königl.
Bibliothek in
Stockholm
[* 4] angestellt, 1843 deren Direktor. Auf einer
Reise
nach
Finland starb er zu Wiborg.
[* 5]
Außer vielen Zeitschriftenaufsätzen und
Übersetzungen veröffentlichte Arwidsson die
Gedichte «Ungdoms Rimfrost» (Stockh. 1832);
ferner aus der Sammlung des Kammerjunkers Rääf eine treffliche Auswahl altschwed.
Volkslieder («Svenska Fornsånger», 3 Bde.,
ebd. l834‒42),
die die von
Afzelius und
Geijer ergänzt; «Svenska Konungar och deras Tidevarf» (mit Porträts,
ebd. 1830‒43; neue Aufl. 1855 fg.);
«Stockholm förr och nu» (anonym, ebd. 1837‒40) u. a. m.
Als Dichter ist er unbedeutend.
Stadt im
Kreis
[* 7] Johannisburg des preuß. Reg.-Bez.
Gumbinnen,
[* 8] am Arys, der den Aryssee (10 km lang, 4 km breit)
mit dem
Spirdingsee verbindet, Sitz eines Amtsgerichts (Landgericht Lyck),
[* 9] hat (1890) 1324 poln.
E., darunter 22 Israeliten, Post,
Telegraph;
[* 10]
Arzew, Stadt im Depart. Oran in
Algerien,
[* 15] an der Westküste des Golfs von Arzeu, hat (1891) 5127 E., guten
Hafen
und ist wichtig als Ausfuhrhafen von Halfagras und
Salzen aus dem in der Nähe liegenden Melahsee, der jährlich 2 Mill.
TonnenSalze liefert.
(spr. -injahno),Distriktsstadt in der ital.
Provinz Vicenza, auf den südl. Vorbergen der Lessinischen
Alpen,
[* 16] links vom Flüßchen Chiampo, mit Dampftrambahn nach Vicenza
(16 km) und Recoaro, hat (1881) 4055, als Gemeinde 8620 E., ein altes Schloß, Seidenspinnerei,
Tuchweberei, Färberei,
Handel mit
Wein und einen Sauerbrunnen.
Nach der 3.
Ausgabe des
DeutschenArzneibuches sind die für pharmaceutische Zwecke gebrauchten
Kapseln,
[* 18] entweder
Stärkemehl- (Oblaten-) oder Leim- (Gelatine-)Kapseln.
Man nimmt
Arzneimittel in Kapseln
zur Verdeckung des
Geschmacks u. s. w. Die Herstellung der gefüllten Arzneikapseln erfolgt zum
Teil im kleinen Maßstabe in den
Apotheken oder fabrikmäßig im großen.
Bekanntere Arzneikapseln sind z. B.
Kreosot-, Kopaivabalsam-,
Ricinus-, Farnextraktkapseln u. a.
(Medicamenta) heißen diejenigen meist chemisch wirkenden
Stoffe, welche zum Zwecke der
Heilung von
Krankheiten innerlich oder äußerlich angewendet werden; sie bilden somit eine
Klasse der Heilmittel (s. d.). Die Arzneimittel sind
teils anorganische, teils pflanzliche oder tierische
Stoffe und machen keineswegs eine natürlich abgegrenzte oder an gemeinsamen
Eigenschaften erkennbare Gruppe aus; vielmehr kann nur die Erfahrung, der physiol. Versuch,
die Physik, und chem. Untersuchung darüber belehren, ob ein
Stoff als Arzneimittel brauchbar ist oder nicht.
Die naive Naturanschauung früherer
Zeiten meinte wohl, die Arzneimittel hätten in der Welt keinen weitern Zweck als
den derHeilung,
und es müsse für jede
Krankheit ein bestimmtes in der Natur vorhanden oder ein bestimmtes Kraut gewachsen sein.
Nach den spätern Erfahrungen hat man diese
Ansicht von der speciellen Wirkung der Arzneimittel fast vollständig aufgeben müssen;
jetzt sieht der Naturforscher in den Arzneimittel nichts weiter als
Stoffe, die neben allen ihren sonstigen Eigenschaften auch solche
haben, die zur Bekämpfung einer
Krankheit benutzt werden können, Eigenschaften, die lediglich physikalische
oder chemische sind und deren Wirkungen durchaus nur nach den allgemeinen Naturgesetzen erfolgen.
Die Kenntnis der Physik, und chem. Eigenschaften der Arzneien und die Zurückführung ihrer therapeutischen
Wirkungen auf bekannte Naturkräfte, sowie ihre Einordnung in bekannte Naturgesetze ist die eine notwendige
Bedingung einer
wirklich exakten und wissenschaftlichen Arzneimittellehre oderPharmakologie. Die andere
Bedingung aber
ist eine genaue Untersuchung des
Baues und der physik. und chem. Beschaffenheit des Organismus in allen seinen
Teilen und gesunden
oder krankhaften Zuständen; denn die Arzneiwirkungen sind nichts weiter als
Veränderungen jener Physik, und chem. Beschaffenheit
und weiterhin auch des feinern
Baues der verschiedenen Organe. Daher ist eine genaue Kenntnis der
Anatomie,
Physiologie und Pathologie einerseits, der Physik und
Chemie andererseits nötig, um die Wirkungen eines Arzneimittel zu verstehen, sie
im gegebenen Falle berechnen und
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