schließlich vom König selbst zu zehnjähriger Zuchthausstrafe verurteilt. Durch die Revolution von 1820 in
Freiheit gesetzt,
erhielt Arguelles das
Portefeuille des Innern, gab es aber schon 1821 wieder ab.
In den Cortes zu Sevilla
[* 1] stimmte er für
Suspension der königl. Gewalt und flüchtete nach dem
Sturze der Konstitution nach England, bis ihm die
Amnestie 1832 nach
Spanien
[* 2] zurückzukehren erlaubte. Er war wiederholt Präsident und Vicepräsident der Procuradorenkammer
und zeigte sich stets als entschiedener Liberaler, ohne jedoch den
Exaltados anzugehören. Bei der
Wahl eines
Regenten (Mai
1841) hatte er, nächst Espartero, die meisten
Stimmen, bald darauf wurde er zum Vormund der Königin
Isabella ernannt. Er legte dieses
Amt 1843 nieder und starb am zu Madrid.
[* 3]
1) Der
Ergone oder
Erguné der
Tungusen, ein Quellstrom des
Amur (s. d.) in Ostasien, entsteht unter dem
NamenKerulen (Kherulen) oder Kerlon (Kherlon) im
NO. von
Urga oder Kuren, auf der Südseite des Kenteigebirges in der Mongolei,
fließt ostwärts längs des Nordrandes der Wüste Gobi und ergießt sich nach einem Laufe von 920 km als
ein wasserarmer Plateaustrom in den fischreichen See Dalai-nor (s. d.). Aus diesem
fließt der
Strom als Argun heraus und bildet, auf seinem anfänglich gegen NNO., zuletzt gegen O. gerichteten Laufe, 52 km
unterhalb des
Ausflusses, von dem russ. Grenzposten Abagaitujewsk an, 800 km weit die russ.-chines.
Grenze bis zu seiner
Vereinigung mit der
Schilka. Die Gesamtlänge des Argun beträgt 1773 km. Hauptnebenflüsse
sind von rechts der
Chalcha, Chailar, von links der Uruljungu, Urow, Gasimur. Das Uferland des Argun enthält Steinkohlenlager.
- 2)
RechterNebenfluß der Sunsba im russ.-kaukas.
Terekgebiet, 147 km lang, bildet in seinem Mittellauf die
Argunsche Schlucht,
in der die Residenz Schamyls lag, und die von dem russ.
General Jewdokimow eingenommen wurde.
oder Agburi, ehemals blühendes Dorf in
Russisch-Armenien, am nördl. Fuße des
Ararat, 650 m über der Ebene
des
Aras, an einem der St. Jakobsschlucht demselben entströmenden
Bache, der Sage nach von
Noah gegründet, der hier
den
Weinstock gepflanzt haben soll, wurde nebst dem 3 km oberhalb, beinahe 1950 m
ü.
d. M. und gegen 750 m über der Ebene
gelegenen armenischen
Kloster St.
Jakob durch den von einem
Erdbeben
[* 5] verursachten Bergsturz
[* 6] des
Ararat vernichtet.
oder Argyle (spr. ahrgeil),Grafschaft in
Westschottland, grenzt im W. und
S. an das
Meer, umfaßt die Landschaften
Northern-Argyll, Lorne, Argyll, Cowal,
Knapdale und
Cantire, und die
Inseln Mull,
Tiree, Coll, Lismore, Islay,
Jura, Colonsay, Rum,
Iona, Stassa und andere kleinere, und hat ein
Areal von 8430 qkm, wovon gegen 1595 auf die
Inseln entfallen.
Northern-Argyll und Lorne umfassen die Landschaften von Lochiel, Ardgour, Sunart, Ardnamurchan, Morvern und Appin. Argyll ist
ein malerisches Gebirgsland mit steilen
Küsten und tief eingeschnittenen
Fjorden (Lochs).
KeinTeil der
Grafschaft ist mehr als 18 km von der See entfernt. Ardnamurchan Point ist der westlichste Punkt des Festlandes
Schottlands. Die
Gebirge sind mit
Heide bewachsen.
Wälder mit zahlreichem Wild kommen an den Bergabhängen und am Ufer der Lochs
vor, Ackerland in den
Thälern und an den Seearmen. Die höchsten Punkte des zu den südl.
Grampians gerechneten
Gebirges sind Bidean-nam-Bian (1129 m),
Ben-Laoigh (1112 m),
Ben-Cruachan (1119 m) und
Ben-More (1164 m)
auf Mull.
Glimmerschiefer, von Trappfelsen und Granit durchbrochen, herrscht vor. Der
Bergbau
[* 7] liefert
Blei,
[* 8]
Silber, wenig
Eisen
[* 9] und
Steinkohlen.
Man bricht Kalkstein, Marmor, Granit und namentlich viel
Schiefer (auf dem Festlande zu Ballachulish 3 Mill.,
auf den
Inseln 5 Mill. Platten jährlich), sowie auch
Strontianit und Strontianerde. Die
Landwirtschaft beschränkt sich meistens
auf Schafzucht. Nur 3 3/10 Proz. der Bodenfläche sind angebaut. Der
Boden befindet sich in den
Händen weniger Eigentümer,
Hauptgrundbesitzer ist der
Herzog von Argyll. Die
Bauern (Crofters) leben überaus armselig und abhängig.
Gebaut wird Hafer
[* 10] und eine Art Gerste
[* 11] (bear oder big), Flachs für den Hausbedarf des einzelnen Wirts, vorherrschend Kartoffeln,
das Hauptnahrungsmittel. Meist ist das benutzte Land Wiese, aber es wird wenig Heu gemacht. Die Schafe
[* 12] sind in der Regel
von der Lintonrasse, schwarzköpfig. Rindvieh wird aus dem westl. Hochlande
ausgeführt auf den Südmarkt.
Industrie ist unbedeutend. Wichtiger ist die Hering- (besonders in Loch Fyne), Klippfisch-
und Kabeljaufischerei. In neuerer Zeit hat sich die Betriebsamkeit etwas gehoben, besonders infolge der
Ausdehnung
[* 13] der Dampfschiffahrt,
welche allmählich die entferntesten Punkte unter sich und vorzüglich mit
Glasgow
[* 14] in
Verbindung brachte.
Die Bevölkerungszahl ist auffallend in
Abnahme; sie betrug 1831: 100 993, 1850: 89 298, 1881: 76 468, 1891: 75 945 (37 210 männl., 38 735 weibl.)
E. Unter den wenigen
Städten der
Grafschaft sind zu nennen: Inverarv, die Hauptstadt,
Campbeltown und Oban. Die
Grafschaft sendet
ein Mitglied, und die Burghs
Inverary, Oban und
Campbeltown zusammen mit den Ayrshirer Ortschaften
Ayr und
Irvine ebenfalls ein Mitglied ins
Unterhaus. Die
Sprache
[* 15] der
Bevölkerung
[* 16] ist vorherrschend gälisch.
oder Argyle (spr. ahrgeil),Herzogstitel in der schott.
Familie
Campbell, die von Gillespie de
Campobello, einem
Anglo-Normannen und spätern mächtigen Clanhäuptling,
abstammt.
Sir Duncan
Campbell wurde 1445 zum Lord
Campbell, dessen Sohn Colin
Campbell 1457 durch König
Jakob II. zum
Grafen von
Argyll erhoben, war Lordkanzler und starb 1493. Die Nachfolger spielten sämtlich eine Rolle in den Kämpfen ihrer
Zeit, besonders Archibald
Campbell, Marquis und achter
Graf von Argyll, geb. 1598. Er trat 1638 der Opposition
gegen die versuchte Einführung der Bischofskirche in
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