mehr parallel übereinander liegenden Walzen oder Wellen. Diese Walzen sind teils aus einem, dem Druck nachgebenden, aber stark
elastischen Material, z.B. Papier, teils aus poliertem Hartguß hergestellt und derart in einem Gerüst gelagert, daß stets
eine Hartgußwalze mit einer Papierwalze abwechselt. Die letztern bestehen aus einer Eisen- oder Stahlwelle mit
Endscheiben, die dicht aneinander liegende Papierscheiben (auf 1 m Länge 18–20000 Stück) unter starker Pressung zusammenfassen.
Auch werden Walzen aus zusammengepreßtem Baumwollenzeug benutzt. In Taf. II,
[* ]
Fig. 5 ist
ein dreiwelliger Kalander dargestellt. Der Antrieb desselben erfolgt durch die mittlere Hartgußwalze a, die mit den beiden
andern b und c mittels Hebelgewichten d zusammengepreßt wird. Um dem Gewebe außer der Glätte auch Glanz
zu geben, wird die mittlere Walze durch einen Dampf- oder Luftstrom erhitzt, den ein Rohr in das hohle Innere derselben leitet.
Beim eigentlichen Glanzkalander (Friktionskalander) rotiert die mittlere geheizte Metallwalze schneller als die übrigen und
wirkt, indem sie einem Plätteisen ähnlich über den Stoff hingleitet, gleich diesem durch Reibung.
Durch die übereinander laufende Kalandrierung, die man dadurch erreicht, daß auf die zwischen den Walzen vielfach übereinander
laufenden Zeuglagen ein starker Druck ausgeübt wird, entsteht jener eigentümliche wellenartige Schimmer, den man als Moirierung
bezeichnet. Eine neuere, von R. Schürmann in Düsseldorf angegebene Kalanderkonstruktion enthält nur
eine große Papierwalze, gegen die mehrere gleichförmig verteilte polierte Hartgußwalzen von kleinerm Durchmesser gepreßt
werden.
Baumwollene Gewebe erhalten eine schöne leinwandähnliche Appretur durch die Behandlung auf dem Stampfkalander, wie ein solcher
in Taf. II,
[* ]
Fig. 6 abgebildet ist; das auf eine harthölzerne Walze a gewickelte Gewebe ist hier, während
sich dieselbe langsam dreht, der Einwirkung einer Reihe hölzerner Stampfen b ausgesetzt. –
Vgl. Meißner, Die Maschinen
für Appretur, Färberei und Bleicherei (Berl. 1873);
Grothe, Die der Gewebe (ebd. 1882);
Romen, Bleicherei, Färberei und Appretur (2
Bde., ebd. 1879–85);
Dépierre, Die der Baumwollgewebe (aus dem Französischen, Wien 1888).
(lat.), Billigung, Genehmigung, insbesondere die durch ein Zeugnis beurkundete
Genehmigung zur Ausübung eines Gewerbes, unter der Voraussetzung, daß der Betreffende die Befähigung dazu nachgewiesen hat.
Einer solchen Approbation bedürfen nach der Deutschen Gewerbeordnung (§. 29 und 30) die Apotheker, Ärzte (s. d.)
und Hebammen; ferner müssen sich durch ein Befähigungszeugnis der zuständigen Behörde ausweisen Seeschiffer, Steuerleute,
Maschinisten und Lotsen von Seeschiffen.
Die nähern Vorschriften in betreff der Prüfungen erläßt der Bundesrat; für Lotsen kann außerdem landesrechtlich eine
besondere Genehmigung verlangt sein, wie dies in Preußen der Fall ist. Außerdem kann landesrechtlich
noch der Betrieb des Hufbeschlaggewerbes sowie die Markscheiderei von einer Approbation abhängig gemacht werden.
Gegen den die Approbation versagenden Beschluß kann Rekurs an die vorgesetzte Behörde ergriffen werden. Die Befähigungszeugnisse
der Seeschiffer, Steuerleute und Maschinisten können wegen bewiesener Unfähigkeit durch einen Spruch des Seeamtes aberkannt
werden. (S. auch Konzession, Genehmigung.) – In der kath. Kirche ist Approbation die Genehmigung von Schriften
religiösen Inhalts, die vor dem Druck der bischöfl. Prüfung unterstellt worden sind. Diese Prüfung ist von Alexander VI.
(1501), Leo X. (1515) und zuletzt durch das Tridentinische Konzil unter Androhung schwerer kirchlicher Strafen angeordnet worden.
Den vom Bischof approbierten Schriften wird Imprimatur («es darf gedruckt werden») vorgedruckt.
(frz., spr.-oschen), die beim förmlichen Festungsangriff vorwärts der
ersten Parallele herzustellenden Annäherungswege, mittels deren der Angreifer das Vorgelände gedeckt zu überschreiten versucht.
Die Approchen bestehen aus einem Graben von 2,5 m Sohlenbreite und etwa 1,25 m Tiefe, der nach Maßgabe des zu
erwartenden feindlichen Feuers auf einer oder auf beiden Seiten durch eine 1 m hohe Brustwehr eingefaßt wird; sie führen
von der ersten Parallele aus ihrer Hauptrichtung nach auf die ausspringenden Winkel (Bastionsspitzen, Ravelinspitze) der angegriffenen
Front und verbinden die einzelnen Parallelen untereinander. Da die Approchen gegen bestreichendes (enfilierendes)
Feuer von der Festung her gesichert sein müssen, so führt man sie meist in Form von Zickzacks so, daß jede einzelne
Linie (Schlag, Ast oder Boyau genannt) mit ihrer Verlängerung mindestens um 50 m von dem am weitesten vorspringenden
Festungswerke entfernt bleibt.
Jeder vorwärtige Schlag wird bogenförmig über den rückwärtigen hinaus nach hinten verlängert, welche Verlängerung man
Haken oder Crochet nennt; sie dienen als Ausweichestellen und zur Aufstellung kleiner Wachen. Die zickzackförmigen Approchen werden
als einfache Sappen ausgeführt; in geringerer Entfernung von der Festung, etwa von der zweiten Parallele
an, kommt in der Regel die einfache Erdwalze zur Anwendung. In nächster Nähe der Festung, etwa vom Fuß der Glacis ab, würden
die Zickzacks, um gegen bestreichendes Feuer gesichert zu sein, allzu spitzwinklig werden müssen; man geht daher auf dieser
Strecke von der Anwendung der Zickzacks ab und führt hier die Approchen derartig in gerader
Linie auf die Saillants der Angriffsfront weiter, daß sie durch Traversierung (Traversensappe, Würfelsappe) gegen bestreichendes
Feuer gesichert sind.
die Bestimmung in der irischen Kirchenbill von 1833, wonach dem Staate das Recht zugestanden
wurde, über die Renten der (anglikan.) Staatskirche in dem fast ganz kath. Irland auch zu außerkirchlichen,
z. B. Schul- und Unterrichtszwecken zu verfügen.
Sie kam infolge Widerspruchs der hochkirchlichen Partei nach heftigen parlamentarischen
Kämpfen 1838 zu Falle.
Mit der Entstaatlichung der irischen Kirche ward die ganze Streitfrage aus der Welt geschafft.
ein in der Mathematik viel gebrauchter Ausdruck, bezeichnet
eine solche Angabe des Wertes einer Größe, die zwar nicht völlig oder absolut genau ist, aber doch dem wahren Werte mehr
oder weniger nahe kommt. Von den wenigsten Größen, seien dies nun Zahlenangaben oder mathem. Ausdrücke, lassen sich absolut