existiert, da sie ein sog.
asymmetrisches Kohlenstoffatom besitzt, in drei verschiedenen isomeren Formen. Die wässerige Lösung
der natürlichen Apfelsäure dreht die Schwingungsebene des polarisierten Lichtes nach links, die aus gewöhnlicher
Weinsäure durch Reduktion erhaltene Apfelsäure nach rechts; die sonst synthetisch dargestellte Apfelsäure (aus
Monobrombernsteinsäure und feuchtem Silberoxyd oder aus Fumarsäure mit wässeriger Natronlauge) ist
optisch inaktiv. Die letztere kann aber mit Hilfe des Cinchoninsalzes in
Rechts- und Linksapfelsäure gespalten werden.
Durch Reduktion mit Jodwasserstoffsäure oder durch Gärung des
Kalksalzes geht die in
Bernsteinsäure über.
Beim Erhitzen
auf 180° zersetzt sie sich unter
Abgabe von Wasser und bildet zwei isomere ungesättigte zweibasische
Säuren von der Zusammensetzung C4H4O4 , Fumarsäure und Maleinsäure. Je nachdem in einer oder
beiden Carboxylgruppen der
Wasserstoff durch Metalle vertreten ist, leiten sich von der Apfelsäure zwei Reihen von
Salzen ab; die in der
Regel gut krystallisierenden sauren
Salze und die weniger gut krystallisierenden neutralen
Salze. Das neutrale
Kalisalz, C4H4O5Ca + H2O ^[C4H4O5Ca + H2O], scheidet sich beim
Kochen seiner wässerigen Lösung aus.
linker Nebenfluß der Gera
[* 1] im Herzogtum
Sachsen-Coburg-Gotha, entspringt auf dem
ThüringerWalde am Rennsteig,
schickt bei Georgenthal einen
Arm, den Leinakanal, zur Leina und
Nesse und mündet oberhalb Möbisburg.
eine scheinbar ganz homogene oder höchst feinkörnige, grünliche
Varietät des
Diabas (s. d.), die besonders
im Gebiete der silurischen und devonischen Formation vorkommt.
Geht das in der Regel sehr dichte Gefüge
dieses Gesteins in das Schieferige über, so heißt es Aphanitschiefer.
Bezeichnung für die
Störungen der «Diktion», bei denen die Fähigkeit,
für eine gegebene
Vorstellung das richtige (übliche) Wort zu gebrauchen, sowie die Worte zu formen und syntaktisch zu gliedern,
leidet (s.
Sprachstörungen).
R. Br., Pflanzengattung aus der Familie der
Acanthaceen (s. d.) mit gegen 50
Arten im tropischen
Südamerika.
[* 5] Einige
Arten sind ihrer schönen
Blüten halber beliebte Zierpflanzen. Sie haben ovallanzettliche, oft
weiß oder gelblich gestreifte oder getuschte
Blätter, einzeln stehende oder zu vier in achsel- und endständige
Ähren gruppierte
Blüten mit fünfteiligem
Kelche und zweilippiger oder rachenförmiger
Blumenkrone von schön roter
Farbe und eine zusammengedrückte,
viersamige Kapsel. Beliebt sind:
Aphelandra squarrosa Nees aus
Brasilien,
[* 6] A fascinatorLind. et
André aus
Neugranada
und A aurantiacaLindl. aus Mexiko.
[* 7] Man vermehrt sie durch
Ableger oder Samen
[* 8] und kultiviert sie in feuchten Warmhäusern.
(grch.),
Mittel, die den
Geschlechtstrieb künstlich anreizen oder steigern. Dies geschieht
auf psychischem Wege durch Einwirkung auf die
Phantasie, auf physischem durch
berauschende Mittel sowie durch Reizung, in welcher
Hinsicht namentlich bei Männern die scharfen, die
Harnwege reizenden, kantharidinhaltigen
Stoffe
(Spanische
[* 12] Fliegen,
[* 13] Maiwürmer)
gemißbraucht werden. Die Kanthariden, welche den wesentlichen
Bestandteil der «ital. Elixire», der
berüchtigten Diavolini sowie der Pastilles galantes bilden, führen, meist ohne den beabsichtigten Erfolg,
leicht zu
Harnstrenge,
Blutharnen, ja selbst
Nierenentzündung. Auch die Vanille und andere feine
Gewürze (Safran, Ingwer, Zimmet)
sowie Moschus und Myrrhe galten früher für Aphrodisiaka.
Alle diese
Mittel sind schon aus gesundheitlichen
Gründen verwerflich, besonders
aber die scharfen und narkotischen
Stoffe, aus denen wohl meist die
Liebestränke (Philtra) der ältern
Zeit bestanden.
oder Aphrodisie (grch.), krankhaft gesteigerter
Geschlechtstrieb. ^[= der innige Trieb, welcher die Fortpflanzung und Erhaltung der Art durch Erzeugung neuer Individuen ...]
ein Individuum, dessen
Geschlechtsteile entweder ganz fehlen oder dergestalt verkümmert sind, daß sich
das Geschlecht nicht bestimmen läßt.
Vollkommene Geschlechtslosigkeit,
Aphroditismus (Cryptogamia), kommt nur bei solchen
Mißgeburten vor, bei denen die untern Körperteile gänzlich fehlen.
Das Wort wird jetzt nur noch in
Zusammensetzung (s.
Hermaphroditismus) benutzt.
[* 11] die griech. Göttin der Liebe. Der
Name ist schon bei Hesiod als «Schaumgeborene» (freilich nicht richtig)
erklärt, die Göttin wird bisweilen auch
Aphrogeneia, d. h. Schaumgeborene, genannt. Obgleich frühzeitig in das griech.
Göttersystem eingereiht und zum
Teil durch Vermischung mit einheimischen Göttergestalten ganz in hellenischem
Geiste umgebildet
und neugeschaffen, ist Aphrodite doch im wesentlichen asiat. Ursprungs. Sie ist die weibliche
Hauptgöttin der Semiten,
Astarte (s. d.), deren Kult durch die Phönizier nach
Kypros (Cypern)
[* 14] und
Kythera
(Cerigo) gebracht
wurde, daher diese
Inseln als
Geburts- und Wohnstätten der Aphrodite galten und die Göttin mit dem
NamenKypris
oder Kythereia bezeichnet wurde. Nach einer Sage ist sie aus dem Schaume des
Meers, der sich um das abgeschnittene Zeugungsglied
des
Uranos bildete, hervorgegangen (s.
Anadyomene), nach einer andern war sie Tochter des Zeus
[* 15] und der Dione.
Zum Gemahl gab ihr der
Mythus den
Hephaistos,
[* 16] dem sie aber mehrfach untreu wurde. Am berühmtesten ist ihre Liebschaft mit
Ares,
[* 17] dem sie nach der thebanischen Sage die
Harmonia
(Vereinigung), nach Hesiod den Deimos
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