Beobachtung des Falls von Meteorsteinen bewies. Den Mond hielt er für so groß wie den Peloponnes, die Sonne für vielmal größer.
Dem Mond schrieb er nur ein trübes Eigenlicht zu, wahrend er sein gewöhnliches helles Licht der Sonne verdanke. Auch die
Fixsterne und Planeten sollten nur erborgtes Licht haben. Von den Ursachen des Regenbogens und der Nebensonnen
hatte er richtige Ahnungen. Auch seine physiol. Ansichten zeigen Fortschritte. Das Sehen freilich erklärte er durch Spiegelung
im Augapfel; im übrigen nähmen wir alle Qualitäten wahr nicht durch die gleiche, sondern die entgegengesetzte Qualität
in uns.
An den Sinneswahrnehmungen übt er scharfe Kritik; so zeigt er, daß wir die allmähliche Änderung der
Qualität (etwa der Farbe durch fortgesetzte Mischung) nicht wahrnehmen, während sie doch zweifellos stattfindet. Seine Erkenntnisregel
ist, daß man vom Sichtbaren aufs Unsichtbare schließe. Eine hohe Schätzung der reinen Theorie wird ihm nachgerühmt. Von
den Göttern hatte er nichts zu lehren. Schüler des waren Archelaus und Metrodorus von Lampsakos. Auch
Diogenes von Apollonia ist von ihm beeinflußt worden.
griech. Philosoph und Naturforscher aus Milet, geb. 611, gest. bald nach 546 v. Chr., Schüler des Thales,
war der erste, der zu einer wirklich einheitlichen Weltauffassung gelangte. Er nahm einen beschaffenheitslosen oder
indifferenten (seiner Beschaffenheit nach unbestimmten) Urstoff, das Unendliche (griech. ápeiron), an, aus dessen Selbstentzweiung
die Einzeldinge mit ihren entgegengesetzten Eigenschaften (warm und kalt, trocken und feucht u. s. w.)
hervorgingen und in den sie sich auch wieder auflösen müßten.
Unverkennbar ist die merkwürdige Einheitslehre der Eleatischen Philosophie (s. d.) aus A.s Lehre hervorgegangen,
während Anaximander andererseits auf Heraklit ersichtlich großen Einfluß geübt hat. Auch die Einzelheiten der Welterklärung A.s
zeigen bereits ein hochentwickeltes Denken. Vom Unendlichen löste sich zuerst eine Masse, die durch den ersten Gegensatz, den
des Warmen und Kalten, sich gliederte, so daß die Erde als fester Kern umgeben wurde von einer Luftmasse
und samt dieser eingeschlossen in eine Feuerrinde.
Losgerissene Stücke der letztern, die in die Luftschicht eindrangen, schlössen sich zusammen zu Ringen oder Gürteln, die
wieder in Luftringe eingeschlossen sind; durch Öffnungen der letztern strömt Feuer aus wie durch die Mündung eines Blasebalges,
das sind Sonne, Mond und Sterne. (Daraus entstand die Sphärentheorie der Pythagoreischen Philosophie, s.
Pythagoras.) Abstände und Größen der Gestirne versuchte Anaximander mit Hilfe der Sonnenuhr zu messen. Die Schiefe der Ekliptik hat
er gekannt und zu erklären versucht. Die Erde hielt er für eine platte Scheibe, in der Mitte des Weltraums festgehalten
durch den gleichen Abstand von dessen Grenzen. Die Geschlechter der lebenden Wesen bilden sich in allmählichem
Fortschritte von den niedersten Formen zu höher und höher organisierten.
griech. Philosoph aus Milet, in der zweiten Hälfte des 6. Jahrh. v. Chr., Schüler des Anaximander, nimmt
wie dieser einen unendlichen Urstoff, doch von bestimmter, nämlich luftförmiger Beschaffenheit an, aus
dem alles andere durch Verdichtung und Verdünnung hervorgeht; die Verdünnung ist Zugleich Erwärmung, die Verdichtung Erkaltung.
Dieser Urstoff bedeutet ihm zugleich das Göttliche, wie er
denn auch die Seele sich luftförmig denkt. Die Erde, ebenso Sonne,
Mond und Sterne sind fest gewordene platte Scheiben, von der Luft getragen. Seine astron. und meteorolog.
Ansichten zeigen manche Fortschritte; so erkannte er die Erleuchtung des Mondes durch die Sonne, schied die Planeten von den
Fixsternen und stellte sie mit Sonne und Mond in eine Reihe.
in der religiösen Sprache soviel wie göttliche Verehrung, die in unmittelbarer Anrede an die Gottheit zum
Ausdrucke kommt. Die hebr. Religion hat die Anbetung auf den einigen Gott Israels beschränkt. Im Christentum kam mit der Lehre von
der Gottheit Christi allmählich auch die Anbetung Christi, und nach Ausbildung der kirchlichen
Dreieinigkeitslehre auch die des Heiligen Geistes auf. Später wurde auch der Maria, den Engeln und Heiligen Anbetung gewidmet. Nach
der strengen Lehre der röm. und griech. Kirche, wie sie auf dem zweiten Nicäischen Konzil 787 festgestellt ist, gebührt allerdings
die Anbetung (grch. latreia; lat. adoratio) nur (dem dreieinigen)
Gott, während die Engel und Heiligen (und ihre Bilder und Reliquien) nur die Anrufung und kniefällige Verehrung (invocatio
und veneratio), die Menschheit Christi und die Maria nur einen höhern Grad dieser Verehrung in Anspruch nehmen dürfen. Aber
in das Volk hat diese Unterscheidung keinen Eingang gefunden, und der röm. Katechismus hat dem Mißbrauche
Vorschub geleistet, indem er den Ausdruck Adoration nicht ausschließlich auf Gott beschränkt wissen wollte. Der Protestantismus
hat die Anrufung der Maria, der Heiligen, der Engel und ihre göttliche Verehrung verworfen. - Adoration heißt in der kath.
Kirche besonders noch die Anbetung des «Hochwürdigsten» (s.
Messe), d. h. der konsekrierten Abendmahlselemente, sowie die Enthüllung
und Verehrung des Kreuzes am Karfreitage.
des heiligen Sakraments (Orden von der ewigen), ein rein beschaulicher, äußerst strenger Frauenorden, dessen
Mitglieder abwechselnd Tag und Nacht anbetend vor dem Altare knien, ein Zweig der Benediktinerinnen, gegründet zu Paris 1654 von
Katherine de Bar (mit ihrem Klosternamen Madame Mechtilde vom heiligen Sakrament, gest. 1698), in Rom bestätigt 1705. Der
Orden hat außer in Frankreich auch in Preußen einige Häuser (Bonn, Trier, Osnabrück, Viersen).
Departamento in Peru, zwischen dem Großen Ocean und dem Maranon, von der silberreichen Westlichen oder Küstencordillere
durchzogen, wird im N. vom Depart. Libertad, im O. von