die bis dahin im allgemeinen sehr vernachlässigte Bewirtschaftung der
Alpen
[* 1] besonders durch Düngung zu heben, infolgedessen
der Ertrag bedeutend gesteigert ist. Molkerei, Fabrikation von
Käse, Zieger,
Milchzucker, Molkenessig, seltener von
Butter,
nebenbei bisweilen
Mästung von Schweinen mit den Molkereirückständen bilden hierbei die Hauptquellen der Einnahme. (S.
Sennerei.) Nach der statist.
Aufnahme (1864) der schweiz.
Alpen beträgt die Gesamtfläche (ohne
Wald und
Felsen) 11088 qkm, der Kapitalwert 77186000
Frs., der an die Gemeinden u. a. zu zahlende Bergzins 3⅓ Mill.
Frs., die Anzahl
der Kühe 153320, der
Stöße (s. d.) 270389. Gesamtreinertrag 10,891 Mill.
Frs. –
Alpenländer
(Wien
[* 4] 1874); Statistischer
Atlas
[* 5] über die Viehzucht
[* 6] undMilchwirtschaft der
Schweiz, hg. von Anderegg und Mengold (Zür. 1884);
Alp- und milchwirtschaftliche
Monatsblätter (redigiert von Schatzmann,
Aarau; seit 1866:
Alpen- und Jurachronik, redigiert von Rödiger, ebd. 1887 fg.).
Der Preis der Münzsorten wird gewöhnlich entweder für je 100 Einheiten
(z. B. 100 Rubel u. s. w.) oder aber für ein
Stück der betreffenden Münzeinheit gezeichnet, im letztern Falle also Zuweilen
gebraucht man für die falsche Bezeichnung
al peso,
d. i. nach dem Gewicht, was also etwas ganz
Anderes bedeutet
und mit
al marco (s. d.) zusammenfällt.
die Gesamtheit der in einer bestimmten
Schrift und für eine bestimmte
Sprache
[* 8] angewendeten
Buchstaben; die Benennung rührt von den
Namen der beiden ersten Zeichen der griech. Buchstabenreihe,
Alpha und
Beta, her. Die
Anordnung der
Buchstaben in den europäischen Alphabet stammt von den Phöniziern, von denen die Griechen die
Schrift entlehnten,
und ist mit teils zufälligen, teils durch die Beschaffenheit der betreffenden
Sprache bedingten
Veränderungen
auf die andern europ.
Völker übergegangen.
Das Princip der ersten
Anordnung ist unermittelt. Die Reihenfolge der
Buchstaben ist besonders aus dem
Grunde unverändert geblieben,
weil die
Buchstaben im Phönizischen und
Griechischen Zahlenwert hatten; kleine Unterschiede finden sich aber im Phönizischen,
Griechischen und
Lateinischen. Eine andere, nach lautlichen
Gesichtspunkten gemachte
Anordnung hat das indische
(Sanskrit-) und die von ihm abgeleiteten, indem sie die
Buchstaben zusammenstellen nach den
Sprachorganen, mit denen die
Laute
ausgesprochen werden: Gutturale,
Palatale, Linguale (Cerebrale), Dentale, Labiale. Diese
Einteilung und
Anordnung ist mit bestimmten
Modifikationen auch die jetzt in derSprachwissenschaft befolgte. Eine typographische Übersicht von Alphabet giebt
Ballhorns
«Alphabete orient. und occident.
Sprachen» (12. Aufl., Nürnb. 1880). –
privatīvum (lat.,
d. i. beraubendes A), die griech.
Vorsilbe a- (ἀ) oder, vor
Vokalen, an-
(ἀν), mit verneinender Bedeutung, dem lat. in-, dem deutschen un-, -los entsprechend;
Hieronymus
van, niederländ. Dichter, geb. zu Gouda, studierte
zu
Utrecht
[* 9] und
Leiden
[* 10] die
Rechte, ließ sich alsAdvokat zu
Utrecht nieder, wurde 1780 Generalprokurator beim
Gerichtshof daselbst, 1789
Rat und Pensionär der Stadt
Leiden und 1793 Generalschatzmeister der
Union. Als
Anhänger der oranischen
Partei legte er 1795, bei Proklamierung der
Batavischen Republik, sein
Amt nieder und lebte zurückgezogen im Haag,
[* 11] wo er starb.
Alphen zeichnete sich als Theolog und
Historiker, besonders aber als Ästhetiker und Dichter aus.
Außer den in antiken Versmaßen gedichteten Oden sind hervorzuheben die Kantate «Der
Sternenhimmel» und die
«Kleine gedichten voor kinderen» (Utr. 1781; neue Ausg.
1851; deutsch von Gittermann, 2. Aufl.,
Emden
[* 12] 1838; von
Abel, Berl. 1856). Von seinen ästhetischen
Schriften
sind zu nennen «Dichtkundige Verhandelingen» (Utr.
1782). Eine Gesamtausgabe seiner «Dichtwerken» mit
BiographieA.s veranstaltete Nepven (3 Bde., Utr.
1838‒39; neue Ausg. 1871). –
(altgrch. Alphaeiós, heute im Oberlauf
Fluß von Karýtäna, nach der
Vereinigung mit dem
Ladon, wie dieser
selbst, Ruphiá genannt), der bedeutendste
Fluß des
Peloponnes, an
Größe etwa der Nahe vergleichbar,
entsteht im
Becken von Megalopolis aus zwei sich vereinigenden Quellbächen, die in Südarkadien und im nördl.
Taygetos entspringen, durchbricht in enger Schlucht das westarkadische
Gebirge, durchfließt dies Hügelland und die Ebene
von Elis und mündet schließlich ins
Ionische Meer.
Der
Fluß, im Winter sehr wasserreich und reißend, ist im
Sommer durchwatbar, aber trocknet nie ganz aus. – Die griech.
Mythologie machte Alpheus zum
Sohne des
Okeanos und der
Tethys und verflocht ihn in den
Mythus von
Arethusa (s. d.). In der wohl ältern
Sage wurde
(Artemis)
[* 13] Alpheionia oder Alpheiaia von dem Flußgott geliebt, der sie bis zur Mündung oder
(nach einer etwas jüngern
Wendung der Sage) bis nach der
Insel Ortygia verfolgte. Alpheus hatte in Olympia zusammen mit
Artemis
einen
Altar.
[* 14]
piacer (ital., spr. -tschehr), auch
a piacere oder a piacimento, d. h. nach Gefallen, wird in musikalischen Werken
über
Stellen geschrieben, deren Vortrag dem Belieben des Ausführenden überlassen werden soll (s.
Ad libitum).