402 ließ. - Alicante, das röm. Lucentum, wurde 713 von den
Arabern erobert und Lekant oder Alkant genannt. Mit der Umgegend bildete
es eine Zeit lang ein eigenes Emirat. Ferdinand III. von
Castilien entriß die Stadt den Mauren, die 1304 an
Jakob II. von
Aragonien abgetreten ward, der sie zum Königreich
Valencia
[* 1] schlug. Berühmt ist die
Belagerung von Alicante 1709 durch
die
Franzosen unter Asfeld, bei der der engl. Kommandant der Citadelle, Oberst Richard, mit seinem
ganzen
Stabe in die Luft gesprengt wurde.
Auch 1812 wurde von den
Franzosen belagert. Im
Sommer 1873 erklärte sich Alicante anfangs, gleichCartagena,
für unabhängig von der Centralregierung in Madrid,
[* 2] unterwarf sich jedoch bald wieder, wurde deshalb 27. Sept. von zwei aus
Cartagena ausgelaufenen
Kriegsschiffen der Insurgenten zur
Anerkennung des Kantons
Cartagena aufgefordert und nach der Weigerung
mit 700
Geschossen (darunter viele Petroleumbomben) beschossen, widerstand aber, tapfer verteidigt, und zwang die beschädigten
Kriegsschiffe zum Rückzug.
Mitteilungen aus ihrem Leben und ihren
Briefen (5. Aufl., Darmst. 1884);Alice,
GrandDuchesse of Hesse. Biographical sketch and letters (Lond. 1884); Alice,
GrandDuchesse of Hesse. Letters toHerMajesty theQueen
(2 Bde., Lpz. 1885).
1867 von der spätern Großherzogin
Alice (s. d.) von Hessen gestiftet, bezweckt die Pflege von
Verwundeten und
Kranken und gehört zum
Verbande der deutschen Frauenvereine zum
Roten Kreuz.
[* 9] Er besitzt
Zweigvereine über ganz Hessen. – Der
Alice-VereinfürFrauenbildungundErwerb dient der
Hebung
[* 10] der Erwerbsfähigkeit des
weiblichen Geschlechts. Er hat unter anderm in
Darmstadt den
Alice-Bazar geschaffen, eine ständige Verkaufsstelle für weibliche
Handarbeiten;
auch schuf er das
Alice-Lyceum, woselbst belehrende Vorträge abgehalten werden.
(engl.
Allyghur), Stadt im Distrikte der
Provinz Mirat, in den indobrit.
Nordwestprovinzen, an der großen Heerstraße
zwischen
Agra und Dehli, hat mit der
Altstadt Koil (engl. Coel) (1891) 64485 E., darunter 37855
Hindu, 22609 Mohammedaner, 692
Dschain
und 263
Christen.
Das große
Fort, früher im
Besitz der Mahratten, wurde von den Engländern erstürmt.
(frz., spr. alinj'máng), die durch zwei Punkte
bestimmte
Richtung einer geraden Linie oder deren Verlängerung.
[* 11] In der Feldmeßkunst haben derartige
Alignement insofern eine hohe Bedeutung, als die Richtigkeit einer
Aufnahme darin besteht, daß alle Linien einer Zeichnung sich unter
denselben Horizontalwinkeln treffen müssen wie die zugehörigen Naturrichtungen. – Militärisch versteht man unter Alignement vielfach
diejenige Richtungslinie, in der die
Truppen beimExerzieren oder bei Paraden sich aufzustellen oder auch
in der sie zu marschieren haben. – In der
Baupolizei die Absteckung der
Bauflucht für die an öffentliche Land- oder Wasserstraßen
stoßenden Grundstücke, sowie diese
Bauflucht selbst und in noch weiterm
Sinne die
Lehre
[* 12] vom
Bauen längs öffentlicher
Straßen
überhaupt. –
Über in der
Astronomie
[* 13] s.
Astrognosie.
ibnAbîTâlib, vierter
Chalif, geb. 602 n. Chr. Sein
Vater war der
Bruder von Mohammeds
Vater, er selbst von Anbeginn
Anhänger des
Propheten, dessen Tochter Fâtime er heiratete. Nach
Othmâns Ermordung 656 an dessen
Stelle zum
Chalifen erhoben,
mußte er die kurze Zeit seiner Regierung mit der Bekämpfung innerer Gegner und Empörer zubringen,
an deren
Spitze, unterstützt von
Aïscha, der
Witwe des
Propheten, der
Statthalter von
Syrien, Moâwija, stand. Diese beschuldigten
und seine
Anhänger der Ermordung
Othmâns.
Weder die Kamelschlacht (656), noch das
Treffen bei Siffin (657) brachte eine
Entscheidung, ja es fielen
sogar neue Elemente, die Chawâridsch (s.
Châridschiten), infolge des Zugeständnisses
A.s, die Streitfrage einem Schiedsgericht
zu übergeben, von ihm ab. Alî ibn Abî Tâlib wurde 19. Jan. 661 in Kufa ermordet, wo er auch begraben liegt. Später
wurde ihm dort ein
Denkmal errichtet, zu dem seine Verehrer noch jetzt pilgern und das die Gründung der
Stadt Meschded
Ali veranlaßte. Nach seinem
Tode hielten seine
Anhänger die Berechtigung
A.s zur Chalifenwürde und die Erbansprüche
seiner Familie aufrecht und bildeten die Partei der Schiiten (s. d.). Aus dieser
Bewegung ist die
Erhebung der
Fatimiden (s. d.) und anderer alidischen Dynastien in
Ägypten
[* 14] und
Spanien, in Westafrika und
Syrien hervorgegangen. Die Legende hat aus Alî ibn Abî Tâlib auch einen
Weisen und Dichter gemacht. Die ihm zugeschriebenen Weisheitssprüche
(man nennt Alî ibn Abî Tâlib. «Das
Thor der Wissenschaft») hat
Fleischer
(«A.s hundert
Sprüche, arabisch und persisch paraphrasiert», Lpz. 1837)
herausgegeben und übersetzt. Sein
«Diwan», die Sammlung seiner Gedichte, wurde von Kuypers
(Leid. 1745) veröffentlicht.
Außerdem gehen viele Gedichte unter seinem
Namen, die ebensowenig von ihm herrühren, wie die Predigten, die u. d. T. Nahdschal balâgha unter den Schîiten verbreitet sind.
(Mbossi), ein rechter Nebenfluß des untern
Kongo in
Französisch-Kongo, entspringt auf dem Plateau Akukuja, berührt
die franz.
StationenDiélé, Alima und Leketi und mündet oberhalb Ikundo. Im obern Laufe kommen
Stromschnellen
vor, von Leketi ab ist die Alima für kleine
Dampfer fahrbar. Die Alima wurde 1878 von Savorgnan de
Brazza entdeckt, der die Posten
Diélé und Alima gründete; Ballay nahm ihn 1883 bis zur Mündung auf. Durch die Alima hoffte S. de
Brazza eine
gute
Verbindung zwischen dem mittlern
Kongo¶