veränderlichen Sterne. Seine Veränderlichkeit wurde 1667 von Montanari entdeckt, die eigentümliche Art seines Lichtwechsels
erkannte aber erst 1782 Goodricke. 2 Tage 11,5 Stunden erscheint Algol unverändert als Stern zweiter Größe, sinkt dann in 4,5
Stunden zur vierten Größe herab, um in abermals 4,5 Stunden wieder zur zweiten Größe aufzusteigen. Die
ganze Periode seines Lichtwechsels dauert 2 Tage 20 St. 40 Min. 52 Sek. Durch Bestimmung der Geschwindigkeit seiner Bewegung im
Visionsradius (s. Eigenbewegungen) zu verschiedenen Zeitpunkten seiner Periode ist der Nachweis geliefert, daß Algol sich mit
einer Geschwindigkeit von 42 km in der Sekunde in einer nahezu kreisförmigen Bahn bewegen muß, was notwendig
zu der Annahme führt, daß Algol ein physischer Doppelstern (s. d.) ist. Vogel kommt zu dem Resultat, daß ein heller Körper
und ein relativ dunkler von 1 700000 und 1 330000 km Durchmesser bei 5 180000 km Abstand der Mittelpunkte sich um einen gemeinsamen
Schwerpunkt bewegen, und daß die Lichtabnahme dadurch bewirkt wird, daß der dunkle Körper zwischen
den hellen Körper und die Erde tritt. Wahrscheinlich sind beide Körper auch von ausgedehnten Atmosphären umgeben. (S. Veränderliche Sterne.)
Hafenort in der Provinz Ontario des Dominion of Canada, am Nordufer des Huronsees, Endstation einer Zweiglinie
der Canadian-Pacificbahn, die hier den Huronsee erreicht, hat einen guten Hafen und ist Anlaufsort der
Dampferlinien zwischen dem Obern, Michigan- und Huronsee und der Georgianbai.
Gesamtbezeichnung einer Gruppe von Indianerstämmen, die von der Straße von Belle-Isle im N. längs der atlantischen
Küste bis zum Savannah und westlich bis jenseit des Mississippi sich ausgedehnt haben. Zu ihnen
gehören die Cree am südl. Gestade der Hudsonbai und den Strömen, die von W. derselben zufließen; die nahe verwandten Odschibwe
(s. d.), die im N. des Obern Sees streifen, die Blackfeet, die bis zu den Rocky-Mountains sich ausbreiten, die Miami in den
fruchtbaren Niederungen von Illinois und Indiana, die Micmac in Neuschottland, die Abnaki in Maine, die
Pequot und Narraganset in den Neuenglandstaaten, die Mohikaner am Hudson, die Lenape am Delaware, die Nanticoke an der Chesapeakebai,
die Pascataway am Potomac, die Powbatan und Shawnee noch weiter südlich, zu beiden Seiten der Alleghanies, die Ottawa, Illinois,
Pottawotomie, Kikapoo, Piankishaw u. a. im S. des Seengebietes in Ohio und Illinois, die Sac und Fox im
W. des Mississippi. -
Vgl. Brinton, The Lenâpe and their Legends (Philad. 1885).
Tage, dän. Jurist, geb. zu Lille Lyngby
auf Seeland, studierte in Kopenhagen die Rechte, wurde 1836 Assessor beim Hof- und Stadtgericht in Kopenhagen, 1841 außerord.
Beisitzer beim Höchsten Gericht, 1846 Etatsrat nnd Deputierter der dän. Kanzlei, 1848 Generalprocureur
für das Königreich Dänemark. 1835-46 war er Mitglied der Ständeversammlung zu Roeskilde. Das größte Aufsehen erregte 1844 hier
sein Antrag, den König zu bitten, durch Gesetz die ewige Verbindung der Herzogtümer Schleswig und Holstein
mit dem Königreiche auszusprechen, was die holstein. Stände veranlaßte, sich gegen jeden Eingriff der Krone in die Rechte
der
Herzogtümer zu verwahren, und die Feindschaft zwischen Dänemark und den Herzogtümern mit zum Ausbruch brachte.
Zugleich erklärte sich Algreen-Ussing gegen die schleunige Einführung einer Konstitution, da
es nach seiner Meinung dem Könige und nicht den Unterthanen zukomme, die Initiative zu einer solchen Veränderung in der Verfassung
zu ergreifen. 1848 in die dän. Reichsversammlung gewählt, gehörte er zu dem Komitee, das den Entwurf des Grundgesetzes prüfen
sollte, und sprach sich bei dieser Gelegenheit entschieden gegen das aufgestellte allgemeine Stimmrecht
aus. Seitdem nahm Algreen-Ussing keinen eifrigen Anteil an den polit. Vorgängen, wurde aber 1854 vom König in den
Reichsrat berufen. Er starb zu Taarbäk bei Kopenhagen Von A.s Arbeiten sind zu nennen: «Haandbog i den danske Criminalret»
(4. Aufl., 2 Tle., Kopenh. 1859),
«Laeren om Servituter» (ebd. 1836) und «Haandbog i den danske Arveret»
(ebd. 1855). Seit 1826 gab Algreen-Ussing eine Sammlung von königl. Reskripten und
Resolutionen, seit 1850 die dän. Gesetzsammlung heraus, sowie viele Abhandlungen in Zeitschriften.
(spr. -ßihl, vom arab. Wasil, d. i. die durch die Gnade des Königs verliehene Macht)
heißt im spanischen der mit der Ausübung der Justiz Betraute. Als Abzeichen der Gewalt wird einem solchen der Gerichtsstab
(vara de justicia) verliehen. Es giebt Alguaciles majores, welche die Vollstreckung der Justiz in einer Stadt als erbliches
oder Familienlehn besitzen oder dazu von der Municipalität ernannt werden; früher wurden auch die Vollstrecker
der Urteile der Tribunale, wie der Inquisition, der Cruzada, der Ritterorden u. s. w., so genannt. Gewöhnlich aber versteht
man unter Alguacil die Alguaciles menores oder ordinarios, die Gerichtsdiener, Gendarmen u. dgl. Früher hieß der Aufseher über
das königl. Jagdgeräte Alguacil de la monteria, der auch zum Zeichen
der Jagdgerichtsbarkeit die vara alta de justicia führte.
Desv., Pflanzengattung aus der Familie der Leguminosen (s. d.), Abteilung der Papilionaceen, mit sechs in Griechenland
und Ägypten, sowie im westl. Asien bis zum Himalaja vorkommenden Arten: dornigen Sträuchern, die in Steppengegenden wachsen.
Sie haben einfache kleine Blätter und rotgefärbte Blüten.
Die bekannteste Art ist der sog. Alhagistrauch
oder echte Mannaklee, Alhagi Maurorum Tourn., aus dessen Zweigen unter Einfluß der Sonnenhitze ein honigartiger Saft, die sog.
persische Manna (s. Manna), ausschwitzt, der zu rötlichen Körnern eintrocknet.
(vom arab. El-Hammam, d. i. die Warmen Gewässer), mehrere wegen ihrer Thermalquellen stark
besuchte Badeörter in Spanien:
1) de Aragon (Aquae Bibilitanorum), Dorf im Distrikt Ateca der Provinz Saragossa, an der Eisenbahn Madrid-Saragossa-Alicante,
im reizenden Thale des Jalon (Bilbilis), in 655 m Höhe, mit (1887) 1452 E., Post und Telegraph und berühmten kohlensäurehaltigen
Kochsalzthermen von 35° C., aber schlechten Badeanstalten. - 2) de Granada de los Baños), Ciudad in der
Provinz Granada, wildromantisch auf einem Hügel zwischen hohen, kahlen Felsbergen in der Sierra de Alhama, unweit der Puerta de
Zafarraya, einer tiefen Felsschlucht, durch die der von Granada nach Velez-Malaga führende Saumpfad geht, hat (1887) 7899 E.
Dieser berühmte Badeort, mit Schwefelquellen von 45° C., war eine der