wurden die
Türken unter Jussuff Pascha vom russ.
General Gudowitsch besiegt. Paskewitsch eröffnete im Juni 1828 von
Alexandropol aus den Feldzug gegen die
Türken. Am wurden letztere bei Alexandropol vom russ.
GeneralBarjatinskij geschlagen.
VonAlexandropol aus
rückten 1877 die
Russen mit ihrer Hauptmacht gegen Kars und Erzerum vor.
1)
Kreis
[* 2] im russ. Gouvernement Wladimir, hat 3285,5 qkm mit 100 525 E. und
Industrie. - 2) Kreisstadt im
Kreis Alexandrow, an der Seraja
und an der Privatbahn
Moskau-Jaroslaw-Wologda, hat (1888) 5692 E., Post,
Telegraph,
[* 3] fünf
Kirchen und ein
berühmtes Nonnenkloster, in dessen
Kirche zwei SchwesternPeters d. Gr., Marfa und Feodosia, beigesetzt sind. In der Nähe
ein kaiserl. Gestüt. Die Stadt ist durch ihre vorzüglichen
Stahl- und Baumwollfabrikate berühmt. Alexandrow (damals Slobode) wurde
vom
ZarenIwan IV. Wassiljewitsch, der hier
Hof
[* 4] zu halten pflegte und
die erste Buchdruckerei des
RussischenReichs anlegte, 1564 zum Hauptsitz der von ihm gestifteten
Opritschnina (s. d.) ernannt.
1)
Kreis im russ. Gouvernement Jekaterinoslaw, hat 19 194 qkm mit 198 392 E. und vorzüglichen
Porzellanthon. Hier begann die 1770 gegen die krimschen
Tataren angelegte Dnjeprlinie, die aus 7 Festungen längs der Konskaja
bestand und an der Mündung der Berdjanka ins
Asowsche Meer endigte. - 2)
Kreis im russ.-kaukas. Gouvernement
Stawropol, hat 11 715 qkm
mit 146 981 E. Hauptstadt ist
Alexandrowskaja Staniza (s. d.). - 3) Kreisstadt von 1, am Flüßchen
Mokraja Moskowka, 2 km vom
Dnjepr, unterhalb der Wasserfälle desselben und an der Privatbahn Losowo-Sewastopol,
hat (1888) 15079 E., Post,
Telegraph;
Branntweinbrennereien, bedeutenden
Handel mit Getreide
[* 5] und drei Jahrmärkte. In der Umgegend
viele Kurgane (s. d.). Alexandrowsk gegenüber im
Dnjepr die
Insel Chortizy (s. d.). - 4)
Russ.
Kolonie und
Fort an der Mündung des Flüßchens
Nerla in die
Castriesbai im ostsibir. Küstengebiete, der
Insel Sachalin gegenüber, mit gutem
Hafen,
Magazinen,
Hospital und lebhaftem
Handel mit Nordamerika.
[* 6]
Michailowitsch, der zweite russ.Zar aus dem
HanseRomanow, geb. folgte seinem
VaterMichael Feodorowitsch auf dem
Throne. Durch die Habsucht seiner Ratgeber wurden öfters Empörungen veranlaßt;
auch traten zwei Prätendenten auf, der dritte falsche Demetrius (s. d.) und
Ankudinow. Letzterer gab sich für einen Sohn des
ZarenWassilij Shujskij aus, ward aber 1653 zu
Moskau
[* 7] hingerichtet.
Später wandte sich Alexej Michailowitsch mit Eifer den Staatsgeschäften und der Vergrößerung seines
Reichs zu. Durch die
Kriege mit
Polen (1654-67)
sicherte er sich in den Friedensschlüssen von
Njemez und Andrussow den
Besitz der
Provinzen Smolensk,
Tschernigow und Sewerien.
Da die mißhandelten Kosaken sich unter ihrem Hetman Bogdan
Chmelnizkij gegen
Polen erhoben hatten, gewann
er auch einen
Teil der
Ukraine. Im
Kriege mit
Schweden
[* 8] (1655-58) eroberte er zwar
Teile Livlands und Ingermanlands, mußte
sie
aber im Frieden von Kardis 1661 zurückgeben.
Dagegen breitete er seine Herrschaft bis zum äußersten
OstenSibiriens aus, trat in
Verbindung mit
China
[* 9] und unterwarf Daurien und das Land am
Amur. Der
Aufstand der Donischen Kosaken unter Stenka Rasin wurde 1671 nach furchtbarem
Blutvergießen niedergeworfen. Durch seine Fürsorge kam das berühmte russ. Gesetzbuch, das
«Uloženie», zu stande, aber auch das
Schisma in der russ.
Kirche nahm unter ihm durch die
Reformen des
Patriarchen Nikon seinen Anfang. Den engl. Kaufleuten in
Rußland entzog er nach der Hinrichtung
Karls I. ihre Privilegien;
doch wußte er andererseits die Vorzüge geschickter
Ausländer zu schätzen. Er starb Seine zweite Gemahlin,
Natalie Narischkin, wurde die
MutterPeters d. Gr. -
Petrowitsch, der älteste SohnPeters d. Gr. und der Eudoxia Lopuchin, geb. 28. (18.)
Febr. 1690 zu
Moskau, trat mit der altruss. Partei in
Verbindung, die mit den NeuerungenPeters unzufrieden war, worauf letzterer,
wahrscheinlich von seiner zweiten Gemahlin,
Katharina, aufgestachelt, den Beschluß faßte, ihn von der
Thronfolge auszuschließen. Alexej Petrowitsch leistete zum Scheine willig auf die
Krone Verzicht und erklärte, daß er Mönch werden wolle.
Nachdem aber
Peter d. Gr. seine zweite
Reise ins westl. Europa
[* 10] angetreten, entfloh er 1717 unter dem Vorwande, sein
Vater habe
ihn zu sich beschieden, nach
Wien
[* 11] und von da nach Neapel.
[* 12]
Auf des
VatersBefehl wieder zurückgekehrt, wurde er durch den
Ukas vom 13. (2.) Febr. 1718 enterbt und gegen die Ratgeber
und Mithelfer des Alexej Petrowitsch eine Untersuchung eingeleitet. Die
MutterA.s, Eudoxia, deren
BruderAbraham Lopuchin, ferner Maria Alexejewna,
die Halbschwester desZaren, und andere Mitglieder der Verschwörung wurden teils gefangen gesetzt, teils
hingerichtet. Alexej Petrowitsch selbst ward zum
Tode verurteilt. Obgleich
Peter bald nachher dem Unglücklichen die
Begnadigung ankündigen
ließ, starb Alexej Petrowitsch doch, wie es hieß, infolge der erlittenen Gemütsbewegung 7. Juli Nach
andern
soll er im Gefängnisse enthauptet worden sein. Um den Schein der Ungerechtigkeit zu vermeiden,
ließ
Peter d. Gr. die
Akten des Prozesses veröffentlichen. Von seiner Gemahlin, Charlotte Christine
Sophie (s. d.), Prinzessin
von
Braunschweig-Wolfenbüttel, hinterließ Alexej Petrowitsch eine Tochter, Natalie, die 1728 starb, und einen Sohn,
den nachmaligen
KaiserPeter II. Dramatisch wurde die Verschwörung und der
TodA.s von Immermann
(«Alexis,
eine
Trilogie», Düsseld. 1832) behandelt.
Viele bisher unbekannte Dokumente zur Leidensgeschichte
A.s enthält Ustrjalows «Istorjia carstvovanija Petra Velikago, Bd. 6 (Petersb.
1859), der gegenüber jedoch Pogodin in seiner »Sammlung der Dokumente in Sachen des
Zarewitsch neu aufgefunden von Jessipow
mit beigefügter Beurteilung von M. Pogodin" (Mosk. 1860), eine Ehrenrettung
des Prinzen im
Sinne der altruss. Partei versuchte. Fernere auf Alexej Petrowitsch bezügliche
Urkunden wurden von der Gesellschaft für russ.
Geschichte und
Altertümer (Mosk. 1861) veröffentlicht. -