der 2.
Teil des Nisâmischen Alexanderbuchs (Lpz. 1872). Dazu kommen Bearbeitungen in andern orient.
Sprachen, arabisch, syrisch, koptisch, armenisch, namentlich türkisch.
Deren Verhältnis zu ihren
Quellen, untereinander und
zu den abendländ. Gestaltungen, stellte Nöldeke, «Beiträge zur Geschichte des
Alexanderromans»
(Wien
[* 1] 1890), fest. Nach ihm bildet im
Orient den Ausgang eine aus dem griech.
Text geflossene
Pehlevi-Bearbeitung aus der letzten Sassanidenzeit (7. Jahrh.); auf diese sind die beiden
syr. Bearbeitungen (hg. von
Budge,
Cambridge 1889) gegründet. Auf
Grund dieser Bearbeitungen der Alexandersage ist die Geschichte
Alexanders
ein wesentliches
Stück der Gesamtgeschichte
Persiens geworden und als solches sind die
Daten der Alexandersage bei
den ältesten arab. Historikern (Maßudi, Dinawari,
Tabari, Jakubi u. a.) verwendet; dieselben Überlieferungen sind es, welche
Firdûsi poetisch bearbeitet hat. Aus der syr. Bearbeitung ist noch eine metrische Homilie des
syr. Dichters
Jakob von Sarûg (gest. 521) hervorgegangen.
Den letzten orient.
Ausläufer des Pseudo-Kallisthenes bildet eine aus dem Vulgärgriechischen geflossene
arab. Bearbeitung um 1670.
Bei denArabern heißt der
Held «Dsu-’l-Karnein»,
d. i. der Doppeltgehörnte, wohl als Bezwinger
des
Ostens und des Westens. –
Christensen,
Beiträge zur Alexandersage (Hamb. 1883);
Jaraczewsky, Beiträge zur Alexandersage (Tüb. 1890);
Carraroli,La leggenda di Alessandro Magno
(Tur.
1892);
Ousely in den
«Transactionsof the RoyalSocietyofLiterature», I, 2; F.
Wolf in den
«Wiener Jahrbüchern der Litteratur»,
Bd. 57, und «Anzeigeblatt»
dazu; über die griech. und slaw. Bearbeitungen
Krumbacher, Geschichte der byzant.
Die beste Sammlung der
Texte bietet Förster,
AlexanderMagnus, collectio scriptorum ad fabulosam eiusdem historiam pertinentium
(Lpz. 1874). Die neuereDichtung behandelte die Geschichte
Alexanders gern dramatisch (z. B. Racine, Nathaniel Lee). Aus der
deutschen sind u. a. anzuführen die
Dramen von Feßler,
«Alexander der Eroberer» (1797);
Badeort im
Bezirk Wunsiedel des bayr. Reg.-Bez. Oberfranken, mit (1890) 154 E., 3 km
von Wunsiedel und 7 km von Bahnstation Redwitz, in 590 m Höhe am Fuße des Fichtelgebirges in rauher
Bergluft, gehört zur Gemeinde Sichersreuth, besteht aus dem 1783 von Markgraf
Alexander von
Ansbach-Bayreuth erbauten Stahlbade
(Schloß) und der 1839 errichteten Kaltwasserheilanstalt. Die
Stahlquelle mit
Temperatur von 9,38° C. und Gehalt an doppeltkohlensaurem
Eisenoxydul und freier
Kohlensäure wird zum
Baden
[* 3] und Trinken benutzt, außerdem Fichtennadel-,
Sol-,
Moor-,
Dampf-, elektrische
Bäder,
Heilgymnastik und Massage gegen Nervenleiden und
Kreislaufstörungen.
Mittlere Jahrestemperatur 7,6° C., mittlere Sommertemperatur 16° C. Die schönsten Punkte in der Umgebung sind die
Luisenburg (s. d.) mit dem Burgstein (869 m) und den Habersteinen (849 m), die
Kössein (s. d.), der Waldstein (869 m) mit schöner Burgruine,
Ochsenkopf (s. d.) und
Schneeberg (s. d., 1). –
Vgl.
Heß, Mineralbad Alexandersbad im Fichtelgebirge (Lpz. 1875);
Cordes, Wasserheilanstalt
zu Alexandersbad bei Wunsiedel (ebd. 1878);
Müller, und seine Heilmittel (2. Aufl., ebd. 1890).
das größte und schönste aus dem
Altertum erhaltene Mosaikgemälde, am im sog. Hause
des Faun in
Pompeji
[* 4] gefunden, gegenwärtig im Museum zu Neapel
[* 5] befindlich; 6,3 m lang, 3,8 m breit. Es stellt einen Kampf
zwischen den
HeerenAlexanders d. Gr. und des
Darius dar, wahrscheinlich die
Schlacht bei Issus. Von rechts stürmen die griech.
Reiterscharen heran, geführt von
Alexander, dessen Lanze einen gestürztenPerser durchbohrt.
Darius auf
hohem
Streitwagen
[* 6] und mit ihm sein ganzes
Heer wenden sich zur Flucht. Trefflich ist die richtige Perspektive des Kampfes;
man darf auf die Nachahmung eines berühmten griech. Gemäldes schließen.
Schilderungen der Alexanderschlacht geben Hettner in der «Vorschule
zur bildenden Kunst der Alten», Bd. 1 (Oldenb.
1848),
und
Stahr in «Ein Jahr in
Italien»,
[* 7] Bd. 2 (3. Aufl.,
ebd. 1864). Eine Abbildung findet sich bei
Overbeck-Mau,
«Pompeji» (4. Aufl., Lpz. 1884).
oder
Alexanderpapageien, einige 20
Arten der
Edelsittiche(PalaeornisVig.) aus
Asien,
[* 9] von denen der
kleineAlexandersittich oder Halsbandsittich schon seit Jahrhunderten in
Afrika
[* 10] eingebürgert ist.
Großer
und kleiner Alexandersittich werden mit 30 M. und 6 M. bezahlt und, da sie meist sehr gelehrig sind, gern gekauft. Die Färbung
ist im allgemeinen grün mit rosenroten, schwarzen und blauen
Abzeichen, wovon ein braunroter Schulterfleck besonders charakteristisch
für die Gattung ist. (S.
Tafel: Papageienll,
[* 11]
Fig. 4.) Nach
Alexander d. Gr., der den kleinen Alexandersittich
als ersten Papagei lebend nach Europa
[* 12] gebracht haben soll, tragen sie den
Namen.
ein Gebiet, das den Centralkern des austral. Festlandes bildet und nur mit seine r nordöstl.
Ecke den
Golf von Carpentaria berührt. Es gehört zu dem der Kolonialregierung von
Südaustralien unterstellten
Northern-Territory,
dessen größere südl. Hälfte es bildet. Es erstreckt sich vom 26. bis 16.° südl.
Br. und vom 129. bis 138.° östl. L. von Greenwich und begreift eine
Fläche von 1032870 qkm, war aber bisher nur von wenigen Horden Eingeborener bewohnt. In der Erforschung des waren besonders
Henry Charles
Barclay (1878), Charles Winnecke (1878
u. 1879) und Charles Chewings (1884–85), letzterer im Quellgebiet des
Finkeflusses, thätig.
(Kagera, Ingesi,Tengure),
Fluß in Ost-Aquatorialafrika, entspringt in mehrern Quellbächen auf dem Mondgebirge
am Nordostende des Tanganikasees zwischen dem 3. und 4.° südl.
Br. und fließt in den Victoria-Njansa;