dieser Farbstoff fehlt, den Reiz des hellen
Tageslichts, nicht ertragen. Sie blinzeln infolgedessen bei hellem Lichtschein
mit den
Augen
(Lichtscheu,
Photophobie) und sehen im Halbdunkel verhältnismäßig besser als bei scharfem Lichte. Früher hielt
man die Albinos (die man auch
Kakerlaken,
Dondos, Blasards, Leucotici nennt) für eine besondere Menschenart. Es giebt
jedoch dergleichen Individuen in jeder Rasse, und ihre Färbung erscheint je nach der eigentümlichen Rassenfärbung in verschiedenen
Nuancen, tritt aber besonders bei
Negern hervor
(WeißeNeger, Leucaethiopici).
Der krankhafte Zustand dieses Pigmentmangels heißt
Albinismus (auch Albinoismus,
Leucopathia) und kommt bei allen Wirbeltieren,
vielleicht sogar im ganzen
Tierreiche vor, am häufigsten ist er bei Haustieren, da wilde Tieralbinos
meist zeitig zu
Grunde gehen und ihre Eigentümlichkeiten nur schwer vererben können; denn dieser Zustand ist (namentlich
bei Vermischung von Albinos miteinander) erblich und wird sogar durch stete
Vererbung zum Charakter von
Varietäten, wie z. B. beim
Frettchen. Es giebt indes auch einen partiellen
Albinismus
(Albinismus partialis), bei dem sich nur einzelne
weiße Flecke auf der
Haut
[* 1] oder einzelne
Stellen mit weißen
Haaren zeigen; am auffallendsten ist diese Erscheinung bei den
gescheckten (sog. Elster-)
Negern.
Während man früher die als
Pinta
(Mal de los pintos) bezeichnete
Krankheit vielfach zu den
Anomalien der Pigmentierung rechnete,
ist durch neuere Untersuchungen festgestellt, daß diese in Mexiko,
[* 2]
Centralamerika und den nördl.
TeilenSüdamerikas endemische,
ansteckende
Krankheit durch pflanzliche
Parasiten hervorgerufen wird. Von dem eigentlichen, stets angeborenen, vollständigen
oder partiellen
Albinismus ist streng die nicht bei der
Geburt vorhandene, erst während des spätern Lebens auftretende erworbene
Pigmentatrophie zu trennen.
Die wichtigste Form dieser letztern ist die als Vitiligo bezeichnete
Krankheit, bei welcher kleine, über den Körper zerstreute
weiße Flecken auftreten, die sich allmählich vergrößern und ausnahmsweise schließlich auch zu einer fast vollständigen
oder selbst vollständigen Entfärbung der ganzen Körperoberfläche führen können. Das
Pigment der Regenbogenhaut und der
Aderhaut des
Auges wird von dieser
Krankheit niemals berührt. Auch durch Narbenbildung können einzelne
Hautstellen ihr
Pigment einbüßen und weiß werden.
Über das Weißwerden mancher nordischer und alpiner Säugetiere und
Vögel
[* 3] im Winter s. Zuchtwahl und über das Weißbleiben von Höhlentieren s. d. -
Vgl.
Mansfeld, über das Wesen der
Leukopathie oder des Albinoismus (Braunschw. 1823);
Beigel, Beitrag
zur Geschichte des
Albinismus partialis und der Vitiligo
(Dresd. 1864).
Pedo, jüngerer Zeitgenosse und Freund Ovids, an den dieser eine der
«Epistolaeex Ponto» gerichtet hat,
lebte noch zur Zeit des
Tiberius und wird als epischer Dichter gerühmt. Von einem seiner Werke, einem zeitgeschichtlichen
Epos, ist ein größeres Bruchstück (Wernsdorf,
«Poetae latini minores», Bd. 4) auf uns gekommen,
das die Fahrt der Flotte des
Germanicus auf der Nordsee schildert. (Vgl.
Höfer, Der Feldzug des
Germanicus im J. 16, Bernb.
1884.) Drei ihm beigelegte Elegien (die meist «Epicedion Drusi» genannte
«Consolatio ad Liviam Augustam de morti Drusi» und
zwei «in Maecenatam») auf den
Tod des Mäcenas) können ihm nicht
mit Sicherheit zugeschrieben werden, gelten aber als Werke
der Augusteischen oder doch der frühern Kaiserzeit.
Ausgaben von Meineke (mit
Übersetzung, Quedlinb. 1819) und von Bährens
in
«Poetae latini minores», Bd. 1 (Lpz.
1879).
der ältesteName für das spätere
Britannia, kommt schon im 6. Jahrh.
v. Chr. in dem von
Avienus übersetzten anonymen Periplus vor.
Der
Name ist keltisch (altirisch Albu, Genetiv
Alban), seine Deutung unsicher. Im
Mittelalter wurde Albion oft gleichbedeutend mit
Britannia gebraucht;
ein schmaler, etwa 24 km langer Bergzug im schweiz. Kanton Zürich,
[* 6] auf der Westseite des
Züricher Sees und von diesem durch das
Thal
[* 7] der Sihl getrennt, erstreckt sich von der Sihlbrugg (532
m)
an der Grenze von Zürich
[* 8] und Zug
nordwestwärts bis an die Limmat. Das
Gebirge, aus
Süßwassermolasse und Nagelfluh bestehend, ist ziemlich
stark bewaldet und gewährt herrliche Aussichten auf die Hochalpen. Zwei
Straßen führen über dasselbe: die nördliche von
Zürich
nach dem Neppischthale;
die südliche nach Zug,
und zwar vom Dorfe
Adlisweil (s. d., 8 km südlich von Zürich)
über
den
Weiler Unteralbis zu dem auf der Paßhöhe einzeln stehenden Wirtshause Oberalbis, dann hinab, an dem kleinen Türler
See vorbei, nach Hausen, in dessen Nähe die 1839 angelegte Kaltwasserheilanstalt
Albisbrunn liegt, und weiter
über das durch
ZwinglisTod bekannte Dorf Kappel (s. d.) nach
Baar und Zug.
Längs der Albiskette zieht sich auf der Westseite die
EisenbahnlinieZürich-Zug-Luzern hin.
Der bekannteste Gipfel ist der am nördl. Ende der
Kette gelegene Uto oder
Ütliberg (s. d.).
Einen der umfassendsten Rundblicke der dortigen Gegend hat man auch von Oberalbis sowie von der wenig
davon entfernten, 880 m hohen Albishochwacht (Schnabel). Der höchste Gipfel ist der Bürglenstutz (918 m), westlich von
Horgen (s. d.).
oder Elbistan
(d. i. der
Garten),
[* 9] Stadt im Sandschak Marasch des asiat.-türk. Wilajets Haleb, 60 km im NNO.
von Marasch, am unbedeutenden
Flusse Dschihan (Pyramus), der die Stadt in mehrern
Armen durchfließt, in
einer der wasserreichsten und fruchtbarsten Ebenen
Anatoliens, in 170 m Höhe, hat 8000 E. und Getreidehandel. Der früher
bedeutende Ort wird irrtümlich für das alte Comana in Cataonia gehalten und ist bekannt durch den großen
Sieg des
ägypt.
Sultans Bibars über die
Türken und Mongolen.
[* 10] oder Natronfeldspat, ein trikliner Feldspat oder Plagioklas (s. d.),
der einer oft vielfach wiederholten Zwillingsbildung nach der Brachypinakoidfläche unterworfen ist, weshalb auf der besten
Spaltungsfläche ein ein- und
ausspringender Winkel oder eine Streifung erscheint. (S. beistehende
[* 10]
Figur.) Die Neigung
der beiden Hauptspaltungsflächen
(Basis und
Brachypinakoid) beträgt 86° 24'.
Chemisch ist er ein Silikat von
Thonerde und
Natron (Na2Al2Si6O16), zusammengesetzt aus 68,68
Kieselsäure, 19,48
Thonerde und 11,84 Natron. Schöne, sehr klare
Krystalle von Albit findet man
am St.
Gott-