Verwaltung, endlich das
Recht der akademischen Gerichtsbarkeit, die ehemals die bürgerliche und strafrechtliche Rechtspflege
der
Studenten, Professoren und sonstigen Zugehörigen der
Universität umfaßte. Die neue deutsche Justizgesetzgebung (1879)
hat sie auf die Handhabung der Disciplin unter den
Studenten beschränkt. Die gesetzlich zulässigen Disziplinarstrafen sind:
Verweis, Geldstrafe, Karzerhaft, Nichtanrechnung des laufenden Studienjahres auf die vorgeschriebene
Studienzeit, Androhung der Entfernung von der
Universität, Entfernung von dieser,
Ausschluß vom Universitätsstudium überbaupt
(Relegation). -
In der Ästhetik nennt man Akademisch diejenige
Richtung in der Plastik und Malerei, die das Hauptgewicht mehr auf die
Beobachtung
der überlieferten, feststehenden Kunstregeln legt, als auf eine selbständige Weiterbildung derselben
durch den Künstler. Hiernach nimmt der
AusdruckAkademisch auch oft die Nebenbedeutung des
Steifen und Geistlosen an.
Legion, ein aus
Studenten und Universitätsgenossen gebildetes bewaffnetes Korps.
Namentlich wurden dergleichen
Korps zur Unterstützung und Erweiterung der
Bürgerwehren in den
Bewegungen von 1848 in mehrern deutschen
Universitätsstädten errichtet.
Größere Bedeutung erlangte unter diesen dieAkademische Legion zu
Wien,
[* 2] die im März 1848 aus Genossen
der
Universität und des Polytechnischen
Instituts zusammentrat und der sich später die
Wiener Künstler anschlossen.
[* 3] (grch.,
«Nesseln»,
Acraspeda, Scyphomedusae,Acalephae), die großen Medusenformen, die sich durch höhere
Organisation und eigentümliche
Entwicklung von den
Medusen der
Hydroidpolypen (s. d.) unterscheiden. Es sind Seetiere von pilzhutförmiger
oder flach scheiben- bis glockenförmiger Gestalt, deren Schirmrand in acht Paare von lappenartigen
Bildungen geteilt ist,
an deren jedem ein gestieltes Sinnesorgan, sog. Randkörper, Gehörorgane und
Augen von sehr einfachem
Bau, in einer mittlern
Einbuchtung liegt.
Der
Schirm besteht aus einem
Gallertgewebe mit
elastischen Fasern und
Muskeln,
[* 4] welch letztere die rhythmischen Zusammenziehungen
des
Schirmes bei der Fortbewegung der
Tiere bewirken. Auf der Innenseite der
Glocke befindet sich der Mund, dessen Rand in vier
lange, gefranste
Arme verlängert ist. Die Mundöffnung führt in einen Magenraum mit vier Magentaschen,
von denen die Radiärkanäle in den
Schirm verlaufen. Die meist bunten Geschlechtsorgane liegen in besondern, nach unten in
die Schirmhöhle mündenden Genitalhöhlen.
Aus den Eiern entwickeln sich meist bewimperte freischwimmende Larven, die sich festsetzen und zu einem achtarmigen Polypen,
dem sog. Scyphistoma, umbilden. Dasselbe zerfällt durch Querteilung in
eine Anzahl übereinander liegender, einem
Satz aufeinander gestellter
Teller vergleichbarer Scheiben, die vom freien Ende
an zu kleinen Scheibenquallen sich ausbilden und dann ablösen, um schwimmend sich zu geschlechtsreifen Quallen (s. d.)
zu entwickeln. Der segmentierte Polyp wird als
Strobila, die junge Qualle als
Ephyra bezeichnet.
Einige Formen, wie die
Leuchtquallen
(Pelagia), haben eine direkte
Entwicklung. Die Akalephen sind in allen
Meeren
vertreten und erscheinen zu gewissen
Zeiten in oft ungeheuren Mengen.
Ihre Farbenpracht, Durchsichtigkeit, elegante Gestalt
und anmutige
Bewegung lassen sie neben den Schwimmpolypen als die schönsten pelagischen
Tiere erscheinen. (Vgl. Abbildung,
[* 3]
Fig. 1: Kornblumenqualle,
Chrysaoracyanea Lam.
[dazu
Tafel: Quallen,
[* 3]
Fig. 2,
Chrysaora mediterranea
Péret Les.] und
[* 3]
Fig. 2:
Wurzelmundqualle, Rhizostoma CuvieriPér. [dazu
Tafel: Quallen,
[* 3]
Fig. 4, Rhizostoma pulmoL.])Bei den Rhizostomiden oder Wurzelquallen
sind die Mundarme miteinander verwachsen, so daß an
Stelle der Mundöffnung eine große Zahl von Saugöffnungen in die Magenhöhle
führt. Viele Akalephen gehören zu den prachtvollsten Leuchttieren des
Meers, wie die stark nesselnde
PelagianoctilucaPér. des Mittelmeers.
[* 5] Eine eigentümliche Erscheinung ist die Vergesellschaftung gewisser Fische
[* 6] mit diesen Quallen;
man trifft in den Quallenschwärmen regelmäßig zahlreiche Individuen, unter deren
Schirm sich solche «Quallenfischchen»
unbeschadet der gefährlichen
Nesselorgane