italischen, verehrten den Aias als ihren Stammesheros und stellten ihn auf ihren Münzen
[* 1] dar. Der andere Aias, Sohn
des
Telamon, Königs von
Salamis, daher der Telamonier genannt, zog mit 12 Schiffen gegen
Troja
[* 2] und wird von
Homer als der größte,
schönste und tapferste
Held nächst
Achilleus gepriesen und als «Turm
[* 3] der Achaier» bezeichnet. Seine letzte
große That war die Rettung der
Leiche des
Achilleus aus den
Händen der Troer.
Als in dem Streit um die Waffen
[* 4] des
Achilleus
diese dem Odysseus zufielen, verfiel Aias aus Zorn in
Wahnsinn und entleibte sich selbst. Dieses Ende hat
Sophokles nach dem
Vorgange des
Äschylus in der erhaltenen
Tragödie «Aias» behandelt. den die nachhomerische Sage zu einem
Enkel des
Aiakos und Urenkel des Zeus
[* 5] erhob, wurde zu
Salamis als
Heros verehrt, ebenso von den Athenern, die eine
Phyle nach
ihm benannten. –
Vgl.
Bassi, La leggenda di Aiace Telamonio
(Tur. 1890).
(AIbeanum der
Römer),
[* 6] Marktflecken im
Bezirksamt Rosenheim des bayr. Reg.-Bez. Oberbayern, in 493 m Höhe,
an der
Mangfall und Glon und der Linie Rosenheim-Holzkirchen der Bayr. Staatsbahnen,
[* 7] Ausgangspunkt
der geplanten
Bahn auf den
Wendelstein (s. d.), hat (1890) 2494 E.,
Amtsgericht (Landgericht
Traunstein), Post,
Telegraph,
[* 8]
Rentamt,
Oberförsterei, Schloß, kath.
Pfarrkirche, Mariensäule, chem. Fabrik.
Vielbesuchter Kurort (Schlamm-,
Sol- und
Moorbäder), jährlich 800 Kurgäste.
«Fleur d’abime» (1894). Das in der Provence spielende Idyll
«Miette et Noré» (1880) machte ihn als Dialektdichter
berühmt.
Außer kleinern Theaterstücken: «Auclair de la lune» (1870),
«Pygmalion» (1872),
«Mascarille» (1873),
schrieb er ein größeres
Drama«Smilis» (1884) und «Lepère Lebonnard» (4
Akte in Versen),
1)
Bezirksamt im bayr. Reg.-Bez. Oberbayern (s. d.),
hat (1890) 26566 (12750 männl., 13816 weibl.) E., 75 Gemeinden mit 246 Ortschaften, darunter
eine Stadt. –
2) Bezirksstadt im
Bezirksamt Aichach, 25 km nordöstlich von
Augsburg,
[* 11] rechts an der Paar, an der Linie
Augsburg-Ingolstadt der
Bayr. Staatsbahnen, hat (1890) 2501 kath. E.,
Amtsgericht (Landgericht
Augsburg), Post,
Telegraph, Bezirks-
und
Rentamt, königl. Schloß, 4
Kirchen, Real- und gewerbliche Fortbildungsschule,
Volksschule, Kleinkinderbewahranstalt,
Krankenhaus,
[* 12] Spital (Zum
HeiligenGeist),
Sparkasse, Wasserleitung
[* 13] und
Kanalisation; 2 große Kunstmühlen, Rotgerberei, 9
Brauereien, Flachshandel, 3 Jahr-, 21 Vieh-
und 52 Getreidemärkte. – Aus den
Steinen der 1209 von
HerzogLudwig I. zerstörten Stammburg Wittelsbach (s. d.) baute
sich das 1208 zur Stadt erhobene Aichach Ringmauern, deren Reste nebst den beiden Stadtthoren noch stehen. 1633 und 1634 wurde
von den
Schweden
[* 14] (Feldmarschall
Horn), 1704 von den Engländern erobert. Am wurden hier die
Österreicher
von den
Franzosen geschlagen.
(deutsche amtlicheSchreibweise),
Eichen, Cimentieren, in Süddeutschland Pfechten,Fechten,Sinnen, in Norddeutschland hier und da Royen (das holländ. roeyen), das amtliche Abgleichen
und Berichtigen der für den Verkehr zu gebrauchenden Längenmaße, Hohlmaße, Gewichtsstücke, Wagen und Meßwerkzeuge
(Alkoholometer,
[* 15] Gasmesser),
[* 16] und die öffentliche
Beglaubigung ihrer Richtigkeit, die dadurch erfolgt, daß die dem Gesetz, derMaß-
und Gewichtsordnung des
Reichs, entsprechende Dimension
[* 17] der geprüften Exemplare durch
Aufschlagen (bei hölzernen Gemäßen
durch Aufbrennen), auf gläsernen
Alkoholometern (welche früher auf der umschlossenen Papierskala beglaubigt wurden) durch
Aufätzen eines
Stempels erkennbar gemacht wird.
Die
Aichung der Längenmaße (Metermaße u. s. w.), der Hohlmaße, der Gewichte und der
Alkoholometer geschieht durch Vergleichung derselben mit beglaubigten Normalen (Originalen), die
der
Gasmesser durch Vergleichung der Registrierung derselben mit den Angaben beglaubigter Normalkubizierungsapparate. Die
Längenmaße werden durch
Vergleichen mit dem betreffenden Normalmaßstab geprüft, wobei neben der Richtigkeit der Gesamtlänge
auch die der
Einteilung beachtet wird.
Gewichtsstücke untersucht man durch Abwägen gegen die betreffenden Normalgewichte auf einer genauen
Wage.
[* 18] Wagen werden auf ihre Richtigkeit mit Hilfe von Normalgewichten geprüft. Die meiste Mühe verursacht die
Aichung der
Hohlmaße, besonders der Flüssigkeitsmaße: das Aichen dieser letztern wird auch visieren genannt. Für die Trockenmaße
zur Messung schüttbarer Körper (Getreide,
[* 19] Sämereien u. s. w.) ist die cylindrische Form
vorgeschrieben; Höhe und Weite (Durchmesser) werden geprüft und dann gewöhnlich das
Maß mit Hirse,
[* 20] Rübsamen
u. dgl. gefüllt, wovon es ebensoviel aufnehmen muß wie das Originalgemäß.
Die
Maße für
Kohlen aller Art, Koks u. s. w. haben in
Deutschland
[* 21] Kastenform; für Klobenholz dienen Meßrahmen, für
TorfKumte; das Nähere über die
Aichung dieser
Maße sowie die der Fördergefäße beim
Bergbau
[* 22] und der
Lösch-
und Ladegefäße bei der Schiffsbefrachtung enthält die
Aichordnung für den Norddeutschen
Bund vom welche mit
der auf dem
Decimalsystem beruhenden (die preuß.
Maß- und Gewichtsordnung vom beruhte auf dem
Duodecimalsystem)
Maß- und Gewichtsordnung vom am obligatorisch in Kraft
[* 23] trat, aber, mitsamt
den Nachtragsbestimmungen in den Gesetzen vom und durch die Verordnung vom
mit Nachträgen vom 4. Mai 1888,15. Mai 1891 und ersetzt wurde.
Meter undKilogramm bilden jetzt
die Grundlage der meisten Gesetzgebungen
(Internationale Meterkonvention vom publiziert im Reichsgesetzblatt 1876,
S. 191 fg.).
Zur
Aichung zugelassen sind auch Fässer (Gebinde), deren Raumgehalt entweder unmittelbar durch Ausmessen mit Wasser unter
Anwendung von beglaubigten Kubizierungsapparaten oder mittelbar durch Wägung der Wasserfüllung unter Anwendung von beglaubigten
Decimal-Brückenwagen bestimmt wird. Der gefundene Raumgehalt in
Litern wird auf den Fässern aufgebrannt. Die früher vielfach
übliche
Aichung der Fässer (Gebinde) durch bloßes Ausmessen ihrer Hauptdimensionen (mittels des sog.
Visierstabes) ist fast überall
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