und öde. Das Ahrthal liefert treffliche
Weine (s. Ahrweine),
Weiden für Flechtwaren und die Rümpchen (eine kleine Fischart,
Cyprinus phoxinus), die in der Ahr zu Millionen gefangen werden. -
Vgl.
Steinbach, Führer durch das Ahrthal (4. Aufl., Neuw.
1891);
Lesimple, Das Ahrthal, nebst Ausflug zum Laacher See (Lpz. 1888).
[* 1] (Grasährchen, spicula), bei den Gräsern und Halbgräsern der aus sitzenden, sehr einfach gebauten, von
Deckblättern
(Spelzen) eingehüllten
Blüten bestehende
Blütenstand,
[* 2] der aber selten einzeln an der
Spitze des
Halms vorkommt,
sondern meist zu vielen größeren zusammengesetzte, als Rispen, Rispenähren u. s. w. bezeichnete
Blütenstände bildet. (S.
Blütenstand undGramineen.)
[* 3]
(Spica), in der
Botanik ein monopodialer
Blütenstand, bei dem die einzelnen
Blüten ungestielt oder fast ungestielt
sind und an einer gemeinsamen Hauptachse sitzen. Im gewöhnlichen Leben bezeichnet man häufig die dichtgedrängten Blütenstände
mancher Gräser,
[* 4] wie z. B. der meisten Getreidearten als Ähre;
doch sind diese nicht einfache Ähre, sondern zusammengesetzte
Blütenstände, meist Rispen.
Heinr., Rechtsphilosoph, geb. zu Kniestedt bei Salzgitter in Hannover,
[* 5] studierte zu Göttingen,
[* 6] wo er sich an die philos. Schule
Krauses anschloß und sich 1830 als Privatdocent habilitierte. Wegen
Beteiligung an den Göttinger
Bewegungen 1831 zur Flucht genötigt, wandte er sich nach
Brüssel,
[* 7] dann
nach
Paris,
[* 8] wo er philos. Vorlesungen, besonders über
Psychologie hielt. Er wurde 1834 Professor an der
Universität zu
Brüssel
und 1848 von dem Wahlbezirk seines Geburtsortes zum
Abgeordneten in die Nationalversammlung nach
Frankfurt
[* 9] a. M. gewählt,
wo er sich an die großdeutsche Partei anschloß. 1850 wurde er Professor der philos.
Rechts- und
Staatswissenschaft in Graz
[* 10] und 1859 Professor der praktischen
Philosophie und Politik in
Leipzig.
[* 11] Er starb zu
Salzgitter. Ahrens ist der
Stifter einer besondern rechtsphilos.
Richtung. Seine Hauptwerke sind: «Cours de droit naturel» (Par.
1838; 7. Aufl., 2 Bde., Lpz.
1875),
deutsch u. d. T. «Die Rechtsphilosophie oder
das Naturrecht auf philos.-anthropol. Grundlage» (4. Aufl.,
Wien
[* 12] 1851),
woran sich als
Teil II schloß: «Die organische Staatslehre»,
Bd. 1 (ebd. 1850). Eine völlig neue, zugleich die Staatslehre
und die Principien des
Völkerrechts umfassende Bearbeitung ist die 6.
Auflage: «Naturrecht oder
Philosophie des
Rechts und
des
Staates, auf dem
Grunde des ethischen Zusammenhangs von
Recht und Kultur» (2 Bde.,
Wien 1870-71). Ahrens gab auch eine «Jurist.
Encyklopädie»
(Wien 1855-57) heraus. Seine letzte
Schrift war: «Die Abwege in der neuern deutschen Geistesentwicklung und die
notwendige
Reform des
Unterrichtswesens»
(Prag
[* 13] 1873). -
Vgl. Chauffard, Essai critique sur les doctrines
philosophiques, sociales et religieuses de
H. Ahrens (Par. 1880).
Heinr. Ludolf,
Philolog und Schulmann, geb. l;. Juni 1809 in
Helmstedt, studierte in Göttingen
Philologie und
Mathematik, habilitierte sich 1829 hier als
Docent, nahm aber schon 1830 die
Stelle eines Kollaborators am dortigen Gymnasium
an und ging 1831 als
Lehrer an das
Pädagogium in Ilfeld.
Ostern 1845 als Direktor nach Lingen berufen,
leitete
er 1849-79 das Lyceum in Hannover, wo er starb. Ahrens' litterar. Thätigkeit erstreckte sich besonders
auf griech. Litteratur und
Sprache.
[* 14]
Größere Werke sind: «De graecae linguae dialectis.
Liber I: De dialectis aeolicis et pseudoaeolicis» (Gött.
1839),
Flecken im
Amt Eutin des oldenb. Fürstentums Lübeck,
[* 15] an der Privatbahn Eutin-Lübeck,
hat (1890) 1759 evang. (887 männl., 872 weibl.) E.,
Amtsgericht (Landgericht Lübeck), Postamt zweiter
Klasse,
Telegraph,
[* 16] Zollamt,
Steuerrezeptur, herzogl. Schloß, got.
Kirche (1328),
Volksschule, Armenstift, Armenhaus, zwei
Sparkassen;
Seit 1280 Wallfahrtsort, erhielt Ahrensböck 1386 ein Kartäuserkloster, kam 1565 an den
Herzog
von Holstein-Plön, 1761 an
Dänemark
[* 18] und wurde 1866 von
Preußen
[* 19] an Oldenburg
[* 20] abgetreten.
der
Name des im
Avesta Anra-Mainju (pehlevi Ahrman; armenisch Ahrmn; grch. Areimánios) genannten bösen
Princips in der
Religion Zoroasters. Er ist im jüngern
Avesta der Gegner Ormuzds, der oberste der
Teufel,
der
Geist «der stets verneint», der
Vater der
Lüge, die
Quelle
[* 21] alles
Bösen und Unrechten, der Finsternis und des
Todes, der Unreinheit
und Ungesetzlichkeit. Aber im ältesten
Teil des
Avesta (den Gâthâs) ist er nur das böse Princip im Gegensatz zu Spenta-Mainju
(oder Mainju-Spênishta), «dem heiligen (heiligsten)
Geiste» Ormuzds, dem guten Princip. Nicht gegen dieses
seit
Ewigkeit bestehende böse Princip kämpft Zoroaster in den Gâthâs, sondern gegen seine Emanationen, die Drudsh (Lügengeist,
Satan), Akem-Manô (schlechte Gesinnung), Aeshma (Grausamkeit,
Mord) und die Daewas (s. Dêw). Am Ende der
Tage wird bei Neugestaltung
der Welt das
Böse und die
Bösen verschwinden. (S. Zoroaster.)
von Remagen nach
Ahrweiler (12,92 km, 1873 genehmigt, 1880 eröffnet), früher zur Rheinischen Eisenbahn
(s. d.), jetzt dem preuß.
Staate gehörig (s.
Preußische Eisenbahnen) und bis
Adenau fortgesetzt, so daß nach Eröffnung
dieser
Strecke (1886-88) die Gesamtlänge 41,58 km beträgt, darunter bis Dümpelfeld 34,64 km im Ahrthale.
1)
Kreis
[* 22] im preuß. Reg.-Bez. Koblenz,
[* 23] hat 371,17 qkm und (1890) 38 215 (18810
männl., 19405 weibl.) E. in 3 Stadt- und 49 Landgemeinden. - 2) Kreisstadt im
Kreis Ahrweiler, an der
Ahr und der Linie
Remagen-Adenau
(Ahrthalbahn) der
Preuß. Staatsbahnen,
[* 24] hat (1890) 4582 kath. E.,
Amtsgericht (Landgericht Koblenz), Postamt
zweiter
Klasse,
Telegraph,
Zoll-, Steueramt erster
Klasse, got.
Kirche (1245),
Weinbau und
Handel mit Rotwein. Die alten Stadtmauern
mit vier
Thoren sind erhalten. Ahrweiler, im spätern Mittelalter zum Erzstift Köln
[* 25] gehörig, wurde 1474 vergeblich von
Kurfürst Ruprecht und
Karl dem Kühnen von
Burgund belagert, 1646 und 1689 von den
Franzosen verwüstet.
Der Stadt gegenüber der
Kalvarienberg, mit einem 1678 erbauten Franziskanerkloster, in dessen
GebäudenUrsulinerinnen (seit
1838) ein Mädchenpensionat leiten.
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