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SchwärmenStörche, Wachteln,
Tauben
[* 1] u. s. w. Der im
Altertum in ganz Ä. so häufige und wegen seiner Heiligkeit geschonte
Ibis ist jetzt sehr selten und hat sich nach dem
Süden zurückgezogen. An Skorpionen, Heuschrecken,
[* 2] Mosquitos und andern schädlichen
Insekten
[* 3] ist kein
Mangel, ebensowenig an Mistkäfern, darunter die Pillenkäfer oderSkarabäen
[* 4] der Alten.
Die ehemals berühmte
Bienenzucht
[* 5] ist jetzt unbedeutend. Schmarotzerwürmer sind bei den Bewohnern sehr häufig.
Das allgemeinste Nutztier ist der Esel, von größter Wichtigkeit auch das einhöckerige Kamel, welches jedoch seine Bedeutung
erst in neuern
Zeiten erlangt hat und selbst in den
Städten in großer Anzahl zu finden ist. Das
Pferd
[* 6] kommt auf den ältesten Monumenten noch nicht vor; es erscheint erst im
«NeuenReiche» und wurde wahrscheinlich aus
Vorderasien
eingeführt; es ward jedoch im
Altertum, nach den Monumenten zu urteilen, nur zum Ziehen, nie zum Reiten gebraucht.
Neben der einheimischen Rasse findet man das Dongolapferd und das syrische (türk.
Beigir); besonders geschätzt ist das syr. Anezi. Am höchsten steht jedoch das seit
MehemedAlis Kriegszügen in
Arabien bekannte
Nedschdi, das schönste, edelste und tüchtigste aller
Pferde.
[* 7] Für die
Veredelung des
Pferdes geschieht in Ä. selbst sehr
wenig.
Maultiere sind in den größern
Städten häufig. Hornvieh ist zahlreich vertreten, besonders schöne
Stiere, eine Hauptstütze des
Ackerbaues.
Sehr verbreitet ist auch der
Büffel, der gleich dem
Stiere zur
Arbeit verwendet wird, aber von der seit Mitte der sechziger
Jahre wütenden Rinderpest verschont blieb. Schaf
[* 8] und Ziege sind in Ä. durch besondere Rassen vertreten, von denen die der
Ziege sich durch einen rechtwinklig gewachsenen Nasenrücken auszeichnet. Selten fehlen bei einer Bauernwohnung
dürftige
Gänse, kleine und meist unschmackhafte
Hühner,
[* 9]
Enten
[* 10] und vortreffliche Trut- und
Perlhühner. Die
Hühner werden noch
jetzt, wie schon im
Altertum, hier und dort in Brütöfen ausgebrütet.
[* 11] Trotz wiederholter Fremdherrschaft und zahlreicher Einwanderung in Ä., nämlich altsemitischer, griechischer
und römischer im
Altertum, arabischer seit dem zweiten Drittel des 7., türkischer seit dem Beginn des 16. Jahrh.,
bildet den Grundstock der Bevölkerung auch noch gegenwärtig die ägypt.-kopt. Rasse. Die Bewohner
des flachen
Landes, drei Vierteile der Gesamtbevölkerung, die Fellah
(d. i. Pflüger), tragen noch deutlich den altägypt.
Typus, wie er uns auf den Monumenten entgegentritt, und machen körperlich den Eindruck einer sehr
kräftigen Rasse (s. Fellah). Ebenso beschaffen ist
die Bevölkerung der kleinen
Städte, während in den größern das arab.
Element vorherrscht. In
Kairo
[* 12] tritt das Arabertum in der herrschenden Bevölkerung mehr hervor als in den Provinzialstädten;
am reinsten findet es sich jedoch bei den
Beduinen in der Wüste. Der Konfession nach sind die Ägypter
mohammed.
Sunniten.
Die höhern Militärstellen des
Landes hatten früher
Türken inne, die der Zahl nach ein geringes, aber das herrschende Element
in der Bevölkerung der größern
Städte bildeten. Auch die Kawassen oder polizeilichen Schutzwachen
waren
Türken. Doch ist das
Türkische jetzt eine ganz unbekannte
Sprache
[* 13] geworden und der Chediv bedient sich in seinen
Erlassen
an die
Statthalter nur des
Arabischen. Ein wichtiger
Teil der städtischen Bevölkerung sind die christl. Kopten
[* 14]
(s. d.),
der einzige völlig unvermischt gebliebene Rest der alten Ägypter, deren Zahl man offenbar zu niedrig
auf 350000 schätzt, wovon gegen 10000 auf
Kairo kommen. In
Alexandria und
Kairo bilden die alle Schichten der Gesellschaft
durchdringenden Europäer einen wichtigen
Teil der Bevölkerung; 1882 zählte man in ganz A. 90886 Fremde, von denen 48672 in
Alexandria, 21650 in
Kairo, 5876 in
Port-Saïd und 1183 inSues wohnten.
Ein
Teil steht im Dienste
[* 15] der Regierung, die meisten treiben
Handel. Das stärkste Kontingent zur europ.
Kolonie stellen die
Griechen (37301), dann folgen
Italiener (18665),
Franzosen (15716),
Österreicher und
Ungarn
[* 16] (8022), Engländer (6118), Deutsche
[* 17] (948), Belgier (637),
Spanier (589),
Russen (533) u.s.w. In
Kairo und
Alexandria giebt es auch in großer
Anzahl Nubier
(Barabra genannt), die im Rufe der Ehrlichkeit stehen und deshalb zu
Dienern, Wächtern und Thorhütern verwendet
werden.
Die zahlreichen
Stämme von
Beduinen ziehen mit ihren Herden von Kamelen, Ziegen und Schafen in den Wüstengebieten nomadisierend
umher. Die im
Fajum sind jetzt ansässig und treibenAckerbau und Viehzucht;
[* 18] die auf der Sinaihalbinsel
sowie die
Bischarin und
Ababdeh zwischen dem
Nil und dem
RotenMeere besorgen die Warentransporte in der Wüste. Bei weitem der
größte
Teil der
Beduinen der ägypt. Wüstengebiete sind von reinem arab.
Blute und leben noch ganz wie ihre Vorväter vor
Jahrtausenden.
Fast alle die zahlreichen, oft untereinander in Streit lebenden
Stämme sind jetzt dem Einflüsse der
ägypt. Regierung unterworfen. Die sieben
Stämme in der Sinaihalbinsel dagegen, Tawarah genannt, etwa 6000 Seelen, sollen
eine unreine ägypt.-arab. Rasse sein. Am Rande der Wüste rechts des
Nils wohnen nur
Beduinen, deren Zahl auf 75000 geschätzt
wird; ihre 26
Stämme sollen 28000 waffenfähige Leute, darunter 3000 Reiter, aufbringen können. Die
bedeutendsten
Stämme sind die arab. Maazeh im Norden
[* 19] und die hamitischen, schwarzbraunen
Ababdeh im
Süden. Im Innern der
Arabischen
Wüste fristen nur einige
Hundert Familien ein kümmerliches
Dasein.
Freier, unabhängiger und unbändiger ist der
Beduine auf der Westseite desNils. Man zählt hier 24
Stämme,
welche 14–15000 streitbare
Männer, darunter 3000 Reiter, stellen können.
Die Bevölkerung der ägypt.
Oasen ist ägyptisch-arabisch,
nur die der
OaseSiwah ist berber.
Stammes.
Endlich bilden in A. noch die Ghagar oder
Zigeuner einen angeblichen Volksstamm, dessen
Angehörige sich als Kesselflicker, Affenführer, Seiltänzer, Schlangenfänger, Hausierer u.s.w.
herumtreiben.
Die BevölkerungÄ.s betrug nach der Zählung vom 6817265 (3401498 männl., 3415767 weibl.) E.;
6479850 waren seßhafte
Ägypter, 246529 zeitweilig seßhafte und nomadisierende
Beduinen und 90886
Ausländer.
und
Verfassung. Gegenwärtig wird A. zwar administrativ nur in zwei, Ober- und Unterägypten, geographisch
indessen noch immer in drei
Teile geteilt: Masr el-Bahri, das nördliche Ä., begreift das Delta
[* 20] und die
südlich zunächst liegenden Gegenden bis zum
Fajum, doch mit
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