162 jüd. Sabbat feiern, die Dreieinigkeit leugnen und sich strenger Mäßigkeit befleißigen.
Sie traten zuerst 1844 in
Washington
[* 1]
auf und haben seit 1875 ein Predigerseminar. Man zählt ihrer 30000.
Ihre Wanderlehrer
treiben auch in Europa,
[* 2] besonders in der
Schweiz,
[* 3] eine lebhafte Propaganda, die durch
Verbreitung von
Traktaten,
Büchern und
durch ihre Zeitschrift «Herold der Wahrheit» unterstützt
wird.
Andere Adventisten sind die AdventistendeserstenTags, welche die
Sonntagsfeier festhalten, die Seelenschläfer, die den Übergang der
Seelen in einen schlafähnlichen Zustand nach dem
Tode lehren, und die
Brüder Christi
(Christadelphianer), die
Christus die
Natur
Adams zuschreiben. –
Vgl. Dresbach,Prot. Sekten der Gegenwart
(Barm. 1888).
(lat.), das in der
Verwaltung und dem Nießbrauch des
Vaters stehende Vermögen des Hauskindes, im
Preuß.
Allg.
Landrecht als nicht freies Vermögen bezeichnet. Den Gegensatz bezeichneten die
Römer
[* 5] einerseits mit Profektizien, das,
was vom
Vater herkommt und ihm nach damaligem
Recht verblieb (heute unpraktisch), andererseits mit adventitiairregularia und extraordinaria, das ist das freie, der väterlichen Gewalt nicht unterstehende Vermögen. Zu dem freien Vermögen
gehört namentlich dasjenige, was von dritten
Personen den
Kindern mit dem
Ausschluß des väterlichen Nießbrauchs zugewendet
ist. Das
Preuß. Allg.
Landrecht rechnet noch hierher das, was das
Kind durch eigene Thätigkeit erworben
hat, und das Vermögen, an welchem der
VaterVerwaltung und Nießbrauch aufgegeben hat. Der Deutsche
[* 6]
Entwurf (§. 1540) hat
der väterlichen Gewalt die elterliche substituiert.
(lat.), Neben- oder
Umstandswort, ein
Redeteil, der zu einem
Verbum, Particip,
Adjektiv und selbst
wieder zu andern Adverbien eine nähere Bestimmung hinzufügt (z. B. klug handeln, sehr gelehrt,
dunkel blau, ziemlich gut schreiben). Das Adverbium ist ein unveränderlicher (indeklinabler)
Redeteil. Gewöhnlich teilt man die
Adverbium nach ihrer Bedeutung in Adverbium des Ortes, der Zeit, der Art und
Weise u.s.w. Die der indogerman.
Sprachen, die
von den Partikeln (s. d.) nicht scharf getrennt werden können, sind erstarrte,
nicht mehr in ihrer ursprünglichen Form und Bedeutung empfundene
Casus der Nomina oder Pronomina.
seit der Humanistenzeit Bezeichnung
von Sammlungen gelegentlich gemachter und zu späterer Benutzung aufgezeichneter Bemerkungen über Gegenstände
der Textkritik,
Grammatik u.s.w.
(engl., spr. äddwerteiser), Anzeiger,
Titel engl.
Zeitungen. ^[= Die erste Zeitung ließ Verninhac, Gesandter der franz. Republik bei Selim III., 1795 zu Pera ...]
vōcem (lat.), «zu dem Worte»
(zu ergänzen: möchte ich bemerken), wird gebraucht, wenn man an ein zufällig im Gespräch gefallenes
Wort eine besondere Auslassung anknüpfen will.
Die ältere
Medizin, die eine von den übrigen Naturkräften ganz verschiedene
Lebenskraft annahm, gebrauchte das Wort Adynamie, um das Schwinden und den
Mangel jener
Lebenskraft auszudrücken.
Man bezeichnete
namentlich den Schwächezustand als adynamisch, welchen Fieberkrankheiten mit Blutzersetzung und bedeutende
Säfteverluste nach sich ziehen.
(grch.,
d.
i. das Unzugängliche) hieß in griech.
Tempeln (s. d.) der Raum, der nur von Priestern oder bestimmten
Personen, zum
Teil auch von diesen nur zu bestimmten
Zeiten betreten werden durfte.
nach der Odyssee die Tochter des Pandareos, Gemahlin des Zethos und
Mutter des Itylos
oder Itys. Neidisch auf die vielen blühenden
Kinder der Niobe (s. d.), wollte sie deren ältesten Sohn ermorden, tötete
aber aus
Irrtum ihren eigenen. Auf ihr Bitten von Zeus
[* 7] in eine Nachtigall (grch. aēdōn) verwandelt,
beklagte sie des
SohnesTod in ihrem
Gesange. Später erlitt die Sage eine Umgestaltung. und ihr Gemahl,
ein Künstler Polytechnos, stellten ihre Liebe über die des Zeus und der Hera.
[* 8]
Darüber erzürnt, erregte Hera unter ihnen einen Wettstreit. Polytechnos verlor und rächte sich, indem er die Schwester
seiner Gattin, Chelidonis
(d. i. Schwalbe), schändete. Nun verschworen sich die Schwestern zur
Rache und
Aëdon tötete ihren eigenen Sohn Itys und setzte ihn dem Polytechnos als
Speise vor. Als dieser die zu ihrem
Vater geflüchteten
Schwestern verfolgte, wurde er gebunden und, mit
Honig bestrichen, den Fliegen
[* 9] preisgegeben, und als Aëdon sich nun seiner erbarmte,
sollte sie getötet werden. Da griff Zeus ein und verwandelte Pandareos in einen Seeadler, Polytechnos
in einen Pelikan, in eine Nachtigall, ihre Schwester in eine Schwalbe.
(spr. ahlst, vläm.
Aalst; frz.
Alost), Hauptstadt des Kantons und
Arrondissements der belg.
ProvinzOstflandern, 27 km
südöstlich von Gent,
[* 11] an der
Dender, auf der Schiffe
[* 12] bis zur Stadt gelangen, und an den Linien
Brüssel-Ostende, Aelst-Burst
(10,4 km),
Aelst-Lokeren (26 km) und Aelst-Londerzeel (23 km) der
Belg. Staatsbahnen,
[* 13] hat (1890) 25544 E., Post,
Telegraph,
[* 14] ein got.
Rathaus mit schönem, 1879 durch
Brand beschädigten
Belfried, die großartige spätgot., unvollendete
Martinskirche mit einem Gemälde von
Rubens (der heil. Rochus, Schutzheiliger der Pestkranken, 1631 angeblich in sechs
Tagen
gemalt) und ein bedeutendes Jesuitenkollegium.
Außerdem bestehen eine Kunst- und eine Seidenwebschule, eine Musterwerkstätte für wollene und baumwollene Damast- und
feine Batistweberei, berühmte
Bleichen und Gerbereien und Öl-, Linnen-,Spitzen-,
Zwirn-, Baumwollfabriken,
sowie bedeutender
Handel mit Hopfen
[* 15] und Getreide.
[* 16] – Aelst war Hauptort einer 1046 gegründeten
Grafschaft, die 1174 an die
Grafschaft
Flandern fiel. In Aelst ward 1453 Dirk Maertens geboren, der die Buchdruckerei in
Belgien
[* 17] einführte und dessen ehernes
Standbild
(von Geefs) 1856 enthüllt wurde. Aelst wurde 1667 vonTurenne erobert, der die Festungswerke schleifen ließ.
Am wurden bei Aelst die
Franzosen von den
Preußen
[* 18] zurückgeworfen.
(spr. ahlst),Evertvan, niederländ.
Maler, geb. 1602 zu Delft, gest. 1658, malte vornehmlich
Stillleben, die
er mit Naturwahrheit und großer Sorgfalt durchführte. –
Ihn übertraf in dieser Kunstgattung sein
Neffe und
SchülerWillemvanAelst, geb. zu Delft um 1620. Dieser lebte mehrere Jahre in
Frankreich, dann in
Italien,
[* 19] wo
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