Stimmrecht und Anwartschaft auf einen Platz im Senate bei der nächsten Wahl. (S. Senat.) In entsprechender Weise waren unter
die beiderlei Ädilen auch die Spiele verteilt, die von ihnen unter Aufwendung bedeutender Mittel aus eigenem Vermögen, mit steigendem
Luxus, veranstaltet wurden und früh als Hauptmittel dienten, die Gunst des Volks für die Bewerbung um
die höhern Ämter zu gewinnen. Während der Kaiserzeit dauerte die Ädilität, aber unter vielen Beschränkungen, fort, bis
sie im 3. Jahrh. n. Chr. aufgehoben wurde. Auch die
röm. Kolonien und Municipien hatten je zwei Ädilen, die im wesentlichen den kurulischen A. in Rom entsprachen. -
Vgl. Labatut,
Etudes sur la société Romaine.
Les édiles et les mœurs (Par 1867); Clason, Die kurulische Ädilität in «Röm. Geschichte»,
Bd. 1 (Berl. 1873).
ein dichtes, hornstein- oder felsitähnliches Gestein von mattem, jaspisartigem, flach muscheligem Bruch,
grauen, roten oder grünen, oft lagen- oder partienweise wechselnden Farben, das sich durch verhältnismäßig
leichte Schmelzbarkeit vor dem Lötrohr und namentlich durch hohen, auf einer Beimengung von Albit beruhenden Natrongehalt
(bis 10 Proz.) auszeichnet.
Solche Adinole erscheint einerseits als Kontaktmetamorphose von Schiefern in Berührung mit körnigen
Diabasen, andererseits, namentlich von Kieselschiefer begleitet, als normale Einlagerungen in Kulmschichten, z. B. im
Harz, Nassau, Hessen, Westfalen.
(frz., spr. -ßihr), Fettwachs,
Leichenfett, eine eigentümliche Fettsubstanz, in die sich Leichen verwandeln können. Auf dem Kirchhofe des Innocents in Paris
befanden sich ehemals große (10 m tiefe und 6,2 m breite und lange) Gräber. Sie wurden innerhalb drei Jahren mit 1000-1500
Särgen gefüllt, die man unmittelbar übereinander setzte, während die Gräber selbst geöffnet blieben.
Die darin befindlichen Leichname verwandelten sich bis auf Knochen und Haare in diese Fettart, die, wie Untersuchungen gezeigt
haben, wesentlich eine Ammoniakseife ist.
Nach andern besteht die Adipocire aus freien Fettsäuren, wie Palmitinsäure, Stearinsäure und Oleinsäure. In Gegenden, wo das Wasser
sehr kalkhaltig ist, finden sich auch die Kalksalze dieser Säuren (Kalkseifen). Namentlich bilden Haut,
Brüste, Muskeln und Gehirn Fettsubstanz, während Lunge, Leber, Gedärme, Milz, Nieren, Uterus der Fäulnis unterliegen. Die Totengräber
kennen diese Substanz schon lange und überall; sie scheint sich besonders zu bilden, wenn der Leichnam in feuchtem Boden ohne
Zutritt der Luft oder unter fließendem Wasser liegt. Man hat versucht, aus der Adipocire die
Fettsäuren (wesentlich Palmitinsäure) auszuscheiden und technisch zu Kerzen u. s. w. zu verwenden.
die Hauptgebirgsgruppe des Staates Neuyork, bildet einen der nördlichsten Ausläufer
der großen
Appalachenkette und zieht sich in nordöstl.-südwestl. Richtung westlich vom Champlaïnsee durch die Counties Clinton, Essex,
Franklin und Hamilton. Die Höhenzüge der Adirondacks erheben sich auf einem über 225 km langen und 150 km breiten
Hochplateau (640 m). Der höchste Gipfel, Mount-Marcy, ist 1600 m hoch. Größere und kleinere Seen sind
überaus häufig.
Das Gestein ist vorwaltend Granit; die Adirondacks gehören zur archäischen Formation und zum geologisch ältesten
Grund und Boden der Vereinigten Staaten. Mit ihren schroffen Felsabhängen, tief eingeschnittenen und labyrinthisch verschlungenen
Thälern und dichtem Waldwuchs hat das Gebirge wenig Verlockendes für den Ansiedler, und der größte Teil der Landschaft
ist noch jetzt die bedeutendste Wildnis des amerik. Ostens. Als Ziel für Ausflüge und kühler Aufenthaltsort während des
Sommers sind die Adirondacks sehr beliebt. -
Vgl. S. R. Stoddard, The Adirondacks (neue, illustr. Ausg. Neuyork
1888).
Aditja, Sohn der Aditi, Name von Göttern im Veda, deren Anzahl nicht feststeht. An ihrer Spitze steht Varuna (s. d.),
neben ihm werden öfter als Aditya Mitra (s. d.) und Arjaman genannt; zuweilen wird auch Indra (s. d.)
als Aditya bezeichnet, mehrfach der Sonnengott Surja. Die Zahl schwankt zwischen eins und acht. Ohne Zweifel
gehören die Aditya zu den ältesten Göttern Indiens und decken sich zum Teil mit den Asuras (s. d.). Im klassischen Sanskrit bedeutet
Aditya ausschließlich den Sonnengott, die Sonne. Die Mutter der Aditya, die Aditi, wird zuweilen als Mutter der Götter überhaupt erklärt.
Auch ihre Gestalt ist unsicher. -
Vgl. Hillebrandt, Über die Göttin Aditi (Bresl. 1876).
(lat. nomen adjectivum), Eigenschaftswort oder Beiwort, Redeteil, der den Begriff, den ein Substantiv ausdrückt,
durch Angabe eines Merkmals (Eigenschaft) genauer beschreibt. Das Adjektiv wird entweder mit dem Hauptworte unmittelbar verbunden,
z. B. der gute Mensch (attributives Adjektiv), oder steht als Prädikat in einem Urteile, z. B. der Mensch ist gut (prädikatives Adjektiv). Die
Deklination des Adjektiv war ursprünglich der des Substantivs gleich, wie noch im Griechischen und Lateinischen. Im Deutschen aber
wird das Adjektiv auf besondere Weise dekliniert: wenn kein Artikel vorhergeht, ist die Deklination die des Artikels
«der», «des», z.B. «guter
Mann», «gutes Mannes» u.s.w., in der deutschen Grammatik seit J. Grimm als starke Deklination bezeichnet; geht der bestimmte
Artikel oder ein Pronomen vorher, so enden die Formen der Adjektiv fast durchweg auf n, sog. schwache
Deklination, «der gute Mann», «des
guten Mannes». Geht der unbestimmte Artikel voraus, so wird der Nominativ stark, die übrigen Casus schwach dekliniert, «ein
guter Mann», «eines guten Mannes». Ferner hat das Adjektiv Steigerungsgrade (s. Komparation).
(lat.), die richterliche Übertragung des Eigentums oder eines dinglichen
Rechts (z. B. Nießbrauch oder Pfandrecht) oder die Begründung eines dinglichen Rechts durch Richterspruch.
Sie kommt im Gemeinen
Recht vor, um eine bestehende