124 ein. Acton besitzt eine gründliche Kenntnis deutscher Wissenschaft; dies beweisen seine
Aufsätze in der «English HistoricalReview» über die neuere deutsche Geschichtswissenschaft (deutsch von Imelmann, Berl. 1887)
und über
«Döllingershistorical work» (1890). Er wurde 1895 Professor in
Cambridge.
im röm.
Recht eine Wegedienstbarkeit, welche dem Eigentümer eines ländlichen Grundstücks
die Befugnis erteilte, über ein anderes nicht bloß zu gehen, zu reiten, zu tragen, sondern auch zu fahren und Vieh zu treiben,
ohne daß hierfür ein Weg hergerichtet war. (S. auch
Aktus.)
zwei ind.
Götter, die man oft fälschlich mit den
Dioskuren
[* 1] zusammengestellt hat. Sie gehören
zu den volkstümlichsten
Göttern des Rigveda, werden
Söhne des Dyāus (s. d.) genannt, und Sūryā, die Tochter des
Sonnengottes,
wählt sie sich selbst zu Gatten. Sie gelten als die schönsten unter den
Göttern, als rötlich und lotusbekränzt; sie fahren
auf einem dreiräderigen goldenen Wagen, der schneller ist als der
Geist und von
Vögeln oder einem Eselhengst
gezogen wird und den ihnen die Ribhus (s. d.) verfertigt haben. Sie sind die
göttlichen
Ärzte und ziehen als solche auch auf der Erde unter den
Menschen heilend umher. Die Zahl der Legenden, die über
sie im Rigveda und der spätern Litteratur erzählt werden, ist sehr groß; die meisten werden nur angedeutet.
–
Wenn ein bei einer
Behörde eingehendes Schriftstück keine Veranlassung zu einem Beschluß
oder zu einer
Verfügung giebt, so wird ad Acta verfügt, d.h. das Schriftstück ist ohne weitere Entschließung zu den betreffenden
Akten zu nehmen;
daher die Redensart: etwas ad acta legen, d. h. es für erledigt ansehen.
(ital., spr. adādscho), langsam, mit Bequemlichkeit,
jetzt der zweite unter den fünf Hauptgraden der musikalischen
Bewegung, die in steigender Schnelligkeit folgende sind: Largo,Adagio,Andante,
Allegro,
Presto.
Bei
Händel und in der
Musik seiner Zeit ist aber Adagio langsamer als Largo.
Land im
OstenAbessiniens, westlich von der
Tedschurabai zwischen 10 und 15° nördl.
Br., bewohnt
von den Adâïl-Danâkil (s.
Danakil), deren
Sultan in dem jetzt zu
Erythräa (s. d.) gehörigen
Aussa wohnt. Das am Eingange
in den Golf von Tedschura gelegene
Obok haben die
Franzosen 1862 gekauft und in neuester Zeit zur Kohlenstation und
Strafkolonie
sowie zum Hauptort der am Golf liegenden franz.
Kolonie erhoben. Westlich von Tedschura (400 Hütten)
[* 8] liegt der Salzsee
Assal (s. d.). Auch der Abhebaddsee (Alelbad), in
den derHawasch fließt, ist ein Salzsee.
Der Küstenstrich ist weidereich, mit schönen Palmenhainen und guten
Brunnen;
[* 9] die Gehänge bedecken undurchdringliche Gehölze
von
Akazien, in denen zahlreiche Paviane, Leoparden, Hyänen, Schakale und Gazellenarten leben. Westlich
liegen sandige
Flächen, dann fruchtbare Hügel und treffliche
Weiden. Das
Volk ist dunkelbraun, kräftig und lebt mit seinen
Herden nomadisch. Die
Sprache
[* 10] ist ein Dialekt des
Somal (kuschitisch),
Religion der
Islam. (S.
Äthiopien.) –
Vgl.
Heuglin,
Reise
in Nordostafrika (2 Bde., Braunschw.
1877).
Erzbischof vonHamburg
[* 11] und
Bremen,
[* 12] aus dem Geschlechte der Pfalzgrafen von
Sachsen,
[* 13] ward
Propst in Halberstadt
[* 14] und erhielt 1045 durch
KaiserHeinrich III. den seit 847 vereinigten Bischofssitz von
Hamburg und Bremen,dessen
Sprengel sich über
Skandinavien und die nordöstl.
Slawen ausdehnte. Papst
Leo IX. ernannte ihn 1053 zum Legaten und Vikar des
päpstl.
Stuhls und erteilte ihm das
Recht, innerhalb seiner Diöcese, die nunmehr auch
Island
[* 15] und Grönland
umschloß,
Bischöfe und Erzbischöfe zu ernennen.
Darauf baute den
Plan, seine Erzdiöcese zu einem nordischen
Patriarchat erheben zu lassen; doch ist es ihm nicht gelungen,
den Norden
[* 16] dauernd für seine
Kirche und damit für den Machtbereich des
Kaisers zu gewinnen, da bald die
Entwicklung der deutschen Angelegenheiten seine Thätigkeit in andere
Bahnen lenkte. Die Fürsten legten 1063 die Leitung der
Reichsgeschäfte in seine
Hand
[* 17] und bald gelang es ihm, den jungen König
HeinrichIV. dem Erzbischof
Anno von Köln
[* 18] zu entziehen
und
an sich zu fesseln. 1065 ließ er ihn zu Worms
[* 19] für mündig erklären und verfocht nun mit großer
Energie die Königsrechte den seit dem
TodeHeinrichs III. übermächtig gewordenen Reichsfürsten gegenüber.
Diese brachten es aber 1066 zu
Tribur dahin, daß er den
Hof
[* 20] verlassen und die Reichsgeschäfte niederlegen mußte. Zugleich
fielen die sächs.
Billinger, seine alten Feinde, verwüstend in sein Gebiet ein, während die
Wenden an der
Ostsee das
Christentum wieder abschüttelten und
Hamburg in
Asche legten. 1069 kehrte Adalbert an den
Hof zurück und war bald wieder
im
Besitze seiner Macht. Er starb zu Goslar.
[* 21]
Über sein Leben berichtet ausführlich sein Freund
Adam von
Bremen (s. d.) im dritten
Buche seiner «Gesta pontificum Hammaburgensium»). –
Vgl. Dehio, Geschichte des Erzbistums
Hamburg-Bremen bis zum Ausgange der Mission (2 Bde., Berl.
1877);
I., Erzbischof von Mainz
[* 23] (erwählt Anfang 1110, investiert 1112), aus dem Hause der
Grafen
von Saarbrücken,
[* 24] erscheint zuerst (1106–12) als Kanzler
KaiserHeinrichs V., begleitete diesen auf dem Römerzuge 1110–11
und wird neben dem
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