Verwendung in das Vermögen des Beklagten, de pauperie die Klage gegen den Eigentümer eines Tieres, welches durch eine dieser
Tiergattung nicht natürliche Wildheit beschädigt hat, de recepto gegen Wirte und Schiffer, welche Personen mit ihren Sachen
aufgenommen haben, auf Ersatz der dem Gast abhanden gekommenen Sachen, Actio depositi auf Rückgabe
hinterlegter Gegenstände, Actio emti, Klage des Käufers auf Erfüllung, Actio exercitoria, Klage gegen den Reeder aus den Verträgen
des Schiffers, Actio institoria, Klage gegen den Geschäftsherrn aus den Verträgen des Faktors, welchen er zum Gewerbebetrieb
bestellt hat, Actio furti, Klage gegen den Dieb, Actio judicati, Klage aus dem rechtskräftigen
Urteil auf dessen Vollstreckung, Actio legis Aquiliae, auf Schadenersatz wegen Sachbeschädigung oder Körperverletzung, Actio mandati,
aus dem Auftrag, Actio negotiorum gestorum, aus einer Geschäftsführung ohne Auftrag, Actio negatoria, s. Negatoria, Actio pauliana,
die Anfechtungsklage der Gläubiger wegen betrügerischer Veräußerungen ihrer Schuldner, Actio publiciana, Klage des redlichen
Erwerbers, welcher nicht Eigentümer geworden ist, Actio quanti minoris, Klage des Käufers gegen
Verkäufer wegen Mängel auf Preisminderung, Actio redhibitoria, auf Auflösung aus demselben Grunde, Actio venditi, die Klage des
Verkäufers auf Erfüllung.
In anderer Zusammensetzung wurden gewisse Klassen von Klagen bezeichnet: Actio adjectitiae qualitatis, Klage gegen den Vater auf
Handlungen seines Sohnes (z. B. Actio quod jussu, Klage aus einer Anweisung des Vaters, dem Sohn zu kreditieren,
de peculio u. s. w.), Actio utilis, Klage, welche einem andern Rechtsverhältnis
nachgebildet ist, in einem Falle, welcher nicht genau darunter paßt, in factum, Klage, bei welcher ein Thatbestand ohne technische
Bezeichnung in die Formel aufgenommen war.
Actio nata bezeichnet den bei jeder Klage vorkommenden Zustand, daß der Berechtigte Veranlassung hat zu klagen, also
die Forderung ist fällig, der Eigentümer ist verletzt. Von da ab läuft die Verjährung.
(jetzt La Punta), im Altertum die Landspitze gegenüber der Südspitze von Epirus, am Eingang
des Ambracischen Golfs (des jetzigen Meerbusens von Arta). Hier befand sich ein kleiner Ort mit einem Tempel des Apollon, der
seit 425 v. Chr. Bundesheiligtum der Akarnaner war. Alle zwei Jahre fanden seit alters dem Gotte zu Ehren Festspiele, Aktia
genannt, statt. Am 2. Sept. 31 v. Chr. besiegte dort Octavian den Marcus Antonius und die Kleopatra in einer
Seeschlacht und sicherte sich dadurch die Herrschaft über das röm. Weltreich.
Octavian verdankte seinen Erfolg teils den geschickten Bewegungen der von Agrippa befehligten kleinen leichtgebauten Schiffe,
teils der Flucht der Kleopatra, die bald nach Beginn der Schlacht mit ihren Schiffen den Kampfplatz verließ.
Antonius folgte ihr und gab dadurch den Sieg dem Octavian preis; seine Landtruppen warteten sieben Tage lang vergeblich auf
die Rückkehr ihres Führers und ergaben sich dann dem Octavian. Dieser gründete zur Erinnerung an einen Sieg gegenüber von
Actium auf der Südspitze von Epirus die Stadt Nikopolis (Siegesstadt) und verlegte hierher die von ihm erneuerte
und erweiterte Festfeier der aktischen Spiele, die von da an alle vier Jahre gefeiert wurden. -
Vgl. Oberhummer, Akarnanien
im Altertum (Münch.
1887).
ofSettlement, ein 1701 erlassenes engl. Gesetz, das dem Hause Hannover
die Anwartschaft auf den engl. Thron sicherte und zugleich einige Lücken in der Bill of rights (s. d.) ausfüllte.
(pr. äckt'n), Stadt in der engl. Grafschaft Middlesex, jetzt eigentlich ein westl. Vorort
Londons, an der Eisenbahn London-Bath, hat (1891) 24 207, als Gemeinde 30 916 E.
(spr. äckt'n), alte engl. Familie, die im Beginn des 14. Jhdts.
auf Aldenham-Hall in Shropshire saß. Edward Acton wurde 1644 als treuer Anhänger Karls I. zum Baronet erhoben.
Sir John Francis Edward Acton, seit 1791 sechster Baronet, geb. 1736 zu Besançon, hat sich als Premierminister Ferdinands IV.
von Neapel eine traurige Berühmtheit erworben. Zuerst in toscan. Flottendienst, that er sich 1775 bei einer Expedition gegen
Algier hervor und wurde 1779 zur Neuordnung der neapolit.
Flotte berufen. Als Günstling und Werkzeug der ehrgeizigen Königin Karoline Marie stieg er schnell
vom Marineminister zum Kriegsminister, Oberbefehlshaber zu Land und See, Finanz- und schließlich Premierminister empor. Flotte
und Heer wurden vergrößert, aber diese Politik des Ehrgeizes diente in keiner Weise dem Lande, wo die drückende Steuerlast
allgemeine Unzufriedenheit erregte. Zur Seite stand ihm dabei der engl. Gesandte
und dessen abenteuerliche Gemahlin Lady Hamilton (s. d.). 1793 kam es zu einer
Verbindung mit Österreich und England gegen Frankreich.
Aber die Berufung fremder Offiziere in das sicil. Heer führte 1798 zu einer Erhebung der untern Klassen, und nach den Erfolgen
der Franzosen in Oberitalien floh Acton mit dem König und der Königin nach Palermo. Nach Wiedereinsetzung
Ferdinands I. im Juni 1799 begann Acton ein Schreckensregiment. 1804 wurde er auf Frankreichs Drängen, aber unter Erhebung in
den Fürstenstand, entfernt, kehrte jedoch zurück, bis der Einmarsch der Franzosen 1800 ihn mit der königl. Familie nach
Sicilien trieb, wo er, allgemein gehaßt, zu Palermo starb. - Sein ältester Sohn, Sir Ferdinand
Richard Edward, nahm von seinem Schwiegervater, dem Herzog von Dalberg, den Familienzunamen Dalberg an. Dessen Sohn, Sir John
Emeric Edward Dalberg-Acton, der achte Baronet, geb. zu Neapel, wurde in dem kath.
Kolleg zu Oscott erzogen und dann in München durch Döllinger herangebildet. Er trat als gemäßigt Liberaler ins Unterhaus,
wurde 1809 auf Veranlassung Gladstones zum Lord von Aldenham erhoben und ging in demselben Jahre nach Rom, wo er während der
Dauer des Vatikanischen Konzils verblieb und als Gegner des Unfehlbarkeitsdogmas thätig war.
Die Mitteilungen über die Konzilverhandlungen in der «Allgemeinen Zeitung» sollen zum Teil von ihm stammen; sie erregten ebenso
Aufsehen, wie sein «Sendschreiben an einen deutschen Bischof des Vatikanischen Konzils» (Nördl., Sept. 1870),
gegen welche
Erzbischof Ketteler von Mainz schrieb, und später seine Schrift «Zur Geschichte des Vatikanischen Konzils»
(Münch. 1871). In den Meinungskampf, den Gladstones Pamphlet über die Vatikanischen Beschlüsse hervorrief (1874),
griff er in
mehrern Zuschriften an die «Times» von seinem Standpunkt aus