12 Umgegend aus. Die
Notwendigkeit, jeder
Pflanze die norweg. Benennung beizulegen, führte ihn auf ein sorgfältigeres
Studium
der Mundart von Söndmöre; bald wurden ihm sprachliche Forschungen die Hauptsache. Auf eine
Abhandlung über die Mundart
seiner
Heimat hin wandte die
Norwegische Gesellschaft der Wissenschaften in
Throndhjem
[* 1] Aasen 1842 ihre Unterstützung zu.
Er bereiste fast ganz
Norwegen,
[* 2] durchforschte die Dialekte und ließ sich 1847 in Kristiania
[* 3] nieder, wo er noch lebt. Aasen zeigt
überall das Bestreben, die norweg.
Sprache
[* 4] vom
Banne der dänischen zu befreien und mit Hilfe der Dialekte und des
Altnordischen
eine neunorweg.
Schriftsprache (Landsmaal) ins Leben zu rufen. Dadurch ist er der
Urheber einer patriotischen
Bewegung,
des sog. Maalstræv, geworden. Er veröffentlichte: «Det norske Folkesprogs
Grammatik» (Krist. 1848; umgearbeitet u.d.T. «Norsk
Grammatik», 1864),
«Ordbog over det norske Folkesprog» (ebd. 1850; umgearbeitet u.d.T. «Norsk
Ordbog med dansk Forklaring», 2. Aufl. 1873),
Werke, die auch im
Auslande große
Anerkennung fanden. Aasen verfaßte
noch: «Pröver af Landsmaalet i Norge» (Krist. 1853),
«Norske Ordsprog» (ebd. 1856; 2. Aufl. 1881;
Sprichwörterlexikon). Auch als Dichter in der Volkssprache hat er Vorzügliches geleistet: «Ervingen»,
Schauspiel (4. Aufl. 1887) und «Symra», Gedichte
(3. Aufl. 1875).
in der Jägersprache ein die Jagd unweidmännisch Betreibender. Zu den Aasjäger rechnet
man besonders die, welche alles ohne Unterschied töten, was vor das Gewehr kommt (auch Schießer genannt), zu weit hinschießen
und häufig das Wild nur so stark anschießen, daß es erst nach längerer Zeit verendet und gewöhnlich zu
Aas wird.
(Silphidae), eine Familie von
Käfern mit zehn- oder elfgliederigen keulenförmigen Fühlhörnern
(Clavicornia) und sechs freien Hinterleibsringen, die meist ganz von den Flügeldecken bedeckt werden. Die eigentlichen Aaskäfer (Silphidaegenuinae), zu denen die breitgedrückten, mattschwarzen Aaskäfer (Silpha) und die langgestreckten, großen und kräftigen
Totengräber (Necrophorus), meist mit blutroten Flecken oder orangegelben
Binden auf den Flügeldecken,
gehören, sind lebhafte, schnelllaufende und gern fliegende
Käfer.
[* 5]
Sie finden sich überall bei
Aas und
Leichen ein, greifen teilweise auch
Insekten
[* 6] und Schnecken
[* 7] an, um sie teils selbst zu verzehren,
teils ihre
Eier
[* 8] darin abzulegen. Aus den Eiern gehen breite, außerordentlich lebhafte Larven hervor, die einer
Kellerassel
nicht unähnlich sind, aber am Hinterende einen als Nachschieber vorstülpbaren
After zeigen.
Käfer wie
Larven haben einen widerlichen Aasgeruch und lassen bei Gefahr eine sehr unangenehm riechende braune Flüssigkeit aus dem
After.
Die großen
Totengräber, z. B. Necrophorus vespilloL. (s.
Tafel:
KäferI,
[* 9]
Fig. 1), unterwühlen und verscharren so die
Leichen von Mäusen,
Maulwürfen u.s.w., worauf sie ihre
Eier hineinlegen. Sie bringen durch Reiben der Flügeldecken
an zwei auf dem ersten Hinterleibsringe hervorstehenden
Leisten ein lautes
Zirpen hervor. Während die meisten
Arten durch Wegschaffen
von
Aas sehr nützlich sind, ist die im Mai erscheinende Larve des schwarzen Aaskäfer
(Silpha atrata
Tiere, die sich fast ausschließlich von verwesenden
Stoffen ernähren und so durch Beseitigung des lästigen
und schädlichen
Aases als natürliche
Abdecker dienen. Zu den Aastiere im weitesten
Sinne gehören die Infusorien, ferner kleinere
und größere
Würmer,
[* 10] Fliegen
[* 11]
(Aasfliegen, deren Larven sich von faulenden
Stoffen nähren),
Aaskäfer (s. d.),
alle Krustentiere, wie
Krebse, Krabben, Flohkrebse;
Abba oder Abajeh, Bezeichnung für große braune
Tücher aus
Baumwolle,
[* 14] die fast überall im
Orient, namentlich aber
in
Albanien und Macedonien verfertigt und von der ärmern
Bevölkerung
[* 15] als ärmelloser Rock getragen werden.
Die Großhändler benutzen sie auch zur Verpackung des levant.
Tabaks. Jetzt werden auch Aba aus
Wolle gefertigt.
Auf der Sinaihalbinsel
heißt die Ware Ghasiz, in
NubienAhk, in den Gallaländern Moyasa.
Grenze, auf einem Felshügel im
Thale
des
FlussesAssus unterhalb des Hyphanteiongebirges gelegen, nach der einheimischen Überlieferung von Kolonisten aus
Argos
gegründet, war berühmt durch einen von
Xerxes, später von den Böotern zerstörten
Tempel
[* 16] des
Apollon
[* 17] Abaios mit Orakel.
(grch. abax), bei Griechen und
Römern eine rechtwinklige Platte; besonders werden so genannt Schenk- oder
Prunktische, Spieltafeln zum Würfelspiel und andern
Spielen,
Tafeln aus Marmor oder
Stuck zum Wandbelag, Zeichentafeln der
Geometer. Abacus im
Sinne von
Rechenbrett s.
Rechenmaschinen. – In der
Architektur nennt schon Vitruv Abacus die
Platte, die auf dem Kapitäl der
Säule aufliegt.
Beim dor., altion. und toscan. Säulenknauf ist der Abacus ein regelmäßiges
Viereck,
[* 19] beim neuionischen, korinthischen und römischen hat er eingebogene Seiten mit abgestumpften
Ecken.
im
BuchHiob, in den Psalmen und den
Sprüchen dichterisch als Bezeichnung
des Totenreichs (Scheol) gebraucht.
Die Offenbarung Johannis faßt den Abaddon als ein persönliches Wesen auf;
in
Kap. 9,11 heißt
so der Engel des Verderbens (grch.
Apollyon), der dem
Brunnen
[* 20] des Abgrundes als König der höllischen Heuschrecken
[* 21] entsteigt;
Klopstock im «Messias» gebraucht die Form Abadonna.