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1906 wurde sie nicht wiederholt. 1901 stellte man ins gesamt 242544 Bienenwölker fest, d. h. 8 auf den km2 produktiven Bodens (die Schweiz besitzt 30900 km2 produktiven Boden auf 41324 km2 Gesamtfläche) und 73 Völker auf 1000 Einwohner 1. (1 Im Jahre 1896 waren 254109 Bienenvölker; es ist somit von 1896 bis 1901 eine Abnahme von 11565 Völkern zu verzeichnen.)
Die verschiedene Gestaltung und Bebauung unseres Landes bringt es mit sich, dass die Bienenstände sehr ungleich verteilt sind. In den gebirgigen Kantonen sind sie im Verhältnis zur Fläche am wenigsten vertreten. Sehr günstig für die Imker sind die Verhältnisse in den längs der Voralpen gelegenen südlichen Teilen der Kantone Luzern, Zug, Appenzell A. R., Thurgau, St. Gallen und Aargau, dann das bernische Mittelland und die gleichgelegenen Teile von Freiburg und Waadt. Als am wenigsten gut bedachte Kantone sind Uri, Glarus, Appenzell I. R., Tessin und Wallis zu nennen, in denen ohne Zweifel noch mancher Bienenstand Platz fände. Im Vergleich zur Oberfläche sind die Alpen und der Jura am ärmsten, die Voralpen schon reicher besetzt. Aber der wirkliche Sitz der Bienenzucht liegt in den fruchtbaum- und wiesenreichen Kantonen Waadt, Bern, Luzern, Zug, Zürich, St. Gallen, Thurgau und Appenzell. Am dichtesten besetzt sind die Bezirke Cossonay, Konolfingen, Sursee, Hochdorf, Meilen, Gossau, Arbon, Vorderland (Appenzell), Biel und St. Gallen.
Die Honigernte schwankt natürlich nach dem mehr oder weniger günstigen Wetter, nach der Blütezeit und aus andern Gründen. Das Jahr 1887 war eines der ertragreichsten und ergab für fast 7 Mill. Fr. Honig;
1906 für nur 2 Mill.;
1907 für 5 Mill.
Zwei grosse Vereinigungen arbeiten an der Verbreitung der Bienenzucht; in der deutschen Schweiz ist es der Verein schweiz. Bienenfreunde und in der Westschweiz die Société d’apiculture. Der erstere Verein veröffentlicht ein periodisches Blatt und zählte Ende 1905 104 Sektionen mit 6372 Mitgliedern, die zusammen 82928 Bienenvölker besassen; 72 Sektionen mit 25000 Bienenvölkern haben sich einer fakultativen Honigkontrolle unterworfen und eine Gesamternte von 450000 kg im Werte von ungefähr 3 Millionen Franken erzielt.
Die Société romande d’apiculture zählte ihrerseits Ende 1908 18 Sektionen mit ungefähr 1500 Mitgliedern. Sie veröffentlicht das Bulletin d’Apiculture de la Suisse romande und besitzt, wie die andere, eine Versicherungskasse gegen Unfälle und gegen die verschiedenen den Bienen gefährlichen Krankheiten. Eine Kommission von 3 Mitgliedern ist mit dem Besuche sämtlicher Bienenstöcke betraut, sie prüft sie auf Krankheiten und erteilt für die best unterhaltenen Prämien. Der Verein veranstaltet Vorträge und veröffentlicht Berichte über die Pflege, die Temperatur, die Blütezeiten der besten Honigpflanzen usw. Honigmärkte werden jährlich in Neuenburg und in Lausanne abgehalten. Die Eidgenossenschaft und verschiedene Kantone studieren gegenwärtig die Frage der Bienen Versicherung gegen ansteckende Krankheiten. Die Schweiz importiert jährlich mehr als 1000 Zentner fremden Honig.