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de Commerce, d’administration et de chemin de fer), La Chaux de Fonds (städt. École de Commerce), Le Locle (städt. École de Commerce), Neuenburg (städt. École de Commerce mit 641 Schülern) und Genf (städt. École de Commerce und Handelsabteilung der kant. Töchter-Sekundarschule). – f) Landwirtschaftliche Schulen (z. T. blosse Winterschulen) in Zürich (Strickhof) und Winterthur, Wädenswil (interkant. Obst- und Weinbauschule), Rütti im Kant. Bern (mit Molkereischule), Langenthal, Pruntrut, Sursee, Freiburg (Pérolles; mit Molkereischule), Rheineck (Custerhof), Plantahof in Graubünden, Brugg, Niederlenz im Aargau (Gartenbauschule für Frauen und Töchter), Frauenfeld, Lausanne, Moudon (École de fromagerie), Praz in der Waadt (Weinbauschule und Versuchsstation), Écône im Wallis, Cernier, Châtelaine in Genf (École cant. d’horticulture, de culture maraîchère et de viticulture mit Cours agricoles). – g) Schulen für Hauswirtschaft und speziell weibliche Berufsarten in grosser Fülle; so z. B. schweizer. Fachschule für Damenschneiderei und Lingerie in Zürich (493 Schülerinnen), Frauenarbeitsschule in Basel (1331 Schülerinnen), Frauenarbeitsschule in St. Gallen (1810 Schülerinnen).
Die Mittel- und Berufsschulen werden zusammen von 22243 Schülern besucht.
7. Hochschulunterricht. Die Schweiz zählt folgende Hochschulen: Das eidg. Polytechnikum in Zürich (1855), die Universitäten Zürich (gestiftet 1833), Bern (1834), Basel (1460), Genf (als Akademie 1559 von Calvin gestiftet, 1874 zur Universität ausgebaut), Lausanne (Akademie von 1537 bis 1890), Freiburg (1889) und Neuenburg (als Akademie gest. 1839, aufgehoben 1848, wiederhergestellt 1866; zur Universität umgewandelt 1909).
a) Eidg. Polytechnikum. Art. 22 der Bundesverfassung von 1848 bestimmte folgendes: «Der Bund ist befugt, eine Universität und eine polytechnische Schule zu errichten.» Nachdem die eidg. Universität vom Ständerat verworfen worden war, nahmen National- und Ständerat am 4. bezw. am das Postulat der Errichtung einer eidgenössischen polytechnischen Schule in Zürich an, die bereits im Jahr 1855 eröffnet wurde. Sie ist die einzige dem Bund gehörende Unterrichtsanstalt des Landes.
Mit ihrer Leitung ist der sog. Schweizerische Schulrat betraut, der zur Zeit aus 7 Mitgliedern (inkl. den ständig amtenden Präsidenten) besteht. 1863 bezog die Schule das auf einer Terrasse am Hang des Zürichberges gelegene grossartige Gebäude, das nach den Plänen des genialen Architekten Gottfried Semper errichtet ist. An die Seite dieses Prachtbaues sind eine Anzahl von Neubauten (Sternwarte, Chemiegebäude, Physikgebäude, Maschinenlaboratorium etc.) getreten, die Zeugnis davon ablegen, dass die Eidgenossenschaft und ihre Organe der Schule stetsfort eine vor keinen Opfern zurückscheuende Sorge entgegenbringen. Es bestehen am Polytechnikum folgende Abteilungen: Architektenschule (Dauer 7 Semester), Ingenieurschule (7 Sem.), Mechanisch-technische Schule (7 Sem.), Chemisch-technische Schule mit der technischen (7 Sem.) und der pharmazeutischen Sektion (4 Sem.), Forstschule (6 Sem.), Landwirtschaftliche Schule (5 Sem.), Kulturingenieurschule (5 Sem.), Schule für Fachlehrer mit der mathematisch-physikalischen (8 Sem.), und der naturwissenschaftlichen Sektion (6 Sem.), Allgemeine philosophische und staatswirtschaftliche (Freifächer-) Abteilung, Militärwissenschaftliche Abteilung.
Der Gesamtschule steht ein Direktor und jeder einzelnen Abteilung ein «Vorstand» vor. Das Studienjahr beginnt im Oktober. Das jährliche Schulgeld beträgt 150 Fr. Das Polytechnikum zählte auf Schluss des Wintersemesters 1907-1908: 1285 reguläre Studierende (wovon 7 Damen) und 1105 Zuhöhrer, zusammen also 2390 Besucher. Von den regulären Studierenden waren 782 Schweizer und 503 Ausländer. Es gehörten dem Lehrkörper an: 65 angestellte Professoren, 41 Titularprofessoren und Privatdozenten, 75 Hilfslehrer und Assistenten. Es besteht eine Witwen- und Waisenkasse der Lehrerschaft, deren Statuten vom datieren und 1906 revidiert worden sind.
Die Schule ist mit allen notwendigen Laboratorien, Instituten und Sammlungen aufs beste ausgerüstet. Besonders erwähnt möge die Bibliothek sein, die Ende 1907 einen Bestand von 67516 Bänden aufwies. Als Annexanstalten zum Polytechnikum bestehen:
1) die eidg. Materialprüfungsanstalt, die sowohl durch Aufträge wie durch wissenschaftliche Untersuchungen ziemlich stark in Anspruch genommen wird;
2) die eidg. Prüfungsanstalt für Brennstoffe (seit Anfang 1907);
3) die eidg. Zentralanstalt für das forstliche Versuchswesen (mit einem Versuchsgarten auf dem Adlisberg und verschiedenen Versuchsflächen in den Waldungen des Landes).
Die Gesamtausgaben für das Polytechnikum im Jahr 1907 betrugen Fr. 1380000. Auf das von der Schule im Jahr 1905 gefeierte Jubiläum ihres 50 jährigen Bestandes ist eine prachtvoll ausgestattete Festschrift in 2 Quartbänden erschienen, deren erster Teil von Prof. W. Oechsli verfasst ist und den Titel trägt: Geschichte der Gründung des eidg. Polytechnikums; mit einer Uebersicht seiner Entwicklung 1855-1905.
b) Hochschulen. Von den Hochschulen (Universitäten) haben Zürich je eine theologische, staatswissenschaftliche, medizinische, zahnärztliche, veterinär-medizinische und philosophische Fakultät;
Bern je eine evangelisch-theologische, katholisch-theologische, juristische, ¶