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Vuillermet, Gemälde von Albert Anker, R. Koller, Marie Breslau, Hodler, Sandreuter, A. Welti, Bieler, Veillon, Fréd. Rouge, Steinlen); Saal Charles Gleyre mit den besten Werken dieses Malers: Minerva und die Grazien, die Sündflut, Diana im Bade, die Nubierin, die Hinrichtung Major Davels etc., dann einer Reihe Gemälde von Benj. Vautier, Alfred van Muyden, Diday, Calame, Alf. Chavannes, Girardet etc.; ein Saal Emil David mit einer grossen Zahl Gemälden dieses Künstlers (1824-1891), Originalzeichnungen von B. Vautier, Anker, van Muyden, Poppe, Bildern von F. Vallotton, Hodler, Aquarellen und Studien von Eug. Grasset, F. Bocion; eine Skulpturenhalle.
2. Das prähistorisch-archäologische Museum, von Fréd. Troyon gegründet, von A. Morel-Fatio geäufnet, wichtige Sammlungen aus prähistorischer und frühhistorischer Zeit enthaltend.
3. Das anthropologische und ethnographische Museum.
4. Das historische Museum (im 2. Stock) mit ägyptischen, griechischen, etruskischen, römischen, burgundischen, mittelalterlichen und neuzeitlichen Serien (Sättel, Zügel und Jagdgewehren Napoleons I.), Porzellan von Nyon etc.
5. Das zoologische Museum, dessen Einordnung 1909 vollendet wurde.
6. Das Museum für vergleichende Anatomie (Sammlung für den Unterricht), vier Abteilungen umfassend: allgemeine Zoologie, Systematik der Wirbellosen, vergleichende Anatomie der Wirbeltiere, Anatomie des Menschen.
7. Das geologische und paläontologische Museum mit den Sälen Ph. de la Harpe (Paläontologie), Eugène Renevier (lokale Geologie und Stratigraphie) mit den Reliefs des Matterhorns, des Simplons, der Umgebung von Münster, dem Stratarelief von Lugeon, etc. und der Gallerie des Atriums (Gesteine und Mineralien).
8. Das botanische Museum mit 2500 Mappen Pflanzen, einem allgemeinen Herbarium von 2200 Mappen und den Herbarien Schleicher, Gaudin, Muret.
9. Das kantonale Münzkabinett mit einer Sammlung von über 20000 Stücken.
10. Das oben genannte Kunstgewerbemuseum (der Gemeinde Lausanne).
In Champ de l’Air (landwirtschaftliches Institut und kantonale landwirtschaftliche Schule) ist ein landwirtschaftliches Museum untergebracht, das vor 25 Jahren von Prof. Dr. Samuel Bieler gegründet wurde. Im Jahre 1904 (25. Dezember) wurde an der «Akademie» eine Erinnerungstafel mit Medaillon von Raphael Lugeon zum Andenken an Sainte-Beuve eingeweiht, der an der Akademie zu Lausanne sein Port-Royal las; im Jahre 1907 (9. November) im Palais de Rumine (Saal der Sociétés savantes) eine Tafel mit Medaillon, ebenfalls von Raphael Lugeon, zum Andenken an Louis Agassiz;
im Jahre 1906 (17. November) das schon erwähnte Denkmal Louis Ruchonnets; 1909 eine Erinnerungstafel von Raphael Lugeon für Léon Walras, den Gründer der ökonomischen Schule, «von Lausanne» genannt.
Die Gemeindeverwaltung beschäftigt ein Personal von ungefähr 800 Angestellten und Arbeitern, die das Gemeindebudget mit Fr. 1750000 belasten. Im Jahre 1905 wurde auf Veranlassung des Syndiks B. van Muyden eine Pensionskasse für das Verwaltungspersonal und die Arbeiter geschaffen. Die Gemeinderechnungen gaben folgende Schlussergebnisse:
Jahr | Einnahmen | Ausgaben | Defizit |
---|---|---|---|
1910 (Budget) | 5153400,- | 5555350,- | 401950,- |
1909 | 5398078.51 | 5442823.85 | 44745.29 |
1908 | 4817864.08 | 5223087.85 | 405223.77 |
1907 | 4897361.40 | 5178055.76 | 280694.36 |
1906 | 4574869.45 | 4800883.23 | 226013.78 |
1905 | 4195065.55 | 4321232.79 | 126167.24 |
Die produktiven Immobilien, die der Gemeinde gehören, sind im Kataster auf Fr. 8830516, die unproduktiven, die in der Bilanz nicht aufgeführt sind, auf Fr. 10555762 geschätzt. Die aktiven Guthaben betragen Fr. 787589,30. Die Schulden der Gemeinde erreichten Ende 1909 die Summe von Fr. 48349304,84, von denen Fr. 3992359,33 dem Gaswerk, Fr. 6938359,64 dem Wasserleitungsunternehmen und Fr. 10482902,12 dem Elektrizitätswerk vorgestreckt, also Fr. 21413621,09 für industrielle Zwecke angelegt wurden.
Der Ertrag an Gemeindesteuern war folgender:
Die Katasterschätzung der auf dem Gebiet von Lausanne liegenden Immobilien betrug Ende 1909 Fr. 293244227, inbegriffen Fr. 40509778 für steuerfreie Immobilien (die der Eidgenossenschaft, dem Kanton Waadt, der Gemeinde, Spitälern etc. gehören). Der steuerbare Schätzungswert ist demnach Fr. 252734449, ihr Verkaufswert Fr. 312439260. Das Total der abgezogenen Hypothekarschulden erreichte 1909 Fr. 134106840. Die der Steuer unterworfenen Renten und Nutzniessungen machen Fr. 1008340 aus, das steuerbare Mobiliarvermögen Fr. 212378700 mit einem Steuererträgnis von Fr. 534738,36. Der Erwerb stellt eine Summe von Fr. 13313700 dar und steuert Fr. 232442,43. Die von Munizipalität Lausanne verwalteten Stiftungen haben sich im Jahre 1907 um die Fondation Daniel-Ifla Osiris (Preise für Schüler) und die Fondation Lührmann-Girardet, zu Gunsten armer Frauen, welche die Entbindungsanstalt des Kantonsspitals verlassen, vermehrt; im Jahre 1903 um die Fondation J. J. Mercier-de Molin (Konkurrenzpreise in der hohem städtischen Töchterschule).
Die Gasanstalt hat 1909 bei einem Total der Einnahmen von Fr. 2007537,44 einen Bruttoertrag von Fr. 409041,11 abgeworfen (Zinsen bezahlt). Die Produktion erreichte 6128270 m3. Die Kanalisationen haben eine Gesamtlänge von 117970,16 m. Eine neue Gasfabrik, auf 4 Mill. veranschlagt, ist in Malley, zwischen Lausanne und Renens im Bau begriffen und soll die jetzige, in Ouchy, ersetzen. Man hat mit der Aufstellung eines Gasometers von 15000 m3 begonnen, in den das Gas provisorisch von der Fabrik in Ouchy mittelst einer Rohrleitung von 50 cm Durchmesser und 3537,88 m geleitet wird. Vom Bahnhof Renens ist zur Gasfabrik in Malley ein normalspuriges Industriegeleise gelegt worden. Lausanne liefert jetzt auch an benachbarte Gemeinden Gas: Pully, Renens, Prilly, Paudex, Chavannes etc. ¶