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angelegten Gärten der Urschweiz. Von hier herrlicher Blick über Flecken, Thalebene und Berge. Gerade unter dem Kloster das bestens eingerichtete Waisen- und Armenhaus. Kloster und -kirche zu St. Karl mit wertvollen alten Glasgemälden. Seit Nov. 1904 besitzt Altdorf ein schönes neues Postgebäude an der Bahnhofstrasse; ein Schmuckkästchen von einem historischen Museum (1906 erbaut) an der Gotthardstrasse, voll wertvoller antiker Sehenswürdigkeiten. Das Kollegium Borromäum mit prächtiger Kirche (1 km vom Hauptplatz an der Abzweigung der Gotthard- und Klausenroute) mit Internat; Realschule und Gymnasium: herrliche Sammlungen.
Ausserdem gibt es eine Erziehungsanstalt für arme und verwahrloste Kinder, eröffnet 1. VI. 1887 mit 20 Kindern; wird bald erweitert, so dass für deren 100 Raum geschaffen ist. Erwähnenswert ist das Zeughaus und die Kaserne auf dem Lehn, der Fremdenspital (1437 gegründet), das Gemeindehaus mit hübschem Saal, Bureaus, Theater, Mädchensekundarschule und endlich der Kantonsspital, in den 70er Jahren des 19. Jahrh. erbaut und dotiert und dem Kanton übergeben von dem berühmten Ingenieur und Landammann K. E. Müller († 1870). Alte steinerne Brunnen mit Heiligenstatuen schmücken mehrere Plätze Altdorfs.
Neben dem Postgebäude befindet sich eine öffentliche Anlage mit Rehkolonie. Mehrere prächtige Privatgärten verschönern überdies den Flecken. Besonders zu erwähnen ist das Tellmonument vom Zürcher Bildhauer R. Kissling (1895 enthüllt) auf dem Rathausplatz, wo Tells Apfelschuss stattfand. Die in Paris gegossene 3 Meter hohe Bronzestatue (Knabe 2 m 10) stellt den Wilhelm Tell als echten Sohn der Urnerberge, als einen Mann der Freiheit, Tatkraft und Entschlossenheit, aber auch des Biedersinns und der Treuherzigkeit dar.
Das Denkmal lehnt sich an einen uralten, indes neurestaurierten Turm «Türmli», dessen südl. Seite mit einer ältern Malerei des Urner Malers Püntener geziert ist. Dieses Monument hat einer neuen Industrie gerufen, indem es als Modell zu einer Menge «Andenken an Altdorf» dient, die in Metall, Elfenbein, Alabaster, Holz (Statue und Relief) ausgeführt sind (Tellartikel und Tellkarten). Total der Häuser 400; darunter blieben vom Brande 1799 verschont und sind somit die ältesten: Der 1550 erbaute Jauch’sche Familiensitz mit dem aus dem Jahre 1566 stammenden «Schützengarten», das anno 1560 erbaute Lusser’sche Wohnhaus und einige im 17. Jahrhundert erbaute Häuser auf dem Lehn und an der Spitalgasse.
Wenigstens teilweise unversehrt blieb auch der uralte Tellenturm («Türmli» genannt) und das im 16. Jahrh. erbaute von Roll’sche Haus, jetzt kant. Ersparniskasse auf dem Rathausplatz; das obere hl. Kreuz (Grundsteinlegung 1677), Kirche und Kloster der Franziskanerinnen, das 1608 zu Attinghausen gegründet, aber 1677 nach einem Brande, der das Gebäude zu Attinghausen zerstörte, nach Altdorf verlegt wurde, und das 1437 gegründete Fremdenspital. Im Jauch’schen Hause übernachtete am der russische General Suworow, eine Marmortafel erinnert uns daran. Das in deutschem Stil erbaute Haus birgt einen alten Saal mit prachtvollem Getäfel und Büffet.
Klima.
Infolge seiner Lage am untern Ende des Reussthales ist Altdorf dem Einfluss des Föhns ausgesetzt, der ihm ein mildes, gemässigtes Klima verleiht, das der Kultur südlicher Pflanzen günstig ist: Kastanien, Magnolien, Kamelien gedeihen im Freien;
die Vegetation ist um 8 bis 10 Tage früher als in den benachbarten Orten Schwyz und Zug. Nach den von 1864-1900 gemachten Beobachtungen beträgt die mittlere jährliche Temperatur 9,3 °C.
Zwischen 1881 und 1900 war das mittlere jährliche Maximum 29,1°, das Minimum -9,9°. Der mittlere jährliche Niederschlag von 1864 bis 1893 war für Altdorf (Höhe 462 m) 1265 mm.
37jähriges Monats- und Jahresmittel der Temperaturen 1864-1900:
Altdorf | °C |
---|---|
Januar | 0.09 |
Februar | 2.02 |
März | 4.86 |
April | 9.35 |
Mai | 13.05 |
Juni | 16.26 |
Juli | 18.07 |
August | 17.29 |
September | 14.60 |
Oktober | 9.48 |
November | 4.96 |
Dezember | 0.81 |
Jahr | 9.24 |
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