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Hoh-Stollen (2484 m) läuft. Sie umfasst das Brünighaupt (2314 m), den Heidistock (2148 m), den Wandelen (2109 m) und den Stuckli (1804 m), von welchem wenig gegliederte Hänge gegen den Sarnersee absteigen. Am Fusse der gewaltigen Wand, die vom Hohstollen über das Glockhaus bis zum Rothorn sich erstreckt, dehnt sich eine von Trümmermassen erfüllte Einsenkung aus, in der der Melchsee liegt. Von der Melchseealp erhebt sich ein aus Jurakalk gebildeter Bergrücken, dessen flachere Abhänge nordwärts gerichtet sind, während er südwärts mit steilen Hängen abstürzt.
Dieselben Schichten krönen die Gipfel der Hohmatt (2495 m) und des Barglen (2670 m). Der über Frutt und dem Melchsee liegende westliche Teil ist eine von Karrenfeldern bedeckte Malmfläche und heisst darum «in den Schratten». Der über Melchseealp und Tannenalp sich erhebende Steilhang heisst Tannenband, obschon heute dort kein einziger Baum mehr vorhanden ist. Wahrscheinlich sind die Eisenschmelzen an der Erzegg und am Gummenhubel schuld am Verschwinden des Waldes, an den jener Name erinnert.
Der Gegensatz zwischen den kahlen Felsen der Schratten und den auf Oxfordschiefern liegenden, oft sumpfigen Weiden von Melchsee-Tannenalp ist sehr auffällig. Das Plateau von Melchsee-Tannenalp wird im Südosten vom Kamme der Balmeregg und der Erzegg (2176 m) begrenzt, der dasselbe vom oberen Teile des Genthales oder der Engstlenalp trennt, auf der der reizende kleine Engstlensee (1852 m) liegt. Hier beginnt die dritte Kette mit dem Graustock (2665 m), der den Jochpass (2215 m) überragt, dem Schwarzhorn (2641 m) und dem Hutstock (2680 m). Diese Gipfel krönen den gewaltigen Steilhang, der sich über dem oberen Teile des Engelbergerthales erhebt.
Nördlich vom Hutstock liegt der Juchlipass (2170 m), auf den das Nünalphorn (2387 m) und das Widderfeld (2355 m) folgen. Jenseits des Storeggpasses (1740 m) erscheint das Storegghorn (1876 m) und der Schluchiberg 2082 m), den der Grafenortgrat mit dem Arvigrat (1737 m) verbindet. Nach der Einsenkung von Aecherliboden (1405 m) erhebt sich das als prachtvoller Aussichtspunkt berühmte Stanserhorn (1901 m), dessen Abhänge von vielen Runsen durchfurcht sind und an dessen NW.-Fuss sich eine mächtige, ganz von Wäldern bedeckte Bergsturzmasse ausbreitet.
Die Abhänge des Stanserhorns senken sich im Nordosten gegen den untern Teil des Engelbergerthales, im Norden gegen die Ebene von Stans, im Nordwesten gegen das Ennetmoos und das Drachenried. Diese Einsenkung, die wahrscheinlich einen alten Lauf der Melchtaleraa darstellt, wird in ihrem obern Teil durch den grossen Bergsturz des Kernserwaldes abgedämmt, der aus der Gegend zwischen dem Arvigrat und dem Stanserhorn niedergegangen ist und deren Stirnpartie wahrscheinlich über den Kamm des Muetterschwanderberges hinausgebrandet ist und die Alpnacherbucht teilweise ausgefüllt hat.
Diese Ausfüllung ist jedoch gegenwärtig vollständig überdeckt von den Alluvionen der Ebene von Alpnach, die einerseits von der Grossen Schliere, anderseits von der Melchaa abgelagert worden sind und zwischen dem Sarnersee und der Alpnacherbucht einen Niveauunterschied von 31 m erzeugt haben. Der niedrige Grat des Muetterschwanderberges und des Rotzberges (862 und 670 m) erstreckt sich von Sarnen bis zur Ebene von Stans, jenseits welcher sich ihre natürliche Verlängerung, der Bürgenstock (1132 m), erhebt, dessen nordwestliche Hälfte indessen die Fortsetzung der Pilatuskette ist.
Dieser Berg entsteht tatsächlich dadurch, dass jene beiden Kämme sich in der Längsrichtung aneinanderschmiegen. Die Einsenkung von Obbürgen ist das stark verschmälerte Aequivalent des Multen-Thales Sarnen-Alpnach. Die im Süden an die Kette des Hutstock sich anschliessende Gadmenflüh Titliskette wird mit Recht nicht mehr zur Aagruppe gerechnet, da sie bereits zur Sedimentdecke des Aarmassivs gehört und daher als ein Glied der Dammagruppe angesehen werden muss.

Die zweite Abteilung der Aagruppe hat die Gestalt eines Vierecks, das vom Engelbergerthal, dem Surenenpass (2305 m) und dem Waldnachthal, dem Reussthal unterhalb Altdorf und dem Urnersee, dem mittleren Teil des Vierwaldstättersees und der Ebene von Buochs-Stans eingerahmt wird. Das Thal von Engelberg, das am Fuss des Grossen Spannort (3202 m) und des Schlossberges (3133 m) seinen Anfang nimmt, durchschneidet die Aagruppe ihrer ganzen Breite nach. Die viereckige Gebirgsmasse, die durch diese tiefe Thalfurche abgeschnitten wird, gliedert sich nach der Gipfelhöhe in drei Gebiete von sehr verschiedenem Aussehen. Die erste Gruppe ¶