Liesberg, Röschenz, Wahlen, Blauen, Nenzlingen, Dittingen, Brislach. Das Wappen der Freiherren von Ramstein war schwarz mit zwei
silbernen, in schiefem Kreuz stehenden, mit Lilien verzierten Stäben. Vergl. Abbé A. Daucourt, Histoire des châteaux.
(Kt. St. Gallen,
Bez. Unter Rheinthal, Gem. Au). 474 m. Häusergruppe mit Kapelle und den Ruinen einer
alten Burg auf einer kleinen Terrasse des Meldeggberges, in einer Schlinge der neuen Strasse von Au nach Walzenhausen; 2 km
w. der Station Au der Linie Sargans-Rorschach. 3 Häuser, 10 kathol. und reform. Ew. Kirchgemeinde Au. Viehzucht, Obst-, Wein-
und Gemüsebau. Stickerei. Die ehemalige Herrschaft Zwingenstein erstreckte sich über Au, Widnau, Haslach
und Schmitten.
Das Schloss war die Wiege und der Sitz der Edlen von Zwingenstein, von denen mehrere in der Geschichte dieser Gegend eine
Rolle gespielt haben, wie Eberhard von Zwingenstein im Jahre 1299, J. von Zwingenstein anno 1306. Dieser letztere, oder
sein gleichnamiger Sohn, verkaufte 1335 die Hälfte seiner bei Berg gelegenen Güter an den Spital zu St. Gallen.
Beim
Beginn des Appenzellerkrieges (1403) wurde die Burg von den Appenzellern erstürmt, die sie gegen einen Lebenszins ihrem
Anführer Rudolf von Werdenberg als Eigentum übergaben. Dieser schlug da seinen Wohnsitz auf, verpfändete die Burg aber
bald an Hans Sidler von St. Gallen.
Infolge von Zwistigkeiten zerstörten sie die Appenzeller 1447. Sie blieb Ruine
und gelangte mit der Herrschaft an Appenzell.
Nach dem Klostersturm zu Rorschach (1489) nahmen die Eidgenossen diese in Besitz und teilten
sie der Landvogtei Rheinthal zu.
(Kt. St. Gallen,
Bez. Werdenberg).
1800-1700 m. Felsen im S. der Matschülalp, bei den Quellen des Tobelbachs, am Wege, der von Sevelen auf
den Alvier führt.
1050 m. Geburtshaus des Reformators Zwingli
im Weiler Lisighaus, 10 Minuten w. vom Dorfe Wildhaus, in einer Wiese nahe an der Strasse nach Alt St. Johann. Der Zwingliverein
zu Wildhaus hat dieses Häuschen erworben, dessen Æusseres, durch die Jahrhunderte stark mitgenommen, absichtlich in seiner
alten Einfachheit belassen wurde.
Das Innere ist äusserst interessant. Im Erdgeschoss enthält ein sehr
niedriges Zimmer, dessen Wände mit den Bildnissen Zwinglis und anderer hervorragender Männer seiner Zeit geschmückt sind,
einen alten Ofen, einen Tisch, eine Bank und ein Pult mit einem Buche, in das die Besucher ihre Namen eintragen.
Eine enge
Treppe führt aus diesem Zimmer in den obern Stock, der 3 kleine ineinander gehende Schlafzimmer, eine primitive Küche und
eine Vorratskammer umfasst.
Neben dem Hause Zwinglis, der Zwinglishütte, steht das evangelische Schulhaus von Lisighaus;
ein Schulzimmer desselben ist für die Handwerkerschule der Gemeinde bestimmt, die im Jahre 1876 unter dem
Namen Zwinglianeum zu Ehren des berühmten Reformators gegründet wurde.
976 m. Gemeindeabteilung und Weiler, rechts vom Ausgang des Rosenlauithals,
etwa 400 m über dem Haslithal. 6 Häuser, 29 reform. Ew. Kirchgemeinde Meiringen.
Hôtelindustrie, Alpwirtschaft.
Von Meiringen
aus in 1½ Stunden auf dem Wege erreichbar, der auf die Grosse Scheidegg führt.
Eine Fahrstrasse führt
nach Zwirgi und bis zu den Gasthöfen von Rosenlaui und Schwarzwald.
(Kt. Wallis,
Bez. Visp).
3272 m. Uebergang zwischen dem Weissmies (4031 m) und dem Portjengrat oder
Pizzo d'Andolla (3660 m).
Er verbindet Saas Grund oder genauer Almagell im Saasthale mit Gondo im untersten Teile des Zwischbergenthales
oder des Val Vaira und erfordert 8-9 Stunden. Er bietet keinerlei
Schwierigkeiten und wurde schon vor alter Zeit benutzt.
Es wird behauptet, früher sei man sogar mit Vieh hinübergefahren.
(französisch Val de Gondo, italienisch Valle Vaira, nicht Varia) (Kt. Wallis,
Bez. Brig).
2700-801 m. Ein Thal von 15 km
Länge, dessen Hauptrichtung von SW. nach NO. geht und das im SO. an die italienische-schweizerische Grenze stösst. Es wird
in seinem obern Teile von Portjengrat (3660 m), der es vom schweizerischen Saasthal und vom italienischen
Antronathal trennt, sowie vom Thälihorn (3485 m), der es vom Laquinthal trennt, umschlossen. Der Gemeinalpgletscher, der seinen
obersten Teil bedeckt, endigt mit einem hohen Absatz, von dem man über den Zwischbergenpass (3272 m) nach Almagell
gelangt.
Man kann auch über den Passo d'Andolla (2425 m) und über den von Busin (2501 m) Antronapiana erreichen, während weiter
unten, d. h. mehr im O. der Passo di Pontimia ins Bognancothal hinüberleitet. Der mittlere Teil des Thales ist zwischen den
Hängen des Balmhorns (2385 m) und dem Monte Stracingo (2724 m) eingeengt; dann kommt man auf eine Art
unterer Absatz, wo sich, in 1683 m, Weiler und Kapelle auf einer kleinen Ebene befinden. Von da an verengt sich das Thal wieder
zwischen bewaldeten Abhängen und mündet gegen die Diveria, in welche der Zwischbergenbach durch eine enge Schlucht stürzt.
Etwa 100 Einwohner leben in diesem Thale, zu Biel, Säge und Zwischbergen. Am Eingang ins Zwischbergenthal,
etwa 1 Stunde jenseits Gondo, am rechten Ufer, befinden sich die ehemals berühmten Goldminen von Gondo, die sicher nicht ohne
Bezug auf das etwas mysteriöse Vermögen des bekannten Wallisers Kaspar Stockalper (17. Jahrhundert) waren. Um 1890 versuchte
eine Finanzgesellschaft unter der Firma «Mines d'or d'Helvétie» umsonst, dieses Werk wieder zum Leben zu bringen.
Uebrigens waren noch gegen den Anfang des verflossenen Jahrhunderts hier Pochwerke und Einrichtungen für die Verarbeitung
der Erze; allein der Ertrag sank und warf dem Staate nur noch eine jährliche Gebühr von Fr. 135 ab.
Das Thal wird nur von einem Saumpfade durchzogen, von dem sich die beiden begangensten Fusswege bei Zwischbergen abzweigen:
der eine zieht sich links hinauf und erreicht Gsteig über die Furgge;
der andere geht durch das Val de Possetta und gelangt
über den Muncherapass nach Domodossola.
Der Wildbach, der das Thal bewässert, heisst der Zwischbergenbach;
er entspringt am Gemeinalpgletscher und ergiesst sich nach einem 13 km langen Lauf bei Gondo in die Diveria.
1600-900 m. Gemeindeabteilung, welche die zerstreuten Häuser auf den Höhen
umfasst, die sich zwischen dem Æussern und Innern Mühlebach und dem Schächenbach hinziehen.
Fast jedes
Haus hat seinen besondern Namen.
Zusammen mit Getschwiler: 35 Häuser, 185 kathol. Ew. Kirchgemeinde Spiringen.
1694-500 m. Alpweide am rechten Abhang des Engstligenthales, zwischen zwei
Wildbächen, von denen einer, der Marchgraben, die Grenze zwischen den beiden Gemeinden Frutigen und Adelboden
bildet, im NO. dieses letztern Dorfes.
(Kt. Bern,
Amtsbez. und Gem. Frutigen).
1230 m. Weiler auf einem schmalen Felsgrat der Niesenkette, an dessen Fuss zwei Wildbäche
dahinfliessen. Dieser Weiler gehört zur Gemeindeabteilung Ausserspissen. 5 Häuser, 11 reform. Ew. Kirchgemeinde
Frutigen. Alpwirtschaft.