Die in den Burgunderkriegen erworbene Beute wurde zum Teil für diese Erwerbungen, zum Teil für Bauten
verwandt. Dem Kloster
Frauenthal wurde 1386 das Bürgerrecht erteilt, wodurch es gewissermassen unter die Oberhoheit der Stadt
Zug kam. Zur Zeit der Reformation geriet es in Verfall und wurde 1528 von der Aebtissin an Zug
abgetreten. Diese liess es durch
einen Kastenvogt verwalten. 1803 ging die Kastvogtei an den Kanton Zug
über.
All diese Vorteile vermehrten den schon überwiegenden
Einfluss der Stadt beträchtlich; doch vermochten die Landgemeinden durch ihre Zähigkeit wenigstens ihre politische Selbständigkeit
zu bewahren.
(Kt. Zug).
1169 m. Westliche Abzweigung des
Rossberges, die sich in die Gemeinden Unter
Aegeri,
Walchwil, Zug
und
Baar erstreckt.
Es ist ein langer,
von S. nach N. gerichteter Bergrücken, der im W. zum
Zugersee abfällt und im N. unmerklich
sich in die
BaarerEbene verflacht, wo er an der
Lorze endigt, deren
Schlucht er bilden hilft.
Die höchsten Punkte dieses
Berges
sind: im S., auf der Walchwilerallmend, der Grossmattstollen (1169 m) und der Kleinstollen (1097 m);
ferner, gegen die Mitte
hin, der mit
Wald bedeckte Hünggi (1037 m) und die
Hochwacht (992 m), ein schöner Aussichtspunkt.
Von
der Sternehöhe im
Grüt (708 m) senkt sich der Berg rasch bis ins Thal (570-540 m) bei den Hügeln des
Thalackers, und von
da in die
Ebene, in der Nähe von
Inwil und der
BaarerSpinnerei.
auch trägt er zahlreiche, ziemlich ausgedehnte Torffelder.
Schöner Aussichtspunkt. Er ist von
Zug
aus auf einer schönen Fahrstrasse und mittels einer elektrischen Drahtseilbahn leicht zu erreichen und wird auch häufig
besucht.
(KantoneSchwyz,
Luzern
und Zug).
416,72 m. Der Zugersee gehört zu der Reihe der zisalpinen Randseen und liegt im Gebiete der
Molasse-Antiklinale, die sich in der Richtung SW.-NO. parallel zu den
Alpen durch die ganze
Schweiz hindurchzieht.
Im S. erhebt sich die
Rigi, im Osten der
Rossberg und derZugerberg. Am Westufer springen zwei Halbinseln
vor,
Kiemen und
Kirchberg von
Risch, letzterer die Fortsetzung des
Rooterberges bildend. Zwischen beiden liegen die sumpfigen
Riedwiesen von Böschenrot. Das Nordwest- und Nordufer, von
Buonas bis
Cham, und von hier bis gegen Zug
hin, werden ebenfalls gebildet
durch breite Gürtel von
Riedwiesen und Verlandungszonen.
Der
Kiemen bedingt eine Einschnürung des Zugersees, der hier bloss 800 m breit ist. Dadurch wird derselbe in zwei deutlich
von einander geschiedene Becken getrennt. Der
Obersee zwischen
Walchwil und
Immensee 3,5 km breit, zeichnet sich aus durch die
sehr steilen, z. T. felsigen Ufer. Die grösste
Tiefe desSees überhaupt, 198 m, liegt ungefähr im Schnittpunkt
der Verbindungslinien
Walchwil-Immensee und Kiemenspitze-Arth.
Der
Untersee hat meist flache Ufer, namentlich
im W. und N. Seine
Sohle steigt von der Kimenenge aus nordwärts allmählich
an; zugleich nimmt auch seine Breite (bis auf 4,5 km) immer mehr zu.
Ausser der
«Eiola», dem höchsten Punkt eines vom Ostufer aus in den
See hinausragenden Nagelfluhrückens,
hat der Zugersee keine Inseln zu verzeichnen; auch diese ist nur wenige m2 gross.
Das Niveau des Zugersees ist im Gegensatz zu andern Schweizer
Seen nur geringen Veränderungen unterworfen. Die mittleren
Sommermaxima und Winterminima des Pegelstandes betrugen seit Aufnahme der regelmässigen Beobachtungen
im Jahre 1867 8 cm über, bezw. 8 cm unter dem mittleren Pegelstand von 416,72 m ü. Meer. Doch sind auch stärkere Schwankungen
nicht ausgeschlossen. Der niedrigste Wasserstand mit 0,42 m unter dem mittleren Niveau wurde im Anfang des Jahres 1891 konstatiert,
der höchste mit 87 cm über dem Mittel im Sommer 1897. Der
Grund für diese verhältnismässig geringen
Schwankungen ist in den einzig dastehenden Zu- und Abflussverhältnissen zu suchen.
Der Siegfriedatlas verzeichnet etwa 70 grössere und kleinere Zuflüsse des Zugersees, die aber meistens nur ganz unbedeutend
sind. Der Hauptzufluss ist die
Lorze, die, aus dem
Aegerisee kommend, in weitem
Bogen die Stadt
Zug umfliesst
und zwei km vom Abfluss entfernt, am Nordufer den Zugersee erreicht. Sie verlässt den
See bei
Cham. Ihr Abfluss wird durch
Schleusen, die im Dienste von Fabrikbetrieben stehen, geregelt und wendet sich durch das postglazial gebildete Thal der
Reuss
zu, die sie 2 km nw. von
Maschwanden erreicht. Der Lotenbach entwässert den südlichen
Zugerberg und mündet
in die Kiemenenge. In steilen Furchen fallen die 10 km lange
Rigiaa und der
Ghürschbach von der
Rigi hernieder in den
Obersee,
die erstere bei
Arth, die letztere 2 km sö. von
Immensee.
Der Zugersee bedeckt ein Areal von 38,236 km2; sein gesamtes Einzugsgebiet beträgt 246,278 km2.
Geologie. Ueber die Entstehung des Zugersees, wie überhaupt über die Entstehung der alpinen Randseen sind die Akten noch
nicht abgeschlossen. Frey, der Richtung Penck und Brückner angehörend, hält für sicher, dass ein Arm des Reussgletschers
von
Brunnen her überLowerz den Nagelfluhrücken zwischen
Rigi und
Rossberg (jetzt durch den
Bergsturz von 1806 zugedeckt)
überstiegen habe, um die tiefe Höhlung des südlichen Beckens auszuschleifen. Dann wäre der
Gletscher, sich immer mehr
ausbreitend, nach N. hin angestiegen, um so das nördliche Becken auszuhöhlen.
Im Gegensatz zu dieser Annahme steht diejenige vonHeim, der die Entstehung der Alpenseen als Folge einer
Einsenkung der
Alpen nach ihrer Aufstauung und einer Ueberflutung der dadurch entstandenen
Thäler darstellt, während gleichzeitig
auch viele Flüsse eine andere Richtung erhalten haben, wodurch das Zugerseethal seines Flusses, der
Reuss, beraubt worden
wäre.
Nach der Bildung der Hohlform und nach Rückzug der
Gletscher hat die
Lorze das Becken angefüllt. Das
Niveau des so entstandenen
Sees lag unmittelbar nach seiner Entstehung bedeutend höher als heute, wie Ablagerungen von Seekreide
in der Nähe von
Baar beweisen. Nach und nach sägte sich der Abfluss in dem nicht sehr widerstandsfähigen Gestein ein, und
so wurde
der See auf sein heutiges Niveau herabgesetzt. Aber auch andere Faktoren wirkten und wirken noch
heute an der Verkleinerung des Seebeckens mit, namentlich von N. her. Dies sind die verlandende Wirkung der Schilfrohrbestände
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