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83 Häuser, 841 Ew. Viehzucht, Milchwirtschaft, Obstbau, Baumwollspinnerei, Giesserei und mechanische Werkstätten.
Vindonissa. Lange vor dem römischen Zeitalter hatte der Ort, auf dem sich später Vindonissa erhob, andere Wohnsitze getragen; schon in dieser frühen Epoche waren die Bewohner dieser Gegend sich der strategischen Wichtigkeit dieses Ortes bewusst. Flechtwerkabdrücke von Hüttenwänden (aus Weidenruten) und andere Funde zeugen von der Anwesenheit von Wohnstätten, welche vielleicht dem Steinzeitalter angehören. Dieses Alter ist vertreten durch Steinbeile, Messer, Lanzenspitzen, wie auch durch Schleif- und Schleudersteine; man trifft auch Hängeschmuck aus Stein und Zähne von Tieren. Die Ueberreste aus dem Bronzezeitalter bestehen aus Messern, Beilen, Meiseln aus Bronze, Nadeln, Agraffen, Sicheln, Schwertern etc. Die Eisenzeit ist vertreten durch einen Grabfund, eine Statuette des gallischen Merkur und mehrere gallische Münzen. Diese Fund stützen die von mehreren Autoren bestrittene Ansicht, das Vindonissa eine der 12 Stadte (oppida) war, welche die Helvetier (58 v. Chr.) vor ihrer Abreise nach Gallien verbrannen.
Nach d'Arbois de Jubainville ist der Name Vindonissa von dem gallo-römischen Eigennamen Vindonius abzuleiten. Zur Zeit der Römer war Vindonissa das Standlager einer Legion, zuerst der XXI., später der XI. Legion. Die XIII. Legion hat vielleicht vorübergehend ebenfalls dort stationiert. Sicher sind nachgewiesen die III. spanische, die VI. und VII. rätische und die XXVI. italische Kohorte. Das römische Kastell befand sich auf der «Breite», wo man die Reste der Nordmauer am steil zur Aare abfallenden Ufer entdeckte.
Diese Mauer war in der Mitte durchbrochen von einem von zwei Türmen beschützten Tor. Beim westlichen Turm kamen grosse Stützmauern zum Vorschein und dahinter lagen zahlreiche kasernenartige Gebäude. Dem gemauerten Kastell ging ein solches von Holz und Erde voran, wie durch die aufgefundenen Palissaden wahrscheinlich gemacht wurde. Rechts von dem östl. Schutzturm fand man zwei Reihen im Bogen angeordneter Palissaden, welche 4 bis 5 m von einander entfernt waren.
Die Balken, welche diese Palissaden bildeten, waren viereckig und je 0,5 m von einander entfernt. Die Löcher, in welchen sie steckten, bestehen alle heute noch in bestem Zustande, aber mit der Zeit ist das Holz in Staub zerfallen und hat die Löcher ausgefüllt. Man hat vor kurzem diese Palissaden wieder errichtet, und das beistehende Bild gibt eine genaue Ansicht der früher bestehenden Verhältnisse. Das alte Lager von Vindonissa war zur römischen Zeit vollständig von solchen Palissaden umgeben. Man ist nicht mehr der Meinung, dass früher ein durch ein Steintor ersetztes Holztor bestand; wahrscheinlich bestanden für das Tor ¶