Räzli-, Tierberg- und
Weisshorngletscher, die ihre
Wasser durch den
Lämmernbach in die
Kander, durch den Trubelnbach und
Iffigenbach
in die
Simme und durch die
Zesse und die Derzence in die
Rhone liefern. Inmitten dieses Massivs nun erhebt sich in einer Länge
von 3 km der
Grat, der eigentlichWildstrubel heisst und von SW. nach NO. die Gipfel Weststrubel oder Südstrubel
(3251 m), den Mittelgipfel (3248 m), den Ostgipfel (3210 m), das
Strubeljoch (etwa 3130 m) und den
Grossstrubel (3253 m) trägt.
Nach den Beobachtungen eines österreichischen Alpinisten soll der mit 3253 m kotierte Punkt in Wirklichkeit etwas niedriger
sein als der mit 3248 m bezeichnete, wonach der Westgipfel tatsächlich der höchste Punkt dieses
Grates
und damit des ganzen Massivs wäre. Den Namen
Wildstrubel erhielt die Kette wahrscheinlich von den Bewohnern der
Lenk, von
wo aus man die düstern Felsabstürze dieses
Berges sieht. Doch nennt ihn einer der ältesten Geographen,
Schöpf (1577), Rätzliberg oder Rätlisberg.
Bodmer gab 1716 dieser Kette den Namen Yfisberg und erwähnt den
Lämmerngletscher.
Gruner spricht 1760 von diesem
Berge, er
heisse der
«Wilde Strubel», «Grosse Strubel» oder einfach «Strubel»
oder «Breiteis». Im Jahre 1805 führt Ebel diesen Berg als den
«Wilden Strubel» an. Man besteigt meistens
den Westgipfel, entweder in 2 St. von den
Wildstrubelhütten oder in 5 St. von der
Engstligenalp oder endlich in 6½ Stunden
von den Siebenbrunnen;
doch ziehen diejenigen, welche die Besteigung von
Adelboden über die
Engstligenalp unternehmen, gewöhnlich
den
Grossstrubel vor, weil er näher und von dieser Gegend aus sichtbar ist;
er erfordert 5½ Stunden
Aufstieg von der
Engstligenalp über den Ammertenpass;
die, welche von der
Gemmi kommen, bezwingen ihn auch manchmal in 4½
Stunden.
Die Rundsicht von da oben ist grossartig, hauptsächlich auf die Gruppen des
Balmhorns, des
Doldenhorns und des
Bietschhorns;
die
WalliserAlpen liegen in ihrer ganzen Ausdehnung vor dem bewundernden Auge. Ein vom Ingenieur E. Stockalper,
in
Sitten ausgearbeitetes Projekt bezweckte, unter dem Wildstrubelmassiv einen
Tunnel von nur 12,5 km Länge zu bohren, der
auf der
N.-Seite bei
Oberried in 1110 m, auf der
S.-Seite in 1103 m in den Berg eingetreten wäre, also nahezu 150 m tiefer
als der nun in Angriff genommene Lötschbergtunnel, ohne dass er eine grössere Länge erhalten hätte.
Dieses in jeder Hinsicht günstige Projekt, mit Zufahrtslinien, die leicht zu erstellen und vor Lawinen sicher gewesen wären,
wurde später durch den Ingenieur Beyeler vervollständigt, der zum Wildstrubeltunnel noch einen
Tunnel unter demStockhorn
durch beifügte, wodurch Bern
direkt mit
Zweisimmen verbunden und die Gürbethalbahn zu einer Hauptlinie erhoben worden wäre.
Allein der Lötschberg siegte. Vergl. Hochgebirgsführer durch dieBernerAlpen. Bern
1907. Für die Geologie siehe den Artikel
Wildhorn Gruppe.
Dieser sehr häufig vorkommende Name findet sich bald allein unter den verschiedenen Formen Wil,
Wila, Weil,
Wiler,
Wile,
Wili, bald in Verbindung mit Personennamen oder Adjektiven, die die Lage des
Ortes bezeichnen;
es
stammt vom spätlateinischen villaMeierhof, Bauernhof.
(Kt. Appenzell
A. R.,Hinterland, Gem. Stein).
750 m. Gruppe von 9 vereinzelten
Häusern, 1 km w.
Stein; 3,5 km s. der Station
Bruggen
der Linie St. Gallen-Winterthur. 39 reform. Ew. Kirchgemeinde
Stein. Milchwirtschaft, Stickerei und Weberei. In der Nähe
sieht man das Saugrohr, das das
Wasser der
Sitter für das Elektrizitätswerk
Kubel in den
Stollen leitet.