gesehen werden. Als Ausnahme sei die Stadt
Morges am
Genfersee genannt, von der her das Weisshorn in der Richtung über den
Pas de Cheville sichtbar ist. Die Besteigung des
Weisshorns bildet für den erfahrnen und geübten Alpinisten eine der schönsten
und interessantesten Hochtouren in den
Alpen. Sie erfolgt vonRanda her über die SO.-Flanke und SW.-Grat,
über den
N.-Grat und besonders über den O.-Grat, welch letztere
Route vom Erstersteiger, Prof. John
Tyndall, am begangen
wurde und heute noch am häufigsten gewählt wird. Man rechnet 4 Stunden von
Randa zur
Weisshornhütte und 6 Stunden von da
bis zum Gipfel; Aufstieg von
Zinal her in ebenfalls 10 Stunden über den Mominggletscher und die in fürchterlichen
Wänden abstürzende W.-Flanke, an der die Führer von
Zinal etwa 800 m Seil angebracht haben.
(Arosa)(Kt. Graubünden,
Bez. Plessur).
2655 m. Vielbesuchter Aussichtsberg in der Rothorngruppe des Plessurgebirges; 2,3 km nw.Arosa.
Seine Kette zweigt vom
Parpaner Weisshorn (2781 m) ab und zieht über das
Hörnli (2497 m) und
Plattenhorn (2560 m) in NO.-Richtung
hin, die Grenzscheide zwischen dem Thälchen der
Urdenalp und
Arosa bildend. Nach NO. setzt sich der breite kahle
Grat noch
eine Strecke weit fort und sendet einen Steilabsturz zur
Churer Alp hinab, während sich weiter ost- und
südostwärts die grüne
Höhe des
Brüggerhorns (2451 m) anschliesst. 800 m sw. vom Weisshorngipfel leitet der lohnende, botanisch
und geologisch hochinteressante Carmennapass (2377 m) von
Tschiertschen nach
Arosa hinüber.
Das Arosa Weisshorn, eine gerundete Bergform, die sich auf breitem Fuss erhebt, zeigt nach W. und NW.
steile Felsabstürze und darunter steile
Halden, während die östl. und südöstl. Abdachung sanfter geneigt erscheinen.
Ersteigung sehr leicht und sehr häufig ausgeführt, von
Arosa aus in 2½-3 Stunden, von
Chur über
Tschiertschen (1351 m) und
den Carmennapass in 7 Stunden. Die prächtige Aussicht zeigt das
Schanfigg,
Chur, die Berninagruppe, den
Monte della Disgrazia, die
Bergünerstöcke,
Piz Kesch,
Piz Vadret,
Schwarzhorn und den
Piz Linard, die
Schnee- und Gletscherfelder
der
Silvrettagruppe,
Piz Buin, Hochwangkette,
Rätikon mit der
Scesaplana,
Säntis und
Churfirsten, die ganze
Tödi- und einen Teil
der Adulakette, einige Gipfel der
BernerAlpen und das
Walliser Weisshorn (Panorama von J. Weber). Von Alpenpflanzen
des
Weisshorns mögen Dianthus glacialis, Gentiana brachyphylla, Gagea Liottardi, Ranunculus pyrenaeus, Achillea moschata,Senecio carniolicus und die gelbe Abart der
Violacalcarata erwähnt sein.
Der geologische Aufbau des Bergstockes ist ausserordentlich kompliziert. Am meisten treten am Weisshorn Triasdolomit (Hauptdolomit),
Liaskalk und -schiefer auf, neben welchen noch Buntsandstein, Rät, Radiolarienhornsteine des Oberjura
(Malm), kristallines Gestein und
Serpentin zu erwähnen sind. Tektonisch handelt es sich
hier um wiederholte Schuppenbildung
durch zerdrückte Falten, Schichteneinklemmungen und -abschürfungen der Gesteinskomplexe.
(Flüela)(Kt. Graubünden,
Bez. Ober
Landquart). 3088 m. Gipfel im Silvrettamassiv, 2 km nö. über der
seengeschmückten Flüelapasshöhe (2389 m). Der stark zerrissene
Grat des
FlüelaWeisshorns biegt gegen die Flüelaseite hin
zuerst nach S., dann nach SW. ab und zeigt hier auf bedeutender Breite felsige Abstufung. Im NW. und W. hängen zwei kleine
Gletscherfelder herab und breitet sich viel
Schutt aus, während nach N. der
Grat sich in zwei weit auseinander
gehende Aeste spaltet, zwischen denen der ansehnliche Jörigletscher liegt. Im SO. des Gipfels nimmt das Kehrenthäli seinen
Ursprung, das sich kurz oberhalb des
Wegerhauses der Flüelastrasse (2177 m) zum
Süs zustrebenden Passthalbach öffnet.
Das Flüela Weisshorn wird von der Passhöhe aus meist über
Schutt und Geröll in etwa 3 Stunden erstiegen.
Die Aussicht ist lohnend und für die Gegenden der Silvretta- und
Albulagruppe berühmt, doch weist das
Schwarzhorn südl.
vom
Flüelapass eine unvergleichlich grössere Besuchsfrequenz auf. Der Abstieg über den Jörigletscher zu den in grotesker
Landschaft gebetteten
Jöriseen, nach der Vereinaklubhütte undKlosters ist von höchstem Interesse. Die
Gegend des
FlüelaWeisshorns ist die berüchtigste Lawinengegend am
Flüelapass.
Von seinen Hängen schlagen die Schneemassen in ihren verderblichen
Zügen zwischen der Passhöhe und dem
Wegerhaus oft über
die Poststrasse an den Südhang herauf; zahlreiche Verluste an Menschenleben und Zugpferden in älterer und neuester Zeit
sind der Gefährlichkeit dieser Region zuzuschreiben. Der Name Weisshorn bezieht sich weniger auf die Gletscherbedeckung
als auf die ausgedehnten Schutthalden des Berggebietes das sich fast ganz aus Flüelagneis (Augengneis) zusammensetzt und
nur untergeordnet Glimmerschieferlagen (z. B. in der Nähe der
Wegerhütte) aufweist.
(Parpaner)(Kt. Graubünden,
Bez. Plessur).
2828 m. Gipfel in der Rothornkette des Plessurgebirges, 3 km ö. vom
Dorf
Parpan und von hier und
Churwalden aus gesehen als helle zackige Kalk- und Dolomitwand zwischen den dunkeln, aus andern
Gesteinen aufgebauten Gipfeln des
Parpaner Rothorns (2870 m) und
Schwarzhorns (2690 m) aufragend. Das
Urdenfürkli (2594 m)
leitet zwischen
Parpaner Weiss- und Rothorn nach
Arosa hinüber. Südl. des
Parpaner Weisshorns liegt in
einer engen, wilden, schuttigen Gebirgsmulde das Gredigsälpli als nordwestl. Abzweigung des obersten Teiles des Plessurthals
von
Arosa; auch hier gibt es einen Uebergang nach der
Lenzerheide und
Parpan (2622 m). Das Weisshorn wird von
Parpan und
Arosa
her über das
Urdenfürkli oder aus dem obersten, seengeschmückten Plessurthal von
Arosa durch Gredigsälpli
über den Passeinschnitt 2622 m erstiegen. In den Felsenspalten der
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