689 m. Gemeindeabteilung und
Weiler auf einer welligen, mit Moräne bedeckten Terrasse
über dem S.-Ufer des
Walensees, 800 m südwestl. der Station
Mühlehorn der Linie
Zürich-Chur.
Nördl. der Terrasse steigt
die Kerenzerbergstrasse von
Obstalden nach
Mühlehorn hinunter. 26 zerstreute Wohnhäuser, 117 reform. Ew. Kirchgemeinde
Obstalden.
Wiesenbau und Viehzucht. An dem felsigen Steilhang, mit dem die Terrasse im O. gegen das
Tobel des
Merenbachs
abstürzt, befinden sich die sog. «Fuchsfallen», kleine
Höhlen, die aus der Malm-Dislokationsbreccie herausgewittert sind.
(Kt. St. Gallen,
Bez. Sargans).
2354 m. Bergkamm mit mehreren wenig hervortretenden Erhebungen in der Kette zwischen
dem
Weisstannenthal und dem Schilzbachthal, 3 km nordwestl. vom Dorf
Weisstannen. Besteht aus Verrucanoschiefern, die auf eozänem
Flysch aufruhen und fällt mit steilen, oben felsigen, tiefer unten begrasten Hängen nach SW. gegen das Thal der Lauialp,
nach O. gegen dasjenige der Alp Galans ab.
(Kt. Glarus
undSt. Gallen).
423 m. Der Walensee ist der östlichste unter den nordalpinen Randseen der
Schweiz.
Der Name bedeutet
See derWalen oder Wälschen (= Rätoromanen). In Urkunden des 9. Jahrhunderts lacus rivanus geheissen, nach
Riva = «Ufer,
Stad, Landungsplatz», dem damaligen Namen für die Siedelung am obern Ende des
Sees (vergl.
den Art.
Walenstadt).
Lage und Dimensionen. Der Walensee erfüllt den westl. Abschnitt des merkwürdigen
Thales, das bei
Sargans vom
Rheinthal abzweigt
und sich bei
Weesen mit dem
Linth-Zürichseethal vereinigt. Sein N.-Ufer wird durch die Churfirstenkette, sein S.-Ufer durch
die Abdachungen der
Schild-Mürtschenstockkette und der
Magereu-Spitzmeilenkette gebildet. Seine Länge beträgt 15,6
km, seine grösste Breite 2 km. Mit einer Oberfläche von 23,27 km2, wovon etwa 4/5 dem Kanton St. Gallen
und 1/5 dem Kanton Glarus
angehören, nimmt
er unter den Schweizerseen hinsichtlich der Grösse den 13.
Rang ein. Die Meereshöhe seines Wasserspiegels ist 423 m, diejenige
seines tiefsten Punktes 272 m, so dass seine grösste
Tiefe 151 m misst. Alle andern alpinen Randseen
der
Schweiz, ausgenommen der
Zürichsee, übertreffen ihn an
Tiefe. Seine mittlere
Tiefe wird auf 103 m, sein Volumen auf 2,49
km3 berechnet.
Ufer. Die beiden Seeufer bieten einen auffällig verschiedenen Anblick dar. Im N. steigt die Churfirstenkette mit
schroffen
Wänden direkt aus den Fluten empor; sie ist auf der ganzen Länge zwischen
Weesen und
Walenstadt nirgends durch einen
Thaleinschnitt unterbrochen und umgürtet so wie eine zusammenhängende gewaltige
Mauer die ganze
N.-Seite des
Sees (siehe die
Ansicht beim Artikel:
Thurgruppe). Ein flacher Ufersaum ist höchstens an den wenigenStellen vorhanden,
wo
kleine Bachschuttkegel sich in den
See hinaus gebaut haben; fast überall sonst bespült
der See direkt die kahlen grauen
Jura- und Kreidekalkwände.
Auch das S.-Ufer entbehrt eines flachen Strandes fast ganz, ja an manchen
Stellen treten uns auch hier steile Felsufer entgegen,
so am O.-Ende des
Sees beim
Bommerstein, in der Umgebung von
Murg und namentlich im W. zwischen
Mühlehorn
und der Linthmündung, wo unter der Terrasse von
Filzbach bis 200 m hohe
Wände zum
See abstürzen. Im allgemeinen jedoch ist
hier die Gesamtböschung viel sanfter als auf der N.-Seite. Als eine unregelmässige Folge von felsigen, bewaldeten Steilborden
und welligen, meist von
Wiesen und
Weiden bedeckten und bis hoch hinauf mit Siedelungen überstreuten Terrassen steigt das
Gehänge allmählig zu den Gipfeln der Schildgruppe, des
Murgthals und der Magereukette empor.
Das Seebecken. Der Walensee ist ein typischer Thalsee, und sein Becken stellt einen schmalen, langgestreckten untergetauchten
Thaltrog dar. Sein Boden bildet im mittlern Teil des
Sees eine fast vollkommene
Ebene von 6,5 km Länge
und 1,3 km Breite, zu der die beiden Thalwände mit der selben Steilheit, die sie über dem
Wasser zeigen, absteigen, so dass
häufig, besonders auf der N.-Seite, in einer Entfernung von 100 m vom Ufer auch schon eine Seetiefe
von 100 m gemessen wird. An den beiden Seeenden dagegen, wo die Geschiebeaufschüttungen der
Linth und der
Seez die Ufer bilden,
weisen die
Wände des Seebeckens eine Neigung von bloss 4,5% auf. Der tiefste Punkt des
Seebodens liegt zwischen
Murg und
Quinten,
doch nicht genau in der Mitte der Längsachse des
Sees, sondern etwa 2 km nach O. verschoben. Der Seegrund
zeigt bloss in der SO.-Ecke eine auffälligere Unebenheit, wo die Kuppe eines kleinen Hügels als Inselchen über den Wasserspiegel
auftaucht.
Zuflüsse. Das Einzugsgebiet des Walensees umfasst 1050 km2. Ihrer Lage nach erscheint die
Seez, die
sich 1,3 km südwestl.
Walenstadt in kanalisiertem
Bett in das O.-Ende des
Sees ergiesst, als dessen natürlicher Hauptzufluss;
allein viel wasserreicher und wichtiger für die hydrographischen Verhältnisse des
Sees ist die
Linth, die früher den
See
selbst nicht erreichte, jedoch 1811 bei der Linthkorrektion in sein W.-Ende geleitet wurde, damit sie
dort ihre Geschiebemassen ablagere.
Ansehnliche Wassermengen bringen auch die seitlichen Zuflüsse. Aus der unsymmetrischen Ausbildung der beiden Thalseiten
erklärt es sich, dass die Mehrzahl der wasserreichen Seitenbäche dem S.-Ufer angehören. Die vielen Wasserrinnen, die in den
kurzen, steilen S.-Abhang der Churfirstenkette eingeschnitten sind, sind grösstenteils blosse Runsen, die nur
zeitweise
Wasser führen. Konstante Bachläufe existieren fast nur auf dem westl. Teil des N.-Ufers, wo die breite, weit nach
N. ausgreifende Mulde von
Amden ausmündet.
Dort stürzt der Muslenbach, der die meisten Wasserläufe dieser Mulde sammelt, in prachtvollem
Wasserfall in den
See. Am O.-Ende
der Terrasse von
Betlis mündet der
Serenbach, der unter dem Namen
Beerenbach auf der N.-Abdachung des
Leistkamm
entsteht, über 500 m hohe Felswände stürzt und sich an deren Fuss mit dem
«Rein» vereinigt, der als imposanter
Wasserfall
aus einer Oeffnung in der Felswand herausspringt. Bei
Weesen ergiesst sich in das W.-Ende des
Sees der vomSpeer
herkommende
Flibach. Die Geschiebeführung der Runsen am
S.-Hang der
Churfirsten ist ziemlich gering, da sie fast ganz in den
anstehenden Fels eingeschnitten
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