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kommenden Zuflüsse des Neuenburgersees auf der Seite des tertiären Mittellandes. Während die Mentue mit dem Sauteruz die Senke zwischen westlichem und zentralem Jorat entwässert, sammelt die Broye die Mehrzahl der Abflüsse des zentralen Jorat und durchfliesst den Murtensee, um dann am Kontakt der drei Kantone Waadt, Freiburg und Bern den Neuenburgersee zu erreichen. Die Broye erhält aber auch aus dem westl. Jorat noch eine ganze Reihe von Nebenadern; darunter in erster Linie die dem W.-Rand der Alluvialebene zwischen Payerne und dem Murtensee folgende Petite Glâne, ferner die Lembaz, Cerjaulaz, Mérine und Bressonnaz.
Infolge der Nähe des Glânethales, durch welches sich ein grosser Teil des zentralen und östl. Jorat entwässert, sind die rechtsseitigen Nebenadern der Broye von nur untergeordneter Bedeutung, sodass hier bloss etwa die Erbogne und der Chandon, deren Oberlauf auf Freiburger Boden liegt, zu nennen wären. Zuoberst endlich nimmt die Broye den teilweise in den Lac de Bret und damit zum Sammelgebiet der Rhone abgelenkten Grenet und die Biordaz mit dem Corbeyron auf.
In den Waadtländer Alpen umfasst das Sammelgebiet des Rheins noch den bedeutenden Abschnitt des Saanegebietes zwischen dessen Freiburger und Berner Anteil, d. h. das von der Saane durchflossene Waadtländer Pays d'Enhaut. In dieser Gegend erhält die Saane den Hongrin mit dem Petit Hongrin, den Ruisseau du Leysay und den Ruisseau des Charbonnières, in dessen Nähe aus der Felsmasse des Mont d'Or die Quellen von Les Anteines sprudeln; ferner die Tourneresse (aus der Vallée de l'Étivaz) mit der Eau Froide, beide als Abflüsse von zum Teil für die Wasserversorgung von Lausanne gefassten starken Quellen.
Von der Kette des Vanil Noir ob Château d'Œx kommen verschiedene Wildwasser herab, so u. a. diejenigen von Les Mérils und Les Bossons. Links entfliesst die Gérine dem Gebiet der Gummfluh; hinter dem Engpass von Le Borsalet kommt der Wildbach von Les Siernes Picats aus dem Thal von Vert Champ und erhält als Nebenader den Ruisseau de la Manche; endlich mündet in die Saane bei Rougemont der die Kantonsgrenze zwischen der Waadt und Bern bildende Grischbach (Ruisseau des Fenils). Auch aus der Kette des Rübli erhält die Saane einige Wildwasser, während der bedeutendere Kalberhöhnibach auf Waadtländer Boden, am Fuss der Gummfluh in der Alpe de Comborsin, bloss seine Quelle hat und dann sofort auf Berner Boden übertritt.
Rhonegebiet.
Die Wasserläufe der dem Rhonegebiet zugewendeten Abdachung gehen entweder direkt zur Rhone oberhalb ihrer Mündung in den Genfersee oder auch unmittelbar in diesen letztern. Als Gletscherkind und echtes Wildwasser hat die Rhone einen ganz andern Wasserhaushalt als die Zuflüsse der Thièle, die Frühjahrs- und Herbsthochwasser aufweisen, während sie selbst während des ganzen Sommers Hochwasser führt. Diese Erscheinung beeinflusst in erster Linie den Genfersee, der im Sommer ansehnliche Hochwasser und gegen Ende des Winters ausserordentlich tiefe Wasserstände aufzeigt.
Derart bestimmt die Rhone mit ihrer bedeutenden Wassermasse den Wasserhaushalt des Sees in überwiegendem Mass. Oberhalb seiner Mündung in den See erhält der Fluss eine ganze Reihe von Nebenarmen. So den Avançon von Morcles, der sich beim Heilbad Lavey mit dem Wasserfall Pissechèvre ins Rhonethal hinunterstürzt. Dann den Avançon von Bex, der aus den beiden Armen Avançon des Plans und Avançon d'Anzeindaz entsteht und das einzige den Waadtländer Kalkalpen (Gletscher von Les Martinets, Plan Névé und Paneyrossaz) entspringende Wildwasser mit fast ausschliesslichem Gletscherbachregime darstellt.
Die Gryonne entspringt im Zirkus von Taveyannaz am W.-Fuss der Diablerets, nimmt die von der S.-Flanke des Chamossaire herabkommende Petite Gryonne auf und hat starken Wildbachcharakter, sodass sich die Rhoneebene zwischen Bex und Ollon lange Zeit durch ihre Ueberschwemmungen bedroht sah. Auch die Grande Eau entspringt den Hochalpen, und zwar im prachtvollen Erosionszirkus von Creux de Champ dem Bergfuss von Oldenhorn-Diablerets; sie sammelt die Schmelzwasser der Gletscher an der NW.-Abdachung dieser Gebirgsgruppe und erhält als Seitenarme den aus dem Glacier du Dard kommenden Dard, den Ruisseau de la Croix, die Raverette, den vom Col de la Pierre du Moëllé herabfliessenden Bach von Le Sépey und einen ebenfalls Dard geheissenen Wildbach vom Chamossaire her.
Eine gegenüber den Bädern von Bex sprudelnde wasserreiche Stromquelle führt ihr die unter dem Plateau von Leysin unterirdisch gesammelten Wasser zu. Mitten in der Alluvialebene steigt die starke gipshaltige Grundwasserquelle von Le Bras in die Höhe, die wahrscheinlich den hier die Felsränder der Thalwanne bildenden Triasgesteinen entspringt. Am Rand des Rhonethales treten mächtige Quellen zutage, wie u. a. diejenigen am Fuss des Bergstockes von Les Agittes zwischen Yvorne und Roche. Hier verlässt das Wildwasser Eau Froide die Präalpen, um zunächst dem ¶