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es an die 20 Wagenladungen Zwiebeln zu expedieren pflegt. Neben den Produkten des Gemüsegartens führt das Wistenlach noch Spargeln, sowie grosse Mengen von Stein- und Kernobst aus. Eine Spezialität bildet der sog. «planton de Praz» (Setzlinge aller möglichen Gemüsepflanzen), der jedes Frühjahr die Märkte von Avenches, Payerne, Estavayer und Moudon geradezu überschwemmt. Von Ruf sind ferner die Obstbranntweine, die diese Gegend liefert. Die Fischer versorgen die Märkte der Umgegend mit dem reichlichen Ertrag ihres Gewerbes. Das Vieh erscheint im Wistenlach kleiner als im übrigen Gebiet, und auch die Pferde gehören einem besondern, lebhaften und ausdauernden Schlag an.
Geologisch gesprochen, bildet der Mont Vully eine durch das Thal der Broye vom Rest des Mittellandes abgeschnittene Fortsetzung des westl. Jorat und als solche einen aus den nahezu wagrecht liegenden Molassebänken herausgeschnittenen Tafelberg. Neben der Erosion durch das fliessende Wasser hat auch die auf jeden Schritt und Tritt festzustellende Tätigkeit der diluvialen Gletscher ihren grossen Anteil an der Modellierung des Mont Vully. Die allgemeine Gestalt des Höhenzuges mit den sanften und breiten Abfällen südwärts und den Steilabbrüchen nordwärts spricht deutlich für die erosive Einwirkung des Gletschers.
Spuren der schürfenden Arbeit des Gletschereises in Gestalt von Gletscherschliffen sind freilich auf der wenig widerstandsfähigen Molasse nicht mehr häufig vorhanden und lassen sich bloss noch hie und da an härtern Bänken erkennen. Ueberall aber liegen zahlreiche Moränenablagerungen. Ein grosser erratischer Block, in der Gegend selbst «Palet roulant» genannt, ist anlässlich der Jahrhundertfeier der Geburt des Naturforschers Louis Agassiz in Môtier im Wistenlach am «Bloc Agassiz» getauft worden.
Das Felsgerüst des Mont Vully gehört im Bergsockel der grauen Molasse der langhischen Stufe und höher oben der helvetischen Stufe an. Unten sind es weiche, oben etwas widerstandsfähigere und in viel dickern Bänken auftretende Sandsteine, die mit grauen, roten oder bunten Mergeln wechsellagern. Die weichen Sandsteine werden an zahlreichen Orten gebrochen, finden aber seit der Einführung des künstlichen Zementsteins im Baugewerbe nicht mehr so leicht Absatz wie früher.
Die harten Sandsteine gehören der Meeresmolasse (Einschlüsse von Haifischzähnen) an, bilden aber eine Uferfazies, wie dies durch die hie und da in ihnen gefundenen, oft gerollten Knochenreste von Säugetieren bezeugt wird. Unten zeigt dieser sog. Muschelsandstein einheitliches feines Korn, während er nach oben immer unregelmässiger gefügt und stellenweise derart grobkörnig erscheint, dass er eher einem Konglomerat gleicht. Benannt ist er nach den zahlreichen marinen Muschelschalen, die er als Versteinerungen umschliesst.
Auch im Muschelsandstein sind mehrere Steinbrüche angelegt. Sowohl gegen den Murten- als stellenweise gegen den Neuenburgersee bricht die Molasse des Wistenlacherberges in Steilufern (Falaisen) ab. Der sog. Vaillet am NW.-Gehänge des Bergrückens besteht nicht aus anstehendem Fels, sondern bildet den Ueberrest eines ansehnlichen Bergsturzes, der sich infolge der Herausbildung einer überkragenden Felsleiste infolge Unterspülung des Gehänges vom Bergkörper losgelöst hatte.
Das Gebiet des Wistenlacherberges muss schon in prähistorischer Zeit besiedelt gewesen sein. Pfahlbauten reihen sich von Vallamand bis Sugiez längs dem Gestade des Murtensees in ununterbrochener Folge auf. Diejenigen von Guévaux bis Môtier stammen aus der Steinzeit und bestehen aus Steinhaufen, von denen derjenige vor Guévaux den Namen der «Tour des Sarrasins» oder «Tour de Guévaux» trägt. In Môtier, Praz und Sugiez sehen wir eigentliche Pfähle. Auf dem obersten Rücken des Mont Vully hat man eine gallische Münze aufgefunden.
Die Römerstrasse von Avenches nach dem Berner Jura ging von Salavaux an über den Mont Vully und durch das Grosse Moos, ist aber je nach den Schwankungen des Wasserspiegels im Neuenburgersee mehrfach verlegt worden. Man hat das Vorhandensein von zwei Brücken über die Broye festgestellt: einer ersten bei La Sauge, über welche die Strasse gegen die Zihlbrücke bei der Maison Rouge weiterzog, und einer andern am einstigen Hafen von Joressant, die ebenfalls mit der Zihlbrücke verbunden war.
Eine dritte Strasse soll von Môtier gegen Sugiez und von da nach Gampelen geführt haben. Anlässlich der Kanalisation der Broye sind 1878 bei der Brücke von Joressant gallische und römische Waffen, eine römische Vase, Münzen etc. aufgefunden worden. Bei Môtier hat man einen (heute noch hier aufbewahrten) steinernen Sarkophag mit einer Inschrifttafel aufgedeckt, welch letztere leider zerstört worden ist. Der Name Wistenlach oder Vully ist lateinischen Ursprungs: fundus Vistiliacus, d. h. «Grundstück des Vistilius», eines römischen Ansiedlers. Im Mittelalter lauteten die Namensformen pagus Wisliacensis, comitatus Vuisliacensis, Wistellacum. Dieser Begriff umfasste damals ¶