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Nauen nennt. Am führte der erste Dampfer, die «Stadt Luzern", , die erste Fahrt aus. Dieses Schiff wurde von dem Handelshaus Knörr und Sohn in Luzern bestellt. Es war 32 m lang und 6 m breit, besass einen Mastbaum mit Segel und fasste 300 Personen. Die Maschine wurde mit Tannen- und Buchenholz geheizt. Während im Winter per Woche nur 2 Kurse ausgeführt wurden, machte das Schiff im Sommer per Woche 8 Kurse von Luzern nach Flüelen. In den ersten Jahren hatte diese Dampfschiffahrtsgesellschaft viele und unangenehme Kämpfe mit den Nauengesellschaften zu führen.
Dennoch wurde 1842 der zweite Dampfer, der «St. Gotthard», erbaut. 1847 bildete sich eine zweite Gesellschaft, die Postdampfschiffahrtsgesellschaft, welche 2 Dampfer erbaute. Nach jahrelangen Zänkereien brachten die beiden Gesellschaften 1849 es dazu, nach vereinbarten Tarifen zu arbeiten. 1859 erstellte die schweizerische Zentralbahn die beiden Schiffe «Stadt Basel" und «Stadt Mailand» und gab sie den beiden Gesellschaften in Pacht. Wie ablehnend sich die Uferorte zuerst der Dampfschiffahrt gegenüber verhielten, beweist uns der Umstand, dass erst 1852 der freie Verkehr mit den Gestaden von Küssnach und 1858 derjenige mit Alpnach eröffnet werden konnte.
Die Verbindung Luzern-Hergiswil-Alpnachstad besorgte der kleine Schraubendampfer «Rotzberg» (Besitzer: Kaspar Blättler). Auch den Küssnachersee befuhr ein kleiner Schraubendampfer («Rütli»). Nach verschiedenen Wendungen war durch Verschmelzung der bestehenden Gesellschaften 1870 die nunmehrige Dampfschiffgesellschaft des Vierwaldstättersees entstanden. Die Gesellschaft besitzt 20 Dampfer, nämlich 16 Raddampfer und 4 Schraubendampfer. Zwei dieser Dampfer sind Trajektschiffe. Der grösste Salondampfer der Gesellschaft, die «Stadt Luzern", , hat 750 indizierte Pferdekräfte und misst 60 m in der Länge und 7,5 m in der Breite.
Name der Schiffe | Indizierte Pferdekräfte | Länge Meter | Breite Meter |
---|---|---|---|
1. Stadt Luzern | 750 | 60 | 7.50 |
2. Uri | 650 | 59 | 6.80 |
3. Unterwalden | 650 | 59 | 6.80 |
4. Germania | 550 | 59.40 | 6.40 |
5. Italia | 550 | 59.40 | 6.40 |
6. Schwyz | 500 | 60.45 | 5.91 |
7. Victoria | 500 | 60.45 | 5.91 |
8. Helvetia | 335 | 51 | 5.40 |
9. Pilatus | 380 | 51.50 | 5.80 |
10. Gotthard | 350 | 46 | 5.80 |
11. Winkelried | 290 | 46 | 6.00 |
12. Waldstätter | 290 | 48 | 4.80 |
13. Wilhelm Tell | 265 | 48 | 4.98 |
14. Stadt Basel | 215 | 45 | 4.80 |
15. Stadt Mailand | 215 | 45 | 4.80 |
16. Rigi | 155 | 37.80 | 4.20 |
17. Schwan | 50 | 22.50 | 3.00 |
18. Merkur | 75 | 15.80 | 3.00 |
19. Trajektschiff I | 100 | 42 | 7.00 |
20. Dito II | 100 | 42 | 7.00 |
Wie sehr sich der Verkehr in den letzten Jahren gesteigert hat, mögen folgende Zahlen zeigen. Die Einnahmen betrugen im
Jahr 1870 Fr. 432540, im Jahr 1890 Fr. 1
044
418 und im Jahr 1903 Fr. 1
558
296.
10. Bibliographie.
Cysat, Joh. Leop. Beschreibung des berühmbten Lucerner oder 4 Waldstätter Sees. Luzern 1661. - Heim, Alb. Geologie der Hochalpen zwischen Reuss und Rhein. (Beiträge zur geolog. Karte der Schweiz. 25). Bern 1891. - Reussgebiet von den Quellen bis zur Aare. I: Die Flächeninhalte der Einzugsgebiete. (Wasserverhältnisse der Schweiz; bearb. und hrsg. vom eidg. hydrometrischen Bureau). Bern 1903. - Arnet, X. Das Gefrieren der Seen in der Zentralschweiz (in den Mitteilungen der Naturf. Ges. Luzern. 1, 1897). - Burckhardt. Quantitative Studien über das Zooplankton des Vierwaldstättersees. (Ebendort; 3, 1900). - Surbeck. Die Molluskenfauna des Vierwaldstättersees. (Ebendort; 3, 1900). - Sarasin. Beobachtungen über die Seiches des Vierwaldstättersees. (Ebendort; 4, 1904). - Amberg. Optische und thermische Untersuchungen des Vierwaldstättersees. (Ebendort: 4, 1904).
[Dr. Hans Bachmann.]