(Kt. Graubünden
und Tessin).
3020 m. Etwa 2 km langer
Grat, der sich vom vergletscherten
Plattenberg (3042
m) längs der Grenze zwischen Graubünden
und Tessin
nach NO. zieht und zwischen den Gipfeln 3020 m und 3042 m
(Plattenberg) durch ein Passlücke
unterbrochen wird. Im O. liegt die schöne
Lampertschalp
(Alpe di Soreda; 2006 m) am
Valserrhein und das
in SO.-Richtung zu letzterm sich öffnende Hochthälchen
ValNova. Auf der Tessinerseite sammeln sich unter dem
Grat und den
weiter nordostwärts ragenden Gipfeln des
Piz Alpettas (2981 m) und
Piz Terri (3151 m) die Wildwasser des von tiefen
Schluchten
durchrissenen grössten Quellzweiges des engen und felsigenVal Luzzone.
Zwischen der höchsten Erhebung und den NO.-Ausläufern der Vernokhörner senkt sich auf dieser
Seite ein steiles Gletscherfeld
zur Alpweide Gagion hinab. Zu Beginn der Vernokhörner im S. ist auch die schweizerische
Seite vergletschert, und es geht
am N.-Rand dieses Eisfeldes ein 2931 m hoher Uebergang aus der
Lampertschalp und
ValNova auf die wilden
Alpenterrassen des
Val Luzzone. Viel wichtiger und bekannter ist der
Pass von 2797 m, der aus der
Lampertschalp durch
ValNova
in NO.-Richtung zwischen dem
Piz Scharboden (3124 m) und
Piz Alpettas nach
Vanescha und ins Vrinthal hinunterführt. Die Vernokhörner
bestehen aus glimmerreichem Gneis (Adulagneis), an den sich gegen
Val Luzzone hin glimmerreiche und schwarze
bis grüne Bündnerschiefer lehnen. Auf der Nordseite herrschen wieder diese Schiefer und etwas Rötidolomit der Trias. Die
Gegend ist reich an Mineralien; z. B. sind in
ValNova in den letzten Jahren Funde von Danburit (dem Anorthit in der Zusammensetzung
ähnlicher Feldspat) gemacht worden.
432 m. Mädchenwaisenhaus mit
Kapelle, Bauernhof und Oekonomiegebäuden
1,5 km s. der Stadt
Saint Maurice;
auf einer zwischen den Felswänden von
Mex und der Eisenbahnlinie gelegenen Terrasse, links
der
Rhone und rechts über dem
Wildbach vonMauvoisin. 92 kathol. Ew. Die
Kapelle ist zu unbekannter Zeit
an der Stelle der Niedermetzelung der thebäischen Legion erstellt worden und war von jeher ein Wallfahrtsziel.
Sie wurde 1170 restauriert
und 1270 neu erstellt.
Der heutige Bau stammt aus 1746. Die durch den Orden der «Petites Mères des Orphelins» 1861 gegründete
Waisenanstalt war zuerst im benachbarten Bauernhof untergebracht, erstellte sich dann aber ein modernes
und geräumiges Gebäude.
(Pizzadi) (Kt. Graubünden,
Bez. Bernina).
3462 m. Gipfel im Zentralstock der Berninagruppe und an der Grenze des
Puschlav und Veltlin.
Bildet einen mächtigen, gegen das obere
Puschlav vorgeschobenen Gebirgswall, dessen höchster
Grat in
der Richtung W.-O. ganz aus glänzenden Firnfeldern auftaucht, während auf der
O.-Seite ein N.-S. reichender, 4 km langer
Gebirgsbogen den Steilabfall ebenfalls dem
Puschlav zuwendet. An der
N.-Seite des
Pizzo di Verona breitet sich zwischen diesem,
dem
Pizzo diPalü (3912 m) und dem
Piz Cambrena (3607 m) das gewaltige Firnfeld des Palügletschers, der
schönsten Eiszunge des
Berninamassivs aus.
Der Firn reicht am
W.-Grat des
Pizzo di Verona noch über die Landesgrenze nach S., wo sich zum Gipfel 3086 m hin der kleinere
Veronagletscher dehnt. Der auf der
N.-Seite bis zum hohen Gipfelkamm ganz vergletscherte Berg wird vom
Berninahospiz aus über die herrliche Alp
Grüm und den flachen Palügletscher in 5½-6 Stunden schwierig erstiegen, wobei
man sich an die
O.-Seite des Firns und gegen den kleinen Hängegletscher hin hält, der dem
Puschlav zugewendet ist und dem
Bach der
Valle di Verona seinen
Ursprung gibt. Grossartige Fernsicht, die aber nach S. etwas beschränkt
ist. Den Abstieg kann man am kürzesten über den Verona pass nach
Poschiavo oder über den Cambrenapass nach der Alp Fellaria
im Veltlin oder auch über die
FuorclaBella Vista nach
Pontresina nehmen. Gipfel und Hauptkamm bestehen aus
Gneis, der O.-Wall aus Talk- und Talkglimmerschiefer.
Die Valle di Verona, deren reissender Bach der Abfluss des höchsten Gletschers an der
O.-Seite des
Pizzo
di Verona ist, nimmt SO.-Richtung, hat eine Länge von 4,7 km und ein Gefälle von fast 36%. Das Thälchen ist oberhalb
Privilasco
auf einer Strecke von 1,6 km stark durchschluchtet;
zu beiden
Seiten der Mittelpartie dehnen sich auf
aussichtsreichen Terrassen die Berghütten von
Cadera und Massella, über welche von
Puschlav aus der an den wilden Cavagliascobach,
nach
Cavaglia (1701 m) und auf die Berninastrasse hinauf führende Weg hinzieht.
Höher oben liegen am nördl. Thalhang die
Hütten der
Alpe Verona (1954 m).
Der Mittelstrich des Thälchens ist z. T. bewaldet;
(Vedrettadi) (Kt. Graubünden,
Bez. Bernina).
3330-3080 m. Hängegletscher an der
S.-Seite des
Pizzo di Verona (3462
m), im östl. Teil auf schweizerischem, im westl. auf italienischem Gebiet liegend und hier in den grossen Fellariagletscher
übergehend.