und dem Engländer Freshfield erstiegen. Die Ersteigung erfolgt von der Aelahütte im
Val Spadlatscha aus und erfordert von
Bergün her 8½, von
BadAlvaneu und
Filisur her je 9, von der Aelahütte aus 4½-5 Stunden. Sie erfordert eine 4 Stunden lange
schwierige Kletterpartie über
Felsen, schmale
Bänder und einenGrat zum Gipfel, der einen
Rücken bildet.
Grossartige Fernsicht, die ähnlich derjenigen des
Piz d'Aela ist: man erblickt die Berninagruppe, den
Monte della Disgrazia,
die Bergamasker
Alpen, die Rheinwaldgruppe, die
Walliser- und Berneralpen,
Tödi,
Claridenstock,
Calanda,
Churfirsten,
Rheinthal
und Bodenseegegend, den
Rätikon, die Silvretta, Ortlergruppe etc. Der Abstieg vom Tinzenhorn zum
Lai da Tigiel
im
Oberhalbstein dauert etwa 4, bis
Tinzen 5½ Stunden.
Das Tinzenhorn ist sogar schon zur Winterszeit bestiegen worden. Je nach
Schnee- und Eisverhältnissen und der Auffassung
des Touristen wird bald der
Piz d'Aela, bald das Tinzenhorn für die schwierigere Partie gehalten. Der Berg besteht zur Hauptsache
aus dem Hauptdolomit der Trias, dem am
NNO.-Grat gegen
Val Spadlatscha hin rätische und Lias- oder Steinsbergkalke
aufgesetzt sind. Die Bündnerschieferbildungen des
Oberhalbsteins fallen unter die Kalke und Dolomite der Trias ein. Rückbiegung
der Schiefermulde kann am Kalkrand aber nicht mehr direkt beobachtet werden, weshalb es wahrscheinlich ist, dass die Triasmassen
der
Bergünerstöcke als
Schollen über die jüngern Schieferbildungen (wohl Oligozänflysch) hergeschoben wurden.
(Kt. Wallis,
Bez. Brig).
Etwa 2220 m. Gipfel in der das
Zwischbergenthal (oder
Val Varia) im OSO. begleitenden
Kette, zwischen dem
Camozellhorn (2547 m) im N. und der
Cima Mottaroni (2247 m) im S. Unmittelbar nö. über dem Muncherapass
(2117 m), von wo aus der Gipfel
in ¼ Stunde sehr leicht erreicht werden kann.
Die Cima da Tisch, früher auch Grubenkopf genannt, hängt durch ein
Val Tisch und
Val Plazbi verbindendes
Joch mit dem
Piz Albula zusammen, von dessen W.-Gräten der
Vadret da Tisch zum
Hintergrund des
Val Tisch hinabreicht. Der Berg
besitzt wie seine kleinern Nachbarn sanfte Formen und ist auf drei
Seiten bis fast zur
Spitze begrünt. Sie alle
bieten eine gute Aussicht auf den
Piz Kesch,
Piz Albula, den
Piz d'Aela, die
Ducankette etc. Sie können von
Bergün aus über
die Alp
Darlux (2170 m) oder durch
Val Tisch und
ValTuors-ValPlazbi der Reihe nach in einem halben Tag bestiegen werden.
Hauptgesteine sind Gneis, Glimmerschiefer und Gneisphyllit (Casannaschiefer), die einen kleinen halbfächerartig
gebauten
Rücken bilden, an den sich sowohl im
Hintergrund von
Val Tisch und
Val Plazbi, als am Gehängefuss im NW. die Sedimente
(Verrucano, alpiner Muschelkalk, Arlbergdolomit, obere Rauhwacke und
Hauptdolomit der Trias, dann auch Bündnerschiefer)
in mehr oder minder deutlicher Muldenform anlehnen. Der alte Name Grubenkopf bezieht sich auf den Bergbau,
der an der
S.-Seite der Cima da Tisch im obern
Val Tisch einst betrieben wurde.
(Val)(Kt. Graubünden,
Bez. Albula).
2580-1409 m. Rechtsseitiges Nebenthälchen der
Albula, in welche sein Bach 1,1 km hinter
Bergün ausmündet.
Die Richtung ist im Ganzen WNW. An der
N.-Seite erhebt sich der kristalline
Rücken der
Cima da Tisch und des
Piz da Darlux,
im S. die triadische Kalk- und Dolomitkette des
Muot Sureint (2675 m) und
Muot (2363 m) als W.-Ausläufer
des
Piz Albula- oder
Piz Uertschstockes (3273 m). Das Thal ist bis zur Vereinigung seiner Quellstränge 3,5 km lang und hat
auf dieser Strecke ein Gefälle von 600 m oder 17%; mit den Quellzügen der Mulden des
Hintergrundes ist
es 5,5 km lang.
Vor seiner Mündung strömt der Bach auf einer Strecke von 1 km in schwach nach N. gewendetem
Bogen durch tiefe Waldschluchten,
über deren Ausgang zur
Rechten die
Maiensässe von Sagliaz sich zwischen
Wald ausdehnen; weiter hinten folgt die
Bergüner Alp
Tisch (1860 m). Etwa 1,3 km höher teilt sich das Thal in 2 Seitenäste. Es trägt hier den Namen Sagliaints (2373 m) und
erhält die Schmelzwasser des
Vadret da Tisch. Dieser
Hintergrund trägt einen landschaftlich grossartigen Charakter, so dass
eine Wanderung durch das vor der Alp Tisch steile Thälchen dankbar und interessant ist.
Das Thälchen ist bis über die Mitte hinauf bewaldet; es beherbergt mit der nähern Umgebung verschiedene botanische Seltenheiten
wie Primula Muretiana, Ranunculus thora, Callianthemum rutaefolium, Allium victorialis, Gnaphalium norvegicum und G. supinum,Pedicularis tuberosa etc. Sehenswert und interessant sind die grossartigen Lawinenverbauungen für die
Rätische Bahn am
Abhang des
Piz da Darlux in 1550-1600 m, sowie hinter der Mündung des Val Tisch am
Muot in einer
Höhe von 1650-2325 m. Die
Albulabahn setzt mittels eines Viaduktes von 100 m Länge und 40 m
Höhe (mit 5 Oeffnungen à 20 m
Weite) über den Bach des
Val Tisch. Dieses verläuft in grauen und dunkeln Bündnerschiefern (wohl Lias) und Triasschichten (mit
Hauptdolomit, oberer Rauhwacke und Arlbergdolomit), wozu gegen den Gneisrücken der
Cima da Tisch und des
Piz da Darlux auf
der
N.-Seite noch alpiner Muschelkalk und Verrucanobildungen treten.
Der Bach durchzieht bis zu der Schluchtenserie unter der Alp Tisch ausschliesslich die jüngsten Schieferbildungen,
die mit den Triasgliedern in schmaler Mulde zwischen den Bergketten zur
Rechten und Linken gelagert sind. In ungefähr 2400 m
finden sich am rechtsseitigen Thalhang zwischen Sagliaints und der
Cima da Tisch alte Eisengruben in Hauptdolomit und oberer
Rauhwacke. Das Erz ist Eisenglimmer. Es wurde auf Schlitten ins Thal hinunter geführt, in
Bellaluna,
wo noch jetzt die Ruinen eines Hochofens stehen, verhüttet und enthielt 60% reines
Eisen. Im Quarzporphyr und Verrucano jenseits
Val Tisch am
Ursprung des
Val Plazbi wurde ebenfalls Eisenglimmer von 67% reinem Eisengehalt zu Tage gefördert. Im Val Tisch
finden sich ferner etwas Kupferkies und Fahlerz vor.