Die durch keine natürliche Grenze von einander geschiedenen beiden Gletscher haben immerhin getrenntes
Nährgebiet, indem der Ofengletscher vom W.-Hang des Ofenhorns und der Thäligletscher vom SW.- und SO.-Grat des Hohsandhorns herabfliesst.
Der Thäligletscher liegt am Weg von Binn über den ziemlich oft begangenen Hohsandpass nach dem Tosafall.
(Kt. Graubünden,
Bez. Heinzenberg).
2857 m. Gipfel in der Bärenhorn-Weissensteinhorn-Piz Grischkette der Adulagruppe, zwischen dem Valser-
und Safienthal und 1 km sö. vom Piz Grisch (2862 m).
Der Steilabfall ist nach der Valserseite gerichtet, wo sich nach der
Tiefe zu die Alp Rischuna und nach hinten hin der Rinderberg ausdehnen, während der viel sanfter
gestaltete O.-Hang die Alpen Tscheurig und Camana (die schönste Alp Safiens) trägt.
Aus dem Hintergrund der Alp Camana, dem mit
einem winzigen See geschmückten «Thäli», kommen die Quellen des zum Safierrhein abfallenden Bachertobels.
Das Thälihorn
kann von Buccarischuna im Valserthal in etwa 5 Stunden, sowie von Safien Platz und Safien Thal her in 3½-4
Stunden erstiegen werden.
Der Berg besteht ganz aus grauen und grünen Bündnerschiefern.
2695 m. Gipfel in der Kette des Kühalphorns (3081 m) der Piz Vadretgruppe (Albulaalpen);
zwischen Sertig- und Dischmathal, den langen östl. Seitenzweigen des Davoser Landwassers, und 2 km nö.
Sertig Dörfli (1860 m).
Im N. erhebt sich das Witihörnli und 1 km sö. das Wuosthorn (2824 m).
In einem flachen Kessel der
O.-Seite nimmt das zum Dischmathal sich öffnende Rüedisthäli seinen Ursprung.
Gesteine sind flaseriger Gneis und Hornblendeschiefer.
Von Davos Platz aus kann man auf einer Gratwanderung in einem Tage das Jakobshorn und Jatzhorn (die nördl.
Ausläufer der Kühalphornkette), die unbedeutenden Kuppen des Witi- und Thälihorns, sowie das Wuost- oder das Gefrorenhorn
ersteigen und nach Sertig Dörfli oder Dürrenboden im Dischmathal absteigen.
Von Sertig Dörfli auf das Thälihorn rechnet man
2½ Stunden.
oder Anstandspitz (Kt. Graubünden,
Bez. Ober Landquart).
2850 m. Gipfel in der Silvrettagruppe;
zwischen Gross Litzner (3111
m) und Silvrettahorn (3248 m), an der graubündnerisch-vorarlbergischen Grenze und 2,5 km ssö. vom Gross Litzner.
Der im Hintergrund
des Galtür- und Silvrettaalp-Thälchens, Quellzweigen der Landquart, ragende Berggrat ist am W.-Fuss von gewaltigen
Schutthalden umrandet;
im O. dehnt sich der bedeutende Klosterthalferner aus.
Der halbbogenartige Gratwall des «Gletscherrücken»
trennt dieses Eisfeld vom südl. folgenden längern Silvrettagletscher. Im SO. des Thälihorns verbindet die Rotfurka (2692
m) diese beiden Gletscherfelder, während gegen den Gross Litzner hin der wilde Klosterpass aus den Alpen Sardasca und Silvretta
ins vorarlbergische Klosterthal und Gross Fermunt hinleitet.
Auch dieser führt über ein Gletscherfeld, «im Glötter» genannt.
Gesteine sind flaseriger Silvrettagneis und Hornblendeschiefer.
(Kt. Wallis,
Bez. Brig).
3485 m. Osö. Ausläufer des Weissmies und erster Gipfel der Kette zwischen dem Zwischbergenthal (Val Varia)
und dem Laquinthal.
Wird durch den Weissmiessattel vom Weissmies getrennt.
Kann vom Zwischbergenpass her
in 1 Stunde erstiegen werden.
oder Weissmiespass (Kt. Wallis,
Bez. Brig).
3250 m. Passübergang hinten über dem Thäligletscher und
zwischen Thälihorn und
Tossenhorn. Selten benutzter Uebergang zum Zwischbergenpass und von da ins Laquinthal und nach dem Dorf Simpeln. Auf der Siegfriedkarte
unbenannt und ohne Höhenkote.
(Kt. Wallis,
Bez. Goms).
2767 m. Gipfel in der Gruppe der Galmihörner; SO.-Schulter des Setzenhorns (3065 m), das selbst
wieder dem Wasenhorn nach S. vorgelagert ist.
Kann von Blitzingen her in 4 Stunden erstiegen werden und bietet eine schöne
Aussicht.
(Kt. Wallis,
Bez. Goms).
2620 m. Begraster Felskamm, der sich vom Eggishorn nach NO. auszweigt und die
Thällialp vom Märjelensee trennt. Vor dem Bau des direkten Weges vom Hotel Eggishorn zum Märjelensee überschritt man, um
zum See zu gelangen, diesen Kamm. Eine Stunde n. über dem Hotel Eggishorn. Sehr schöne Aussicht auf den Fieschergletscher und
seine Bergumrahmung.
oder Thæingen (Kt. Schaffhausen,
Bez. Reiat). 455 m. Gem. und Flecken, Hauptort des Bezirkes Reiat; im Thal der Biber 9 km nö.
Schaffhausen
und 1 km nw. der Landesgrenze gegen das Deutsche Reich. Station der badischen Bahn Schaffhausen-Konstanz. Postbureau, Telegraph,
Telephon; Postwagen Thaingen-Bibern-Hofen. Gemeinde, mit Ziegelweg: 247 Häuser, 1508 Ew. (wovon 228 Katholiken);
Flecken: 234 Häuser, 1427 Ew. Gemeinsame reform. Pfarrei mit Barzheim.
Früher war Thaingen ein wichtiger Halteplatz für die Getreidefuhren und Personenposten aus Deutschland nach Zürich.
Aus dieser
Zeit stammen mehrere stattliche Gasthöfe (so der von Goethe erwähnte «Adler»),
die jetzt als solche z.
T. eingegangen sind. Die Bauart hat überhaupt allgemein etwas Kernhaftes und Solides. Die jetzt vollendete Biberkorrektion
wird der Ortschaft in sanitarischer und baulicher Hinsicht sehr zu statten kommen. Den Anfang der neuen Bautätigkeit machte
das gefällig aussehende Schlachthaus. Acker-, Wiesen-, Wald- und Weinbau (56 ha Reben), Viehzucht. Viel
Körnerbau, da in dem etwas schweren Boden besonders Weizen und Gerste (Brauergerste) gedeihen.
Der Thainger Rotwein hat einen guten Ruf und geht vorwiegend nach der Stadt Schaffhausen und der O.-Schweiz. Beim Bahnhof eine
grosse Ziegelfabrik, der reiche Tonlager das Rohmaterial liefern und zu welcher auch noch die Kalkbrennerei gegenüber
dem Kesslerloch gehört. Kalksteinbruch auf der Wippelhöhe. Eine mechanische Schlauchweberei und eine Konservenfabrik. Geräumiges
Armenhaus, neues und altes Schulhaus für die Elementar- und Real- oder Sekundarschule, neue Turnhalle, schönes Gebäude
für die Kleinkinderschule.
Suppenverein zur Unterstützung armer Wöchnerinnen; Krankenpflege durch eine Gemeindeschwester (Diakonissin). Reges Vereinsleben.
Aus Thaingen stammte Bundesrichter Stamm († 1905), der als solcher 30 Jahre lang im Amt war. Der Ort
erscheint 983 als Taginga, 995 als Toginga und 1122 als Tagingin. Nachdem zwei Schaffhauser Adelsgeschlechter schon 1359 zwei
Drittel der niedern Gerichtsbarkeit zu Thaingen erworben hatten, nahm die Stadt Schaffhausen dem dritten