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entspringende und die Mesolcina entwässernde Moesa, die in Grono von rechts die vom S.-Hang des Zapporthorns herabkommende Calancasca des Calancathales aufnimmt und zwischen Castione und Arbedo ebenfalls von links mündet. Von den zahlreichen übrigen Wildwassern, die dem Tessin zufliessen, seien genannt: Der dem Lago Ritom entfliessende und ob Quinto von links mündende Foss, der auf eine Länge von 2 km einen Höhenunterschied von 810 m überwindet und dessen Kraft samt derjenigen aller Wildbäche zwischen Airolo und Faido vom Bund zum künftigen elektrischen Betrieb der Gotthardbahn erworben worden ist.
Bei Faido mündet von rechts, die eine Reihe von sehr malerischen Fällen bildende Piumogna, sowie in der Biaschina, ebenfalls von rechts, der Ticinetto, der sich von der Terrasse von Chironico durch eine tiefe und grossartige Klamm ins Tessinthal hinunter stürzt. Die Wasserkraft des Ticinetto und des Tessin in der Biaschina ist von der schweizerischen Gesellschaft «Motor» erworben worden, die an eine Reihe von Industriebetrieben, die um Bodio und Giornico in Bälde entstehen sollen, elektrischen Strom abgeben wird. Bei Personico erhält der Tessin von rechts den Wildbach des Val d'Ambra, der einen prachtvollen Wasserfall bildet, und bei Giubiasco endlich, von links, die Morobbia. Nach etwa 90 km langem Lauf mündet dann der Tessin bei Magadino in das obere Ende des Langensees ein.
Im Sopra Ceneri findet sich noch die Maggia als der zweitgrösste Fluss des Kantons. Sie entspringt am NO.-Hang des Pizzo Cristallina, erhält bei Peccia den Wildbach des Val Peccia, dann denjenigen des Val Prato und bei Bignasco die Bavona mit dem Schmelzwasser der Gletscher am Basodino, um unterhalb Cavergno ihren bisherigen Namen Lavizzara zu verlieren, bei Cevio mit der Rovana die Wasser des Campo- und Boscothales und endlich unterhalb der Schlucht von Ponte Brolla mit der Melezza diejenigen des Centovalli und Onsernonethales aufzunehmen, worauf sie zwischen Locarno und Ascona ein mächtiges Delta bildet und nach 60 km langem Lauf ebenfalls in den Langensee mündet.
Das Elektrizitätswerk beim Ponte Brolla versorgt Locarno und seine Umgebungen bis Brissago, sowie die Bahn Locarno-Bignasco mit Kraft und Licht. Ebenfalls von Bedeutung ist die Verzasca, die für gewöhnlich zwar nur wenig Wasser führt, aber wie die Maggia durch ihre plötzlich eintretenden Hochwasser gefährlich werden kann. Sie mündet bei Tenero in den Langensee. 8 km oberhalb Gordola wird das Wasser des Verzascathales in einem durch Granit- und Glimmerschieferfels gehenden Stollen bis ob die Brücke von Tenero geführt, um so bei einem Gefälle von 300 m eine Wasserkraft von 5000 PS zu erzeugen, die nach Lugano geleitet wird.
Wenig bedeutend sind die Wasserläufe im Sotto Ceneri, wie der Vedeggio des Val d'Agno, der Cassarate des Val Colla, die Magliasina des Malcantone, der bei Stabio entspringende Laveggio und die Breggia. Mit Ausnahme der letztgenannten, münden sie alle in den Luganersee, der mit der Tresa sich wiederum zum Langensee entwässert. Zum Schluss wollen wir noch des Wildbaches Gaggiolo Erwähnung tun, der bei Stabio auf eine Strecke von 2 km auf Schweizerboden fliesst, um dann unter dem Namen Lanza sich mit der direkt dem Po zuwendenden Olona zu vereinigen.
Die Flüsse der obern Thäler zeigen im allgemeinen die Charaktere von Alpengewässern mit Hochwasser im Sommer und Herbst, sowie Niederwasser im Winter und einem Minimum im Februar oder März. Die Wasseradern des Sotto Ceneri weisen dagegen zweimal, im Winter und im Sommer, Niederwasser auf, wobei dasjenige des Sommers gewöhnlich länger andauert und schärfer ausgesprochen erscheint. Dank dem typischen Wildbachcharakter mit plötzlich eintretenden mächtigen Hochwassern ist der Wasserhaushalt des Tessin, des Brenno, der Verzasca und der Maggia genauer untersucht und beobachtet worden.
Die Unterschiede zwischen den äussersten Nieder- und Hochwassern können hier ganz erstaunliche Beträge erreichen. So ergaben die Messungen in Bellinzona für den Tessin Minima von bis zu 14 m3 und Maxima von bis zu 1400 m3 und diejenigen am Ponte Brolla für die Maggia Minima von bis zu 4 m3 und Maxima von bis zu etwa 1000 m3! Die Hochwasser dieser beiden Flüsse haben ihre Thäler schon furchtbar verwüstet und unberechenbaren Schaden angerichtet, so dass man das Land durch viele und zum Teil ausgedehnte Verbauungen und Korrektionen zu sichern genötigt war.
Von solchen namentlich im Verlauf der letztvergangenen 30 Jahre durchgeführten Schutzbauten, die z. T. noch nicht vollendet sind, nennen wir in erster Linie die grossartige Tessinkorrektion von Bellinzona bis zum Langensee mit der Verbauung der Tessinzuflüsse Morobbia, Trodo, Cugnasco und Carcale. Daneben sind zu erwähnen die Korrektion der Maggia zwischen Ponte Brolla und dem Langensee, sowie diejenige des Vedeggio, die gegenwärtig in Arbeit ist. Man plant ferner noch die Trockenlegung und Nutzbarmachung des Piano di Magadino und ¶