Süs erheben sich rechts über dem
Inn die Hügel
Caschinas, Petnal und Castlins, die alle drei von festen Burgen gekrönt
gewesen sein sollen. Während man auf
Caschinas noch gut erhaltene Mauerreste sieht, ist auf Petnal und Castlins jede Spur
solcher ehemaliger Bauten verschwunden, Süs ist die Heimat des ReformatorsUlrich Campell (1504-1582),
des Vaters der bündnerischen Geschichtschreibung, der hier lange Zeit als Pfarrer wirkte, sowie des
Martin Planta (1727-1772),
der das berühmte, später nach
Marschlins verlegte Seminar
Haldenstein gründete. Im Schwabenkrieg von 1499 wurde Süs durch
die Kaiserlichen in Asche gelegt. 1537 fand hier das Religionsgespräch statt, das die Einführung der
Reformation im ganzen
Engadin zur Folge hatte. 1622 verjagten die Bündner die unter Baldiron eingedrungenen und hier verschanzten
Oesterreicher, die sich nun ins
Münsterthal zurückzogen.
Herzog Rohan erkannte die strategische Bedeutung der Lage von Süs und liess an dieser Stelle Befestigungen errichten, deren
Fortezza Suot und
Fortezza Sura (untere und obere
Feste) genannten Reste man heute noch erkennen kann. Zu
Campells Zeit fand man 1572 an der Stelle der spätere
Fortezza Sura römische Münzen und Waffen, wie solche nebst einem
Bronzedolch letzthin auch
im Schutt des Hügels
Caschinas zum Vorschein gekommen sind. 1161: in Vico Susis.
2600-1920 m. Südöstlichste Verzweigung des
Vereinathals, welch letzteres sich bei
der Alp
Novai etwa 6 km ö.
Klosters im
Prätigau mit dem Sardascathal vereinigt und so das eine Quellthal der
Landquart bildet.
Das Süserthal zweigt bei der Alp Fremd Vereina 1 km s. der
Vereinahütte des S. A. C. vom
Vereinathal
ab und steigt ö. und sö. empor zum
Flesspass (2452 m) und Vereina- oder Valtortapass (2651 m), die beide ins
Engadin nach
Süs bezw.
Lavin führen.
Dadurch erhält das Süserthal eine gewisse touristische Bedeutung.
Diese wird
noch erhöht durch die gewaltigen
Platten- und
Ungeheuerhörner, die die
N.-Seite des
Thals bilden und zu den Lieblingszielen
klettergewandter Touristen gehören, die in diese Gegend kommen.
Den Namen hat das Thal aus der Zeit herüber gerettet, da
seineAlpen noch Eigentum der Gemeinde
Süs im Unter
Engadin waren.
(Kt. Aargau,
Bez. Brugg).
400-338 m. Bach; entspringt auf dem
Birrfeld, fliesst zwischen der Strasse und der Bahnlinie
Wohlen-Brugg
nordwärts und mündet westl.
Brugg von rechts in die
Aare. 5 km lang.
1424 m. Gem. und Pfarrdorf auf einer schönen Terrasse am linksseitigen Gehänge des
Rheinwald und am Fuss der
Berge von
Annarosa, 23 km sw. der Station
Thusis der Albulabahn.
Acker-, Wein-,
Gemüse- und Obstbau, Viehzucht und Fischfang.
Branntweinbrennerei.
Weinhandel. Die drei schön gelegenen
DörferPraz,
Nant
und Sugiez zeigen eine nahezu ununterbrochene Folge von
Häusern und bergen eine lebhafte, gastfreundliche und tätige Bevölkerung.
(Kt. Waadt,
Bez. Échallens).
677 m. Gem. und kleines Dorf im w.
Jorat, nahe der Quelle des
Sauteruz und zwischen den
StrassenÉchallens-Payerne
und
Échallens-Moudon; 3,5 km nö.
Échallens. Station der Linie
Lausanne-Bercher. Postablage, Telegraph, Telephon. 36
Häuser, 199 reform.
Ew. Kirchgemeinde
Dommartin. Landwirtschaft. Pferdehandel. Das Dorf gehörte im Mittelalter zum Mandament
Dommartin und stand mit diesem unter dem Domkapitel zu
Lausanne, dem die Rechte 1212 von der Abtei Montherond abgetreten worden
waren. Um 1790 deckte man nahe dem Dorf ein grosses burgundisches Gräberfeld auf, dessen einzelne Gräber zum Teil im anstehenden
Sandstein ausgehöhlt und mit Steinplatten bedeckt waren, sowie Schwerter, Fibeln etc. bargen. 1177 und
1282: Sugnens; 1238: Sugneins; 1453: Sugnyens. Vom germanischen Personennamen Sunno herzuleiten.
oder Surre (Kt. Luzern,
Amt Sursee, und Kanton Aargau,
Bez.
Zofingen und Aarau).
507-360 m. Rechtsseitiger Zufluss der
Aare. Entspringt im Kanton Luzern
dem
Sempachersee (507 m), den sie etwas s.
Sursee bei den
«Seehäusern» verlässt. Hierauf durchfliesst sie den
OrtSursee (506 m)
und wendet sich dann in nnw. Richtung gegen das weite, flache und fruchtbare Suhrenthal hin, zwischen den
Ortschaften
Knutwil und
Büron,
Triengen und
Reitnau vorbeiziehend, die abseits der flachen, teils etwas sumpfigen Thalsohle
an den seitlichen Hängen liegen.
Bei 482 m im «Unterwehrli» ö.
Reitnau tritt die
Suhre an den Kanton Aargau und bildet auf etwa 1300 m Länge die Grenze
zwischen ihm und Luzern,
um dann ganz in den Aargau
einzutreten. Bei
Schöftland (453 m) empfängt sie die
Ruederchen aus dem
Ruederthal. In
langsamem und gewundenem
Lauf zieht sich die Suhr dann bei den Orten
Hirschthal,
Muhen und
Ober Entfelden vorbei.
Ueberall gibt sie Wassergräben und Kanäle zum Betrieb von
Mühlen,
Sägen und Fabriken der Textilbranche ab. Bei
Unter Entfelden
mündet von links die
Uerke (413 m) und biegt die Suhr, dem Gönhardberg ausweichend, nach NO. um. Im Dorf Suhr gibt sie den
«Stadtbach» nach
Aarau ab und biegt dann nach N. ab, um nun in gerader Richtung über
Buchs nach der
Aare
zu fliessen. In letzter Ortschaft nimmt sie die
Wina¶