Trachselwald. Es stand unter dem Oberkomthur von Elsass und Burgund, der seinen Sitz im Württembergischen hatte, weshalb
die Komthurn von
Sumiswald vorzugsweise aus schwäbischen Geschlechtern genommen wurden. 1243-1527 waren es deren 24. Bei
der Reformation 1527 wurde die Komthurei
Sumiswald unter die Verwaltung des Staates Bern
gestellt. Infolge von
fortwährenden Reklamationen des Deutschordens kam 1552 ein Vertrag zustande, wonach die Besitzungen der Komthurei dem Orden
wieder zugestellt, aber durch bernische Vögte verwaltet werden sollten.
Wegen der weiten Entfernung verkaufte 1698 der Deutschorden
die Komthurei an Bern,
das daraus eine eigene Vogtei machte. Im Jahre 1798 wurde diese aufgehoben und 1803 dem
Amtsbezirk Trachselwald einverleibt. 1812 kaufte die Gemeinde
Sumiswald das
Schloss und machte es zu einem Gemeindearmenhaus
(«Spittel»). Das jetzige Gebäude stammt aus den Jahren 1731 und 1732.
(Kt. Schwyz,
Bez. Einsiedeln
und Schwyz).
1577 m. Gipfel in der von den
Mythen zwischen dem Thal der
Minster im O. und dem
Amselthal im W. nach NO. ziehenden Kette. Flyschgebiet mit bis zu den Gipfeln hinaufreichenden Alpweiden. Der eine schöne
Aussicht bietende Spital wird von allen
Seiten her häufig bestiegen und auch von
Schulen gerne besucht. Nach O. ist ihm die
Schräh (1480 m), nach N. der
Hummel (1421 m) und nach W. die
Bögliegg (1552 m) vorgelagert, zwischen welchen
Höhen der Nidlauibach ostwärts, der
Steinbach nordostwärts und der Jenbach nordwestwärts der
Sihl zufliessen.
Der Spital
bildet seit 1351 die Grenze zwischen
Einsiedeln und dem «alten Lande» Schwyz.
1872 m. Heute von Hirten bewohntes Gebäude, das ehemals der
Aufnahme und Verpflegung von Durchreisenden diente an der S.-Flanke des Simplonpasses 2 km s. vom heutigen
Hospiz, auf ebener
Fläche zwischen der Simplonstrasse im O. und der
Doveria im W. gelegen.
Das 1235 zum erstenmal genannte St.
Jakobs-Spital
der Johanniterritter, das am Scheitelpunkt des alten Passweges nahe dem Hobschensee lag, wurde 1470 aufgehoben,
worauf Kaspar Stockalper aus
Brig um 1665 das tiefer unten stehende heutige Gebäude erstellte, dessen obere Stockwerke er
für sich und seine Familie reservierte, während er das unterste Stockwerk den Durchreisenden zur Verfügung stellte.
Das
turmartige, quadratische Gebäude trägt ein Glockentürmchen und umschliesst eine
Kapelle. Es wurde nach
dem Bau des Hospizes auf der Simplonpasshöhe ziemlich vernachlässigt.
460 m.
GrosserHof mit Schiessplatz und Eisweiher, an der
Strasse von Solothurn
über
Dreibeinskreuz nach
Lüterkofen, ö. vom Hunnenberg und 1,5 km ssw. Solothurn.
Eigentum der BürgergemeindeSolothurn.
Die
Spitalmatte liegt zwischen prachtvollen Buchenwaldungen und dient im Winter dem Schlittschuhsport.
Sehr beliebter Spaziergang
der Bewohner von Solothurn.
Etwa 1800 m. Von der
Aare durchrauschte enge
Schlucht, unmittelbar
unter dem Grimselhospiz zwischen den schroffen
Wänden des
Brunberg und
Spitalnollen eingeschnitten und
von der Grimselstrasse durchzogen.
Die
Aare bleibt hier bis spät in den Sommer von Schneebrücken, Resten niedergegangener
Lawinen, überdeckt.
Ob der
Schlucht liegt der
Spitalboden.
(Kt. Bern,
Amtsbez. Frutigen,
Gem.
Kandergrund). 1902 m. Mit Moränenhügeln bedecktes
Plateau in dem vom Gemmiweg zwischen
Kandersteg und
Schwarenbach durchzogenen Hochthälchen, am W.-Fuss der
Altels. Wird von dem aus dem
Schwarzgletscher
kommenden
Schwarzbach durchflossen. Einige Arvengruppen. Der obere Abschnitt der Spitalmatte gehört zum Kanton Wallis,
der an dieser Stelle
ziemlich weit auf die N.-Flanke der zentralen Kette der
Hochalpen hinübergreift.
Auch der bernische Anteil an der Alpweide wird von
Walliser Sennen bezogen. Die kahlen Gehänge des Gellihorngrates
links und der
Altels rechts, sowie die auf der Alp liegenden Reste von prähistorischen
Bergstürzen gaben der Gegend schon
früher einen öden und trostlosen Charakter, der sich dann noch verschärft hat, als die am von der
Altels niedergegangene
Gletscherlawine hier ihre Schuttmassen niederschlug. An dieses Ereignis, das 6 Personen den Tod brachte,
erinnert eine in einen Felsblock eingehauene Inschrift.
Eine ähnliche Katastrophe hatte sich an der selben Stelle schon 1782 ereignet. Heute beginnt sich das Trümmerfeld wieder
mit einem Pflanzenkleid zu überziehen. Zwei
Hütten. Das Uebergreifen der
Walliser Grenze über die Wasserscheide erklärt
die
Sage ähnlich wie die analoge Erscheinung auf dem
Urnerboden zwischen Uri
und Glarus.
Vergl.
Heim,
Alb. Die Gletscherlawine an derAltels.
(Neujahrsblatt der Naturforsch. Gesellsch.Zürich.
1896). S. auch die Art.
Altels und
Ennetmärcht.
oder
Muscherensense(Kt. Freiburg,
Bez. Sense).
1643-970 m. Quellfluss der
Sense. Entspringt auf der
Geissalp
und scheint den Abfluss eines am
N.-Hang der
Kaiseregg gelegenen kleinen
Sees darzustellen; wendet sich nach NO., erhält einen
Nebenarm vom Spitalgantrisch her, umzieht den
«Spitz» und fliesst nun bis zur Vereinigung mit der
KaltenSense nordwärts, um
auf dieser letzten Strecke im tiefen und düstern Muscherenschlund die Kantonsgrenze zwischen Bern
und Freiburg
zu
bilden. Die rechtsseitigen Nebenadern kommen alle vom
Aettenberg herab, von den linksseitigen ist der die Alp Muscheren entwässernde
Muscherenbach besonders zu nennen. 8,2 km lang. Von dem dem
Wildbach folgenden Weg zweigt bei den Spitalhütten der über
den Känelgantrisch (1792 m) nach
Waldried im
Simmenthal führende
Pfad ab.