überging. Im Schwabenkrieg von 1499 wurde die
Feste von einem österreichischen Streifkorps genommen und verbrannt, um nun
nicht wieder aufgebaut zu werden. Christoph von Blarer, Fürstbischof von Basel,
kaufte Soyhières mit allen seinen
Rechten 1576 wieder
zurück, worauf die
Herrschaft nun bis 1793 dem Fürstbistum verblieb. Die während der Revolutionszeit
als Staatsgut erklärte und verkaufte Burgruine kam um die Mitte des 19. Jahrhunderts in den Besitz des Ingenieurs Quiquerez,
der sie einigermassen restaurierte und in ihr ein kleines Museum lokaler Altertümer anlegte, das heute nicht mehr existiert,
indem seine bemerkenswertesten Stücke an verschiedene schweizerische Museen verkauft worden sind. 1102: Sougere;
Am SO.-Fuss liegt das
Val Spadla mit der Alp Spadla (2320 m).
Die Basis des
Berges besteht aus versteinerungsleeren Engadinschiefern, während die höhern
Gräte und der Gipfel gleich dem
Piz Soèr aus
Kalksandsteinen und Breccien derselben von mesozoischem
Alter aufgebaut erscheinen.
(Val)(Kt. Graubünden,
Bez. Inn).
2726-2010 m. Nordöstl. Quellthälchen des unterhalb
Sent von links zum Unter
Engadin ausmündenden
Val da Muglins. Vereinigt sich ö. vom
Mot S. Peder mit dem
Val Soèr. Der Zwischenstrich am Ausgang beider
SO. gewendeter Thälchen ist wasserzügig und z. T. sumpfig. Das auf Boden der Gemeinde
Sent gelegene Val Spadla entspringt
unter der
Fuorcla Spadla, ist 2,9 km lang und hat ein Gefälle von 20%.
Im Thal liegt die Alp Spadla (2320
m).
Er wird durch
Val d'Assa erstiegen, aus welchem der
Pfad eine Strecke weit an der linken
Seite des Felsenthälchens S-chaletta
verläuft, um dann zum
Munt Russena hinauf nach S. umzubiegen.
Auf diesem
Wege hat man einen vorzüglichen Ueberblick über
die wilde Kette der Schalamberts oder
Schellenberge.
Steinsberg-
oder Liaskalk und Liasschiefer, sowie in verkehrter Lagerung darüber folgender
Haupt- und Arlbergdolomit setzen den kleinen
Bergstock zusammen, dessen Sedimente vom Gneisgebirge des
Spi Russena und
Munt Russena überschoben erscheinen.
Der Kontakt
der Schichtglieder liegt aber unter tiefem
Schutt verborgen.
3,5 km sw.
Bergün. Man sieht den Berg zusammen mit dem
Piz d'Aela prächtig, wenn man, vom
Bergüner Stein
herkommend, in das
Wiesenthal von
Bergün eintritt. Da der Piz Spadlatscha nur
Vorberg ist und in der Gruppe
der durch ihre Aussicht berühmten
Bergünerstöcke keine günstige Stellung einnimmt, wird er nur wenig bestiegen.
Gesteine
sind, von der Basis an gerechnet: Arlbergdolomit, obere Rauhwacke, Hauptdolomit, Rät und Liaskalke.
Die höhern Gratpunkte 2970 und 2930 m
verbinden den Gipfel mit dem
Piz d'Aela.
(Val)(Kt. Graubünden,
Bez.Albula).
2240-942 m. Gebirgsthal an der
N.-Seite der
Bergünerstöcke (Albulaalpen);
entspringt zwischen
Tinzenhorn und
Piz d'Aela und zieht sich in NNW.-Richtung zum Albulathal hinab, wo sein Bach etwa 1 km
hinter
Alvaneu Bad von links mündet. Auf der von Sela an folgenden untersten Strecke hat das Thal WNW.-Richtung. Vom
Ursprung seiner Quellbäche an hat es eine Länge von 6,5 km und ein Gefälle von etwa 1260 m oder 19,5%; die
dazugehörige trockene Felsennische zwischen
Tinzenhorn und
Piz d'Aela ist 1,8 km lang.
Nahe unterhalb der Bachquellen steht die 1879 errichtete Aelahütte des S. A. C. in 2201 m
Höhe, die meist
als Standquartier für die Besteigung der
Bergünerstöcke dient. Val Spadlatscha ist das einzige eigentliche Alpenthal in
dieser Gebirgsgruppe; es hat schöne
Wiesen und
Weiden, Heuhütten und
Alpen
(Prosutt 1789 und 1900 m,
Pradatsch 2016 m und Spadlatscha 2124 m;
alle zu
Filisur gehörig). Der
Wald reicht auf beiden
Seiten in geschlossenen Beständen bis über die Mitte
hinauf und findet seine obere Grenze bei etwa 2100 m. Oestl. vom Thal liegt das sanfte und freundliche
PlateauChavagl Grond,
westl. das kleinere und steilere von Cuolmatsch.
Die zwischen Val Spadlatscha und dem Albulathal vom Aelastock nach NW. sich hinabziehenden Felsgehänge sind stark
zerklüftet, zerrissen und durchschluchtet. An der Stelle, wo sich der Bach im
Vordergrund plötzlich nach WNW. wendet, liegen
die
Maiensässe und das schöne Waldgebiet von Sela (1433 m). Hier hatte die Sektion Rätia des S. A. C. Ende der 80er Jahre
des 19. Jahrhunderts einen Versuch zur Ansiedelung von echtem Steinwild (Steinböcken) gemacht, nachdem
eine Probe mit Bastarden im
Welschtobel von
Arosa 1879-1880 missglückt war. Von der
Landstrasse hinter
Filisur und aus der Gegend
von
Alvaneu Bad führen gute
Wege ins Val Spadlatscha hinauf. Dieses ist in Schiefer, Kalke, Dolomite und Rauhwacken der Trias
eingeschnitten, während die obersten Gehänge des hintersten Thalabschnittes noch etwas in die Formation
der rätischen und Liaskalke hinaufreichen.
Das Spähnhorn kann von
Mattmark her über
den
Mondellipass in 3½ Stunden sehr leicht bestiegen werden, wird aber weniger besucht als das benachbarte
St. Joderhorn (3040
m), das dem Touristen bequemer liegt.