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Solothurn eingebürgert Eranthis hiemalis, Corydalis lutea, Tulipa silvestris, Scilla amoena und Impatiens parviflora. Von Adventiven haben sich in neuerer Zeit u. A. niedergelassen Berteroa incana (Biberist, Attisholz), Lepidium Draba, Laelia orientalis, Asperula glauca, Euphorbia virgata (Bellach), Spergularia rubra und Eragrostis pilosa (zwischen Strassenpflaster von Solothurn), am Eisenbahngraben bei Bellach seit einigen Jahren zahlreich Sisyrinchium angustifolium. Eine Anzahl Wicken (Vicia varia, V. villosa, V. pannonica und V. lutea) scheint sich um Solothurn durch Ansaat von fremdem Getreide das Bürgerrecht erworben zu haben.
Bibliographie:
Lüscher, Herm. Flora des Kantons Solothurn. 1898; mit Supplement 1904. - Binz. Flora von Basel und Umgebung. Basel 1905. - Probst, R. Beitrag zur Flora von Solothurn und Umgebung. 1904.
[Dr. med. R. Probst.]
7. Fauna.
Die Fauna des Kantons Solothurn ist diejenige des mittlern Jura, dem ein ziemlicher Teil der Tierwelt des w. Jura mangelt, welcher aber immerhin reicher ist als der niedrigere Aargauer Jura. Ueberdies weist der südl. Jurahang südl. Arten und Formen auf, die Jurahöhen, etwa von 1200 m an, alpine bezw. nordische Formen. Der letzte Bär fiel 1798 über die 1400 m hoch gelegene Wandfluh. Seit Jahrzehnten ist kein Wolf mehr erlegt worden, und die viele Meter langen Wolfsgarne, die in allen leberbergischen Gemeinden gehalten wurden, sind heute grösstenteils verschwunden. Häufig aber sind Fuchs und Dachs, Steinmarder, Iltis und grosses Wiesel. Der Baummarder und das kleine Wiesel, das sich bei uns im Winter nicht weiss färbt, sind seltener, ebenso der Fischotter. Seit Jahren werden keine Wildkatzen mehr erlegt.
An Fledermäusen sind bis jetzt 12 Arten gefunden worden: Grosse und kleine Hufeisennase, Ohren-, Mops-, Speck- und Zwergfledermaus;
gemeine, zweifarbige, langflüglige Fledermaus, Bart- und Trauerfledermaus, auf den Jurahöhen die Alpenfledermaus, die sonst nur für das Alpengebiet bekannt ist, sowie die nordische Fledermaus auf dem Grenchenberg.
Von den Insektenfressern sind Igel, Feld-, Haus-, Wald- und Wasserspitzmaus bis zu 1400 m Höhe häufig, ebenso der Maulwurf. Unter den Nagern ist der wirtschaftlich wichtigste der Hase, der gleich dem Eichhorn und verschiedenen Mäusen noch auf den höchsten Bergen vorkommt. Der nur im Leberberg gefundene Gartenschläfer ist sehr selten, der Siebenschläfer und die Haselmaus dagegen ziemlich häufig; das wilde Kaninchen findet sich ausnahmsweise bei Dornach. Die Wanderratte ist häufig, ebenso die Hausratte, die jene nun ihrerseits zu verdrängen sucht. Unter den sieben Mäusen seien die seltene Brandmaus und die Erdmaus genannt. Das Wildschwein ist seit den 1870 er Jahren ständiger Bewohner der unzugänglichsten Juraberge, ebenso das wieder häufiger werdende Reh. Hie und da verirrt sich ein Edelhirsch, ein Damhirsch oder gar eine Gemse in den Jura, wo sie gewöhnlich bald den Wilderern zum Opfer fallen.
An Tagraubvögeln zählt der Kanton 12, die bei uns horsten, 4 regelmässig durchziehende und 4 seltene Gäste, nämlich den Steinadler, der bis 1819 Brutvogel im Kanton war, den Rotfussfalken, den Schrei- und den Seeadler. Stein- und Waldkauz sind häufig, ebenso Waldohreule und Schleiereule; Sperlingskauz, Zwergohreule, Uhu und Sumpfohreule sind Durchzugsvögel, die drei erstern sehr selten. Der Rauhfusskauz ist Bewohner der Jurahöhen über 1200 m. Nachtschwalbe, Mauersegler und die drei Schwalben sind häufig, ebenso am Rathaus in Solothurn und am Lobiseifelsen der Alpensegler.
Der Kukuk bewohnt die Jurawälder, sofern sie gemischt sind, zahlreich, während er in den Tannenwaldungen seltener ist. An der Aare finden sich Eisvogel, Wasseramsel und Pirol; ausschliesslich Bewohner der Jurahöhen über 1000 m sind Tannenhäher, Kolkrabe und Schwarzspecht, nordische Sumpfmeise, Ringamsel, Wachholderdrossel, Wasserpieper, Zitronenzeisig und Kreuzschnabel. Ausnahmsweise werden im Kanton Solothurn noch folgende Vögel beobachtet: Bienenfresser, Mandelkrähe, Rosenstar, Alpendohle Alpenkrähe, Zwergfliegenfänger, Seidenschwanz, Sperber- und Sängergrasmücke, Steindrossel, Mohrenlerche;
Zipp- und Kappenammer, Schneespornammer und Steinspatz, Berghänfling und Leinfink, sowie die Grosstrappe, der schwarze Storch, der Ibis, Silber-, Seiden- und Nachtreiher, der dünnschnäblige Brachvogel und eine Anzahl anderer Sumpfvögel.
Die beiden Museen, dasjenige der Stadt Solothurn und das Oltner Naturalienkabinet, enthalten Belegexemplare all der genannten Arten. Von Interesse ist das häufige oder ziemlich häufige Vorkommen der Tannenhäher, die im ganzen Solothurner Jura Brutvögel sind, der Mauerläufer als Wintergäste in Städten und an Felsen, der kleinen ¶