mehr
(Gänsbrunnen 1434 mm) wie auf der S.-Seite der Weissensteinkette (Niederwil 1337 mm) grössere Niederschlagsmengen fallen als auf dem Weissenstein selbst; sehr wahrscheinlich würde aber ein besser gegen den Wind geschützter Regenmesser auf dem Weissenstein grössere Mengen geben.
[Dr. Rob. Billwiller.]
6. Flora.
Die verhältnismässig reichhaltige Flora des Kantons Solothurn mit rund 1220 Arten verteilt sich bezüglich des geologischen Substratums auf Jura, Molasse, die fluvioglazialen Ablagerungen und das Alluvium. Um deren Zusammensetzung in knappem Rahmen zu schildern, halten wir uns an kurze Notizen mehr lokaler Natur in spezieller Hinsicht der Herkunftsverhältnisse.
Die Bestandteile der Glazialrelikten finden sich besonders im obern Kantonsteil, und zwar hauptsächlich im Bezirk Bucheggberg-Kriegstetten, woselbst sich in Torfmooren, Waldsümpfen und schattigen Schluchten der diluvialen Aufschüttungen noch ziemlich zahlreiche Ueberreste der Kälteperiode der Eiszeiten mit arktisch-alpinen Pflanzen erhalten haben. Auf der Höhe des Bucheggberges treffen wir in dem kleinen, fast abgetorften Moos bei Gächliwil Viola stagnina (wenigstens früher), Sagina nodosa, Bidens cernuus, Danthonia decumbens, in Sumpfwiesen bei Bibern Carex pulicaris, Scirpus setaceus und Nardus stricta; im Engiweier bei Biberist Calamogrostis lanceolata, in einem Sumpf im Subigenwald verschiedene Carexarten, Eriophorum angustifolium und E. vaginatum, Comarum palustre und Oxycoccus palustris, im Moor bei Deitingen Carex pulicaris, Schoenus ferrugineus und Sch. nigricans, Juncus silvaticus, Spiranthes aestivalis, Drosera rotundifolia, D. anglica und D. obovata, Gnaphalium dioicum, Galium boreale mit der var. hyssopifolium.
Ein wahres Dorado für den Botaniker bietet die Umgebung des Burgäschisees mit seinen Torflagern und schwingenden Böden mit Aspidium thelypteris, Ophioglossum vulgatum, Lycopodium inundatum, Sparganium simplex und Sp. minimum, Scheuchzeria palustris, Oryza clandestina, Cyperus fuscus und C. flavescens, Eriophorum vaginatum, E. gracile und E. alpinum, Heleocharis pauciflora, Cladium mariscus, Rhynchospora alba, einer Menge Carexarten, wie C. pulicaris, C. dioica, C. disticha, C. paradoxa, C. teretiuscula, C. canescens, C. heleonastes, C. echinata, C. pseudocyperus, C. limosa, C. filiformis, C. vulgaris var. turfosa; Lemna trisulca, Orchis latifolia, Sturmia Loeselii, Salix repens, Betula pubescens, Nymphaea alba, Nuphar luteum, Ranunculus lingua und R. sceleratus, Drosera rotundifolia und D. anglica, Comarum, Viola palustris und V. canina, Epilobium palustre, Isnardia palustris, Hydrocotyle vulgaris, Peucedanum palustre, Andromeda polifolia, Oxycoccus, Lysimachia thyrsiflora, Teucrium scordium, Pedicularis palustris, Utricularia vulgaris, U. intermedia und U. minor, Bidens cernuus. Am Bolkensee Cicuta virosa.
Sehr zerstreut in Wäldern Lycopodium clavatum, Aspidium oreopteris und Blechnum spicant. Infolge Drainage ist auf dem linken Ufer der Aare die prächtige Sumpfflora des Hochmoors bei Lommiswil sehr reduziert worden. Erhalten hat sich noch in einem Moor en miniature Drosera anglica, sodann in der Umgebung Galium boreale, Gentiana pneumonanthe, Salix repens. Alnus viridis kommt auf Erratikum bei Selzach und Rüttenen, Sparganium minimum beim Bellachweier vor.
Ein auffallend mannigfaltiges Gepräge bietet die ausgedehnte, scheinbar monotone Alluvialebene von Grenchen bis Solothurn, welches Gebiet vor der Aarekorrektion häufig zum grössten Teil unter Wasser gesetzt wurde und jetzt noch sich mit Sumpfflächen, Wassergräben und mehr oder weniger nassem Untergrund präsentiert. Sehr interessant ist speziell die Grenchenerwiti mit Ophioglossum (auch bei Bellach), Typha angustifolia, Calamogrostis lanceolata, Poa serotina, Bromus commutatus, verschiedenen Carexarten, wie C. disticha, C. distans, C. tomentosa, C. riparia etc., Allium acutangulum (auch bei Selzach), Iris sibirica, Rumex pratensis, Thalictrum flavum (bis Bellach), Rapistrum rugosum, Nasturtium amphibium, Trifolium ochroleucum und Tr. montanum, Lathyrus paluster, Euphorbia palustris (auch bei Selzach und Solothurn), Viola elatior, Peplis portula, Selinum carvifolia, Gentiana pneumonanthe, Mentha verticillata, Teucrium scordium (bis Bellach), Galium boreale und G. praecox × mollugo, Inula salicina und I. britannica, Senecio erucifolius, Serratula tinctoria (auch bei Bellach), Orchis Traunsteineri, Oenanthe phellandrium und Myosotis caespitosa, in Gräben bei Selzach Utricularia vulgaris und Acorus calamus, bei Bellach Alopecurus geniculatus, Catabrosa aquatica - eine eigentümliche Mischung nordisch-alpiner, Steppen- und mitteleuropäischer Elemente. Oberhalb Solothurn auf dem rechten Aarufer Rumex hydrolapathum, unterhalb bei Luterbach Rosa cinnamomea, bei Deitingen Echinodurus ranunculoides und Zannichellia.
Eine bemerkenswerte Geschiebsflora, z. T. den ¶