Bristenstock,
Mythen etc.). Zahlreiche freundliche Spaziergänge (u. a. nach dem 20 Minuten entfernten
Seelisbergersee mit
Badanstalt). Auf Boden der Gemeinde befinden sich das
Rütli (s. diesen Art.) und das Schlösschen
Beroldingen (867 m), die
Wiege des im Kanton Uri
längst ausgestorbenen, aber im Kanton Tessin,
in Oesterreich und Württemberg noch fortlebenden Geschlechtes
der Edeln von
Beroldingen, die ihrem Heimatkanton mehrere Landammänner und Offiziere, wie z. B. Hans Konrad von
Beroldingen
(1570-1636), gegeben haben.
Seelisberg ist die Heimat des 1901 gestorbenen urnerischen alt-Regierungsrates Michael Truttmann, des Gründers des
Grand
Hotel und Kuretablissementes Seelisberg-Sonnenberg und Verfassers einer Schrift über den Kurort. Urkundliche Namensformen: 1285 Cingiln, 1327
Zingelen, 1349 Cingeln, 1356 Sewelisberg, 1365 Sewelisperch.
«Seelisberg» hiess ursprünglich bloss die nähere Umgebung des kleinen
Sees am Fusse des
Niederbauen, und die Häusergruppe um die Pfarrkirche trägt heute noch den Namen
Zingel.
Die Kollatur und der Zehnten auf Seelisberg standen seit Kaiser Ludwig (863) dem Fraumünster in Zürich
zu,
bis diese Rechte 1418 von den Bewohnern zurückgekauft wurden, die nun ihren Pfarrer selbst ernannten und den Ertrag des
Zehntens zu dessen Unterhalt verwendeten. Die Felsschulter am Fusse des
Niederbauen (oder
Seelisberger Kulm), die Seelisberg
trägt, bildet geologisch ein flaches Gewölbe, dessen Schenkel aus Schrattenkalk mit Gault, etwas Seewerkalk
(obere Kreide) und Eozän bestehen. Den Kern bilden das mittlere und untere Neokom, das alle hier zum
Urnersee abbrechenden
Steilwände aufbaut.
Kann in je etwa 4 Stunden von
Seelisberg her über die Alp Bruders und die Trittalp, von
Seelisberg-Emmetten her durch das
Kohlthal und über die Rohberg- und Niederbauenalp, sowie von
Bauen amUrnersee aus auf rauhem und steilem
Pfad erstiegen werden. «Das Panorama vom Seelisberger Kulm ist von der denkbar
grössten Pracht und Vielseitigkeit, und nur sehr wenige Standpunkte entfalten ein so schönes Naturgemälde ... Man übersieht
den vielbuchtigen
Vierwaldstättersee in seiner ganzen Längenausdehnung und darüber hinaus die nordwestl.
Schweiz mit ihren
Seen und Flüssen, die
Hochalpen in prächtigem
Bogen vom
Säntis bis zum nahen
Urirotstock, das reizende
Reussthal bis Amstäg, das Thalgelände von Schwyz
und den
Aegerisee, die Bergwelt der
WaldstätterAlpen,
Jura, Schwarzwald und Vogesen ... Der
Blick allein auf den ungemein schön und grossartig eingewandeten
Urnersee würde die Besteigung vielfach
lohnen.» Das Panorama ist von X. Imfeld gezeichnet und als Beilage zum Jahrbuch des S. A. C. 1902/03 veröffentlicht
worden. (Vergl. auch: Uri;
Land und Leute.Altorf 1902). Der Gipfel gehört einer Neokomfalte an, die auf derjenigen, die die Felsterrasse
von
Seelisberg bildet, überliegt. Nach oben folgen Schrattenkalk, Gault und Seewerkalk.
20 Minuten
sw. vom Kurort
Seelisberg-Sonnenberg. Er liegt in einer wenig tiefen Senke mitten in der gequetschten Mulde zwischen den Neokomgewölben
der Terrasse von
Seelisberg und desSeelisberger Kulm oder Niederbauenstockes.
Entstand durch Verstopfung eines an seinem Boden befindlichen
Abflussschachtes und ist somit gleich den meisten der kleinen Wasserbecken im Kalksteingebirge ein Dolinensee.
Badanstalt. Wie viele Alpenseen ist auch der Seelisberger See Gegenstand der Volkssage, indem ein Ungeheuer in ihm leben
soll, das in mannigfaltiger Gestalt zu erscheinen pflegt.
So heisst eine Partie der Alpweiden der sog. Aebi, hoch
über dem linken Ufer des bei
KlostersDörfli ins hintere
Prätigau mündenden
Schlappinthales und etwa 1 km nw. unter dem Aelplispitz.